Windjammerparade

Gorch Fock II in Warnemünde

Die Woche waren wir seit langem wieder mal mit dem Wohnmobil in Warnemünde. Das erste Mal mitten in der Woche, kann ich ja jetzt. Der Stellplatz auf der Mittelmole war trotzdem wieder knackevoll. Ganz vergessen, dass am Wochenende die 31. Hansesail stattfindet. Haben aber trotzdem noch ein Plätzchen in der zweiten Reihe bekommen und ich konnte gleich am Abend noch die Ausfahrt der „Norwegian Dawn“ fotografieren.

Ab Dienstag trafen dann mehr und mehr Segelschiffe in Warnemünde ein. Ein Teil lag direkt vor unserem Stellplatz, so die J.R. Tolkien, ein anderes Segelschiff, die Großherzogin Elisabeth lag am Stellplatz 7, direkt vor dem Kreuzfahrt-Terminal. Ein Teil fuhr durch bis zum Stadthafen nach Rostock. Die Schiffe nutzen die Gelegenheit Segelturns anzubieten und verdienen sich so ein bißchen Geld für die Instandhaltung der Schiffe. Hab ich ja auch schon zweimal genutzt. Dieses mal wollte ich aber nur schauen, nicht fahren.

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Ehrenmal?

Panzer am Ehrenmal in Berlin

Hinter den Panzern und der riesigen Figur eines sowjetischen Soldaten liegen etwa 2500 in der Schlacht um Berlin gefallene Rotarmisten. Neben Russen auch Ukrainer und Soldaten anderer inzwischen selbstständiger Länder der ehemaligen Sowjetunion. Daher hat das Ehrenmal weiterhin einen Sinn, auch wenn dieser momentan schwer zu verstehen ist.

Die Befreiung aus der Herrschaft der Nationalsozialisten war ein wichtiger Akt und führte letztendlich auch zur Bildung einer europäischen Identität. Umso schlimmer, dass einer der damaligen Akteure – Russland – aktuell ein mörderischen Angriffskrieg gegen sein Nachbarland führt, um es angeblich zu „entnazifizieren“. Der völkerrechtswidrige Krieg gegen die Ukraine wird aus russischer Sicht mit immer abstruseren Gründen gerechtfertigt. Der Roman 1984 ist in der Realität angekommen. Damit hätte ich in meinem Leben nicht mