Antequera

Zwischen Ardales und Malaga – unserem nächsten Ziel – liegt die Stadt Antequera. Sie ist eine Stadt und Gemeinde in der Provinz Málaga, auch als das „Herz von Andalusien“ bekannt, da hier die Landstraßen der vier großen andalusischen Städte Cordoba, Granada, Sevilla und Málaga zusammenlaufen. Sie hat eine lange und reiche Geschichte, die bis in die prähistorische Zeit zurückreicht. Ein Grund für uns mal vorbeizuschauen. Die Stadt wurde ursprünglich von den alten Iberern besiedelt, die auf einem Hügel über dem Guadalhorce-Tal eine Festung errichteten. Später wurde sie von den Römern erobert, die in der Gegend ein Netz von Straßen und Aquädukten bauten.

Im 8. Jahrhundert wurde die Stadt von den Mauren erobert, die die Alcazaba errichteten, eine Festung, die noch heute erhalten ist. Sie sollte die Stadt vor Angriffen schützen und diente als Residenz der lokalen Herrscher. Nach der Rückeroberung der Stadt durch die Christen im 13. Jahrhundert wurde die Alcazaba als Militärkaserne und Gefängnis genutzt. Sie diente auch als Lager für Waffen und andere militärische Ausrüstung. Unter der religiösen Architektur ist besonders die Stiftskirche Santa Maria la Mayor aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu erwähnen, die zum Nationalmonument erklärt wurde. In ganz Antiquera verteilt gibt es übrigens 11 Klöster, 6 Kirchen, 3 Kapellen und Einsiedeleien. Wer etwas für sein seelisches Heil tun möchte.

Im 16. und 17. Jahrhundert verfiel die Alcazaba und wurde teilweise aufgegeben. Im 19. Jahrhundert wurde sie jedoch restauriert und in einen öffentlichen Park umgewandelt. Heute ist die Alcazaba eine beliebte Touristenattraktion und ein wertvoller Teil des kulturellen Erbes von Antequera. Sie bietet dazu einen schönen Blick auf die Stadt und die umliegende Landschaft.

Die Alcazaba ist für die Öffentlichkeit zugänglich und Besucher können die verschiedenen Gebäude und Höfe mittels Audioguide erkunden und sich so über die Geschichte und Bedeutung der Festung informieren. Der Eintritt ist moderat und dient der Erhaltung der Anlage.

Wir betreten die Alcazaba durch den Torbogen „Arco de los Gigantes“, einer Umwandlung aus dem 16. Jahrhundert eines wesentlich älteren muslimischen Torbogens. Im Inneren der Alcazaba befinden sich mehrere Höfe und Gärten sowie eine Reihe von Gebäuden und Strukturen, darunter der Palacio del Rey, der Torre del Homenaje und der Torre del Reloj. Die Festung verfügt auch über mehrere Zisternen und unterirdische Gänge, die der Verteidigung und der Wasserspeicherung dienten.

Ein weiteres Naturmonument ist der Peña de los Enamorados (der Felsen der Liebenden), ein Berg mit einer sehr charakteristischen Morphologie, der dem Kopf eines liegenden Indianers gleicht. Der Name stammt von einer alten Legende über zwei Liebende, die wegen ihrer verbotenen Liebe verfolgt wurden, da sie verschiedenen Religionen angehörten (Muslimin und Christ). Als sie in die Enge getrieben wurden, sprangen sie gemeinsam in die Tiefe. Diese Geschichten der Liebenden gleichen sich irgendwie in allen Kulturen.

Für Wohnmobilisten wie uns natürlich sehr vorteilhaft, dass in Sichtweite zur Alcazaba ein kleiner Wohnmobilstellplatz existiert. Zwar ohne jede Ent-/Versorgung, aber für einen Besuch der Stadt und der Alcazaba optimal gelegen. Auch einer Übernachtung steht nichts im Wege, falls man Abends noch in der Stadt essen gehen möchte. Und nur 30 km entfernt wartet ja noch ein weiteres Highlight auf den geneigten Reisenden: Das Felsenmeer und Naturgebiet El Torcal.

2 Antworten auf “Antequera”

Hinterlasse einen Kommentar