2019 – AIDAsol Mittelmeer

Um unseren Hochzeitstag etwas mehr Wärme als in den heimatlichen Gefilden zu geben, entscheiden wir uns für eine kleine Mittelmehrkreuzfahrt. Haben wir zwar schon mal mit der Norwegian Epic gemacht, aber Mittelmeer ist ein bisschen der Kompromiss zwischen Preis und Anreise. Und im März sollte es schon ein wenig warm sein.

Die Anreise vom Flughafen in Frankfurt, von Berlin war kein Flug zu bekommen, beginnt mitten in der Nacht. Um halb fünf holt uns das Taxi in Okriftel ab, um 9 Uhr landen wir in Palma. Sechs Stunden nach dem aufstehen sitzen wir beim Frühstück auf der AIDAsol. Den Shuttle in die Stadt sparen wir uns, wir gehen ein wenig spazieren und genießen die mediterrane Luft. Nach der obligatorischen Rettungsübung legt unser Schiff gegen 22 Uhr ab.

Tag 2 Seetag

Der erste Tag an Bord eines Kreuzfahrtschiffes ist der obligatorische Seetag. Gut zum kennenlernen des Schiffes und dem ankommen an Bord. Da es sich um den 3. März handelt, ist es auch unser Hochzeitstag. Nach einem Proseccofrühstück ziehen wir den Tag übers Schiff, immer dort wo die Sonne scheint und es was zu trinken gibt, bleiben wir eine Weile. Mal in die Sonne, mal lieber im Schatten. Zu Anfang pflügen wir noch mit atemberaubenden 26 km/h durch Mittelmeer, ab Mittag reduziert die AIDAsol ihre Geschwindigkeit auf Joggingniveau. Mit 15 km/h genießen die Passagiere den Sonnentag an Deck, alle Liegen am Pool sind besetzt. So stellt man sich eine Kreuzfahrt im Mittelmeer vor.

Tag 3 Koriska

Am nächsten Tag legen wir um halb sieben lim Hafen von Ajaccio auf Korsika an, im Osten geht über den Bergen gerade die Sonne auf. Nach dem Frühstück gehen wir durch die Stadt, treffen dabei überall auf Napoleon Bonaparte der hier auf der Insel geboren wurde. Am Nachmittag steht ein eine Rundfahrt auf dem Programm, drei Stunden fahren wir mit dem Bus über Korsika, mit Halt in einer Dorfbodega zu Snacks und Wien. Das Abendessen nehmen wir heute gemütlich im Bella Donna zu uns, auch wenn es schwierig ist ein Plätzchen für zwei zu finden. Essen ist echt lecker und wir trinken dazu Weißwein. Im Atrium ist Faschingsparty, haben wir völlig verpeilt, dass wir am Rosenmontag auf einem deutschen Kreuzfahrtschiff sein werden. Ein wenig befremdlich für uns. Mit Fasching haben wirs nicht so. Ist aber dann doch ganz lustig.

Tag 4 Civitaveccia / Rom

Heute geht es um 9.15 Uhr mit dem Bus nach Rom. Im Gegensatz von vor zwei Jahren, heute keine geführte Tour, sondern Rom auf eigene Faust. Der Bus setzt uns an der Piazza del Popolo ab, hier ist dann auch um viertel nach 4 wieder der Treffpunkt für die Rückfahrt. Arrividerci, viel Spaß in Rom. Wir klappern die touristischen Highlights ab: Spanische Treppe und den Trevibrunnen. Zuerst die Pflicht, 2 Münzen fürs Wiederkommen und die Liebe, mit der rechten Hand über die linke Schulter in den Brunnen. Ein geschickter Marketinggag der Römer, kommen doch so Unmengen an Geld zusammen. Da heute in Italien Kulturwochen sind, kommen wir umsonst auf das „Monumento a Vitorio Emanuele II“ und werden mit einem herrlichen Blick über Rom belohnt. Mit einem Schlenker über die Piazza Navona auf ein leckeres Tartuffo, erreichen wir kurz nach vier, also überpünktlich wieder die Piazza del Popolo, unseren Treffpunkt. Gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergangsfoto sind wir erschöpft aber zufrieden auf unserer Kabine. Das war dann wieder mal Rom. Auf ein Wiedersehen in ein paar Jahren vielleicht.

