Für alle britischen Besucher von Gibraltar dient der plakative Hinweis beim überqueren der Straße zuerst nach links zu schauen. Anders als im UK, wo der Hinweis für die Kontinentaleuropäer genau andersherum an den Übergängen steht, gilt auf den Straßen von Gibraltar das Rechtsfahrgebot. Wäre wohl zu chaotisch, wenn sofort hinter dem Grenzübergang alle Autos plötzlich links fahren müssten.

1704 im spanischen Erbfolgekrieg erobert ist Gibraltar seit 1830 britische Kronkolonie. Die Spanier hätten es wohl gern zurück, aber davon halten die Briten nicht sehr viel. Für Wohnmobilisten wie uns aktuell ein Schlaraffenland in Punkto tanken: Der Dieselpreis lag bei unserem Besuch bei 1,05 €. Da lohnt sich schon mal die Einreise auf sich zu nehmen und vollzutanken.
Am Yachthafen gibt es einen offiziellen Stellplatz für Wohnmobile, von dem man in kurzer Zeit den Grenzübergang erreicht. Die Kontrollen sind eher lax – einmal mit dem Reisepass winken – und schon hatten wir britisches Hoheitsgebiet erreicht. Der Bus fährt uns dann direkt zur Talstation der Seilbahn, die uns in 6 Minuten in luftige Höhen bringt. Mit einem fantastischen Ausblick auf Gibraltar, das dahinterliegende spanische Umland und auf die Meerenge von Gibraltar mit ihren vielen Schiffen. Im Hintergrund können wir bereits die afrikanische Küste sehen.


Aber es gibt ja noch einen Grund, warum Touristen wie wir auf den Felsen von Gibraltar fahren: Die Berberaffen. Wiki schreibt dazu: „Die Herkunft dieser Tiere ist nicht genau geklärt, wahrscheinlich wurden sie irgendwann aus Marokko von Menschen eingeführt. Allerdings waren Berberaffen früher auch in Süd- und Mitteleuropa heimisch, die Affen von Gibraltar könnten also auch von europäischen Vorfahren abstammen. Eine Legende besagt, dass die britische Herrschaft in Gibraltar beendet sei, sobald der letzte Affe den Felsen verlassen hätte.“ Das wird wohl eher nicht passieren 😉
Auf jeden Fall hocken sie dort oben an jeder Ecke, ignorieren einen scheinbar komplett, selbst wenn man ihnen mit der Kamera dicht auf die Pelle rückt. Eigentlich scannen sie aber die Besucher nach Tüten jedweder Art. Es gibt dazu einen extra Warnhinweis am Eingang zur Seilbahn: Tüten sind für die Affen ein klares Indiz für „Essen“. Als wir im Restaurant sitzen springt einer der Affen gerade von der Aussichtsplattform direkt vor unser Fenster auf einen Felsen. In den Händen eine eroberte Papiertüte in der tatsächlich noch Reste von Essen verwertbar sind. Nur am öffnen eines kleinen Marmeladenglases ist er oder sie gescheitert. Da fehlt wohl die nächste Stufe der Evolution.
Da das natürlich nicht fehlen darf, hier eine kleine Auswahl „meiner“ Berberaffen vom Felsen von Gibraltar. Alle Fotos mit der OM-D EM 5 II und dem mZuiko 12-40 Pro.





