Nachem wir gestern den „Caminito del Rey“ durchwandert und heute vormittag der Alcazaba von Antequera einen Besuch abgestattet haben, (Berichte folgen später) schrauben wir uns mit unserem Wohnmobil über jede Menge Serpentinen auf knapp 1200 Meter. Dort wartet das Felsenmeer „El Torcal“ auf uns.

Wikipedia schreibt dazu „Vor 100 Millionen Jahren war das Gebiet noch gänzlich vom Meer der Tethys bedeckt, von dem lediglich das Mittelmeer übriggeblieben ist. Durch die Ablagerung von Sedimenten bildeten sich Schichten aus Kalkgestein. Infolge der alpidischen Orogenese, d. h. durch die Kollision der afrikanischen und eurasischen Erdplatte, kam es zur Anhebung und Faltung dieser Schichten zu Hügeln und Bergen. Hierbei entstanden auch Dehnungsklüfte, die durch das Eindringen von Wasser erweitert wurden.“

„Hierbei spielte insbesondere die für Karstgebiete typische Kohlensäureverwitterung eine wichtige formgebende Rolle, durch welche die heutige wildzerklüftete Felslandschaft mit fantastischen Steingebilden entstand. Hinzu kommt die unterschiedliche Widerständigkeit der ursprünglich horizontal abgelagerten Sedimentgesteine. Je nach Festigkeit einer Gesteinsschicht wurde und wird mehr oder weniger Material abgetragen, wodurch sich die horizontalen Muster erklären lassen.“


Viele der Formationen sehen aus wie diese kleinen Steintürme die man in Norwegen findet. Nur sind die Formationen in „El Torcal“ alle „noch“ fest miteinander verbunden. Allerdings werden Umwelteinflüsse wie Wind, Regen und Sturm dafür sorgen, dass die Figuren nach und nach verwittern.
Wenn man lange genug durch die Felsen läuft sieht man irgendwann nur noch Figuren, wie den Fisch der wie „Dorie“ aus „findet Nemo“ aussieht, einen Kopf mit kräftiger Nase, oder eine Figur aus einem Science Fiction Film die Pflanzen frisst. Und zwischendrin dann auf einmal ein Lebewesen, ein Steinbock (schätz ich mal) der mich vorsichtig taxiert und dann flüchtet. Und Schafe gibt es auch.


Es fehlt nur noch der Steinbeißer um das Ensemble der Millionen von Steinen zu vervollständigen. Das faszinierendste ist ja der Gedanke, dass hier auf gut 1200 Meter Höhe vor 100 Millionen Jahren, im Jura, hier alles unter Wasser stand. Das ist bereits am Caminito del Rey gut zu erkennen, oder wenn man mitten in den Felsen versteinerte Ammonite findet. Natürlich nur wenn man lange genug sucht, oder zufällig den richtigen Stein rumdreht. Ein faszinierende Gegend mit langer geologischer Geschichte. Hier zum Schluss noch eine Sammlung der entstandenen Bilder von „El Torcal“.






Danke für den Tipp