Tag 5 Livorno / Lucca

Nach dem anstrengen gestrigen Tag steht heute ausschlafen auf dem Programm. Frühstück holen wir uns kurz vor Schließung des Restaurants unter Umwegen auf unsere Kabine. Ist eigentlich nicht erlaubt. Um kurz nach halb eins sind wir soweit wieder fit, dass wir eine Kleinigkeit essen können, bevor wir zu unserem Ausflug aufbrechen. Um kurz vor halb zwei sitzen wir im Bus Nr. 19, der uns zuerst nach Lucca, später noch auf ein Weingut bringen wird. Aus Livorno raus, vorbei an Pisa, deren schiefen Turm wir von der Autobahn sehen können, erreichen wir eine knappe Stunde später Lucca. Mit unserer Reiseleiterin besichtigen wir die schöne Altstadt. Durch enge Gässchen, mal links rum, mal rechts rum, finden wir Türme, Plätze, Geschäfte, viele Eisdielen, insgesamt ein nettes Städtchen, was dazu einlädt, wieder mal vorbeizukommen. Vielleicht auf einer späteren Toskanatour. Gegen sieben Uhr sind wir wieder auf dem Schiff und nach kurzer Kabinenpause schauen wir der Ausfahrt um 20 Uhr von der Heckbar aus zu. Heute wieder mit dreifachem Hupen des Schiffstyphoons, war ja gestern in Civitavecchia nicht erlaubt.

Tag 6 Seetag

Der Blick aus dem Kabinenfenster zeigt einen Sonnenaufgang und da es schon warm ist, mach ichs mir auf dem Balkon gemütlich bis Ulla wach wird. Das ist das Schöne an Kreuzfahrten mit Balkonkabine. Man kann ohne Menschenmassen das Meer genießen, ganz allein für sich. Wir haben auch heute den ganzen Tag die Sonne auf unserer Seite, hier kann man es gut aushalten. Manchmal spritzt die Gischt hoch bis zu uns. Ist relativ windig heute, laut Kapitän bis 8 Bft. und die Wellen bis zwei, zweieinhalb Meter. Das Schiff schwankt ein wenig, ist aber gut auszuhalten. Ich lese, schreibe Tagebuch, oder hänge meinen Gedanken nach. Am Nachmittag geh ich in den Sportbereich. Eine halbe Stunde Radfahren, eine halbe Stunde Crosstrainer und noch ein paar Geräte machen mich fit für den Rest des Tages. Kurz duschen und schon gehts wieder zum….? Richtig: Essen. Deswegen macht man ja Kreuzfahrten, oder?

