Taubengang

Eine Taube im Portrait

Was in Warnemünde die Möwen sind – die den ahnungslosen Touristen am alten Strom schon mal gern das komplette Fischbrötchen aus der Hand klauen, wenn man nicht aufpasst – ist hier in Calpe – zumindest rund um eine bestimmte Bar – die Taubengang. Ungefähr 20-30 Tauben, sogar einbeinige Veteranen sind mit dabei, stehen bereit, wenn es darum geht Nahrung zu organisieren. Obwohl genug Besucher etwas auf den Weg werfen, wird jede Gelegenheit genutzt, persönlich vorbeizuschauen, mit der Frage im Blick: „Isst du das noch, oder kann ich das haben?“.

Wischenden Armbewegungen zur Verscheuchung der Störenfriede wird geschickt ausgewichen und die Tauben stolzieren weiter wie Graf Koks auf den Tischen und Stuhllehnen umher. Sollte die Bedienung nach dem Bezahlen der Gäste nicht schnell genug abräumen, und es sind noch Reste übrig, steht das Taubengeschwader bereit um jede verfügbare Pommes oder Patatas zu kämpfen.

Ein sehr amüsantes Spektakel, solange man nicht direkt betroffen ist, oder seinen Kopf als Landeplatz hergeben muss. Und eine gute Gelegenheit ein paar Taubenportraits zu schießen.

Mezquita (Cordoba)

Mezquita in Cordoba

Neben der Alhambra in Granada ist die Mezquita in Cordoba ein weiteres Highlight maurischer und christlicher Baukunst in Andalusien. Das Bauwerk gehört mit ca. 23.000 m² zu den größten ehemaligen Moscheebauten weltweit. Ein Grund für einen Besuch. Wie immer in der heutigen Zeit nur über ein Onlineticket, für dass man auch einen Zeitslot angeben muss. Mit uns stehen kurz vor 16 Uhr ca. 200 Leute vor dem Eingang und warten auf Einlass. Ein kurzer Scan und schon befindet man sich in einer anderen Welt.

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Sevilla

Der Plaza España in Sevilla

Sevilla ist die Hauptstadt von Andalusien und dank des Andalusientages sind alle auf den Beinen an diesem Montag. Straßen, Restaurants und Bars sind gut gefüllt und wir mittendrin. Vom Stellplatz aus gehen wir zuerst zum „Plaza de España„, dem berühmten Platz mitten in Sevilla. Der Platz wurde in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts angelegt und symbolisiert laut den Architekten durch den halboffenen Charakter eine Umarmung mit den spanischen Kolonien in Südamerika. Ein gewagtes Symbol würde ich sagen, hat diese „Umarmung“ doch wesentlich dazu beigetragen die indigenen Völker mehr oder weniger auszurotten. Schließlich waren die Konquistadoren dort nicht hingefahren um sich kulturell weiterzubilden, sondern schlicht und ergreifend um Gold für die spanische Krone zu erpressen.

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Helau & Alaaf

Brunnen in einem Park in Cadiz

Wenn wir nicht auf den Kalender geschaut hätten, wäre die klassische Karnevalssaison in Deutschland ganz an uns vorübergegangen. Aber wie wir heute gelesen haben, wurden aus den Rosenmontagsumzügen riesige Friedensumzüge gegen den Krieg in der Ukraine. Find ich gut. Hier in Spanien ist man weit weg davon und genießt den Karneval ganz ohne Hintergedanken.

Als wir in Cadiz das erste Mal verkleidete Kinder sahen, Superwoman, Spiderman und überhaupt alles von DC und Marvel ist schwer im Trend, mussten wir erst mal recherchieren, was hier los ist. So erfuhren wir, dass Cadiz das Zentrum des berühmten spanischen Karnevals ist. Elf Tage, von Fastnachtsdonnerstag an, wird hier der Straßenkarneval gefeiert. Nicht so wie bei uns, organisiert und Kamelle und so, sondern einfach verkleiden, raus auf die Straße und Spaß haben. An vielen Stellen in Cadiz stehen dann Künstlergruppen und geben ihr Repertoire zum Besten. Das Publikum dankt mit viel Applaus. Die Straßen sind voller Menschen, alle Bars umlagert, das war uns schon fast ein wenig zu viel, sind wir gar nicht mehr gewohnt.

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Dos Mares

In Tarifa treffen 2 Meere zusammen

Während im fernen Osten ein völlig durchgeknallter Despot sein Nachbarland überfällt um es angeblich von Zombies zu befreien (ähnlich bescheuerte Argumentation wie die „Offizielle“), haben wir am Donnerstag Tarifa einen kurzen Besuch abgestattet. Tarifa ist der südlichste Punkt von Kontinentaleuropa (also ohne Inseln) und Mittelmeer und Atlantik treffen hier aufeinander.

Ein wenig ist es damit auch der Wendepunkt unserer Tour. Wir sind aktuell in Cadiz und fahren am Montag über Sevilla und Cordoba zurück an das Mittelmeer. Dann ist März und der letzte Monat unserer Überwinterung in Spanien beginnt. Morgen sind wir exakt drei Monate on Tour und es kommt uns vor wie ein halbes Leben.

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Look left!

Look left, Hinweis in Gibraltar

Für alle britischen Besucher von Gibraltar dient der plakative Hinweis beim überqueren der Straße zuerst nach links zu schauen. Anders als im UK, wo der Hinweis für die Kontinentaleuropäer genau andersherum an den Übergängen steht, gilt auf den Straßen von Gibraltar das Rechtsfahrgebot. Wäre wohl zu chaotisch, wenn sofort hinter dem Grenzübergang alle Autos plötzlich links fahren müssten.

1704 im spanischen Erbfolgekrieg erobert ist Gibraltar seit 1830 britische Kronkolonie. Die Spanier hätten es wohl gern zurück, aber davon halten die Briten nicht sehr viel. Für Wohnmobilisten wie uns aktuell ein Schlaraffenland in Punkto tanken: Der Dieselpreis lag bei unserem Besuch bei 1,05 €. Da lohnt sich schon mal die Einreise auf sich zu nehmen und vollzutanken.

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Ronda

Puente Nuevo in Ronda

Warum fährt man 80 Kilometer und rund 800 Höhenmeter über viele Kurven ins spanische Hinterland? Genau, wegen einer Brücke. Der Hotspot für alle Besucher von Ronda ist die „Puente Nuevo“ wie auf dem Titelbild des Beitrags zu sehen ist. Vermutlich schon millionenfach abgelichtet, aber wenn wir schon mal in der Nähe sind, nutzen wir auch die Gelegenheit für einen Besuch. Wir sind dazu auf dem Campingplatz „Le sur“ untergekommen, der ca. 3 km von der eigentlichen Stadt Ronda entfernt liegt. Von hier kommt man zu Fuß – oder auch mit dem Rad – schnell in die Stadt.

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