Tag 7 Barcelona

Heute ist mein geschenkter Urlaubstag und Frauentag in Barcelona, so wie in Berlin. Nach dem Frühstück gehen wir raus und wollen den AIDA Shuttle zum Kolumbus nehmen. Wie wir gehofft haben, gibt es aber auch den Cityshuttle, der nur halb so teuer ist und häufiger fährt. Dann nehmen wir doch den. Die Ramblas hoch, mal rechts, mal links rum, bis wir nach rund 4 km vor der Sagrada Familia stehen. Immer noch nicht fertig gebaut, aber innen soll alles okay sein. Allerdings wollen sie dafür 30€ Eintritt haben. Pro Person!!! Das ist uns dann doch ein wenig zu viel und so machen wir nur Fotos und ein kleines Päuschen. Mit der U-Bahn fahren zum Güellpark, der aber grad renoviert wird. Wir laufen außen herum und schießen ein paar Fotos. In einem kleine Cafe schreiben wir Ansichtskarten und genießen Espresso dazu. Zurück zur Ramblas mäandern wir durch die Gässchen auf der Suche nach Hotel und dem Platz wo wir mal 3 Tage waren. Das finden wir auch und machen kurze Zeit danach Pause in einer Tapas Bar mit leckeren kleine Tapas und einem Bierchen. Die Tapas stehen an der Theke aufgereiht und man kann sich gar nicht recht entscheiden, da man nur vier für 10€ bekommt. Ich wähle vier Stück aus und alle sind sehr lecker. Das Wetter war super, frühlingshaft, angenehm warm, in den Gassen angenehm kühl. Wir haben immer schön Pause gemacht, Toiletten rechtzeitig gefunden, besser als in Rom, uns zwischendurch gestärkt, ein schöner Tag in Barcelona. Zurück auf dem Schiff heißt es Kofferpacken, der traurige Teil jeder Kreuzfahrt. Ein letztes Mal ins Restaurant zum Abendessen, Absacker im Atrium mit einer „Queenshow“ und Fertig für die Kabine. Koffer stehen draußen zum abholen, Gute Nacht.

Tag 8 Rückreise

Nach einer sehr kurzen Nacht werde ich um viertel vor sechs wach. Wir liegen schon im Hafen, da es Passagiere gibt, die seeehr früh fliegen mussten. Wir machen uns frisch und sitzen um halb sieben zum letzten Mal beim AIDAsol Frühstück. Ab morgen müssen wir uns das wieder selbst machen. Zurück auf der Kabine warten wir noch auf den Sonnenaufgang, dann ist aber Schluss und wir verlassen unser zu Hause auf Zeit ein letztes Mal. Der Shuttlebus steht schon bereit und lädt uns um kurz nach acht Uhr am Flughafen von Palma ab. Um halb elf starten wir von Palma und in einer großen Schleife über den hafen sehen wir sie noch mal liegen, die AIDAsol, bereits mit neuen Passagieren bestückt, die sich auf die Kreuzfahrt freuen. In Frankfurt Flughafen nehmen wir den ICE direkt nach Berlin und sind gegen Abend wieder zu Hause.

Zeit für ein Fazit: Nach der AIDA Perla, war es nun die zweite Kreuzfahrt mit einer AIDA. Kleineres Schiff, weniger Passagiere, super Wetter. Gleiches Drama im Buffetrestaurant, es wird nicht unsere Welt. Weder das Suchen nach freien Plätzen, noch das Angebot zum selbersuchen. Die Möglichkeiten sich draußen aufzuhalten sind gut, die Wahl der Balkonkabine trotzdem richtig. Den Heckbereich haben wir weniger genutzt als sonst bei Kreuzfahrten, lag aber auch an der Oceanbar. Laut Ulla auch an den Rauchern. AIDA versäumt es Raucherbereiche einzurichten, so dass draußen fast überall geraucht werden kann. Unschön, das können andere besser. Die Route war interessant, mit Korsika ein Ziel dabei, was wir noch nicht kannten. Die Auswahl der Ausflüge war auch genau richtig, zweimal organisiert (Ajaccio, Livorno), einmal Shuttle (Rom), einmal selbst erlaufen (Barcelona). Die Shows waren aus meiner Sicht besser als auf der Perla, die AIDA Stars haben ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt, sowohl gesanglich als auch tänzerisch und akrobatisch. Da das Essen gehen auf einem Kreuzfahrtschiff ein nicht ganz unwesentlicher Tagesordnungspunkt ist, AIDA aber wohl bei seinen Buffetrestaurants bleiben wird (Ausnahme Bezahlrestaurants) wird das wohl mit uns nichts mehr. Man soll allerdings nie nie sagen, wer weiß, nette Destination, cooler Preis, vielleicht lassen wir uns doch noch mal breitschlagen. Aber planen werden wir in dieser Richtung nichts. Dann bis zur nächsten Kreuzfahrt 😉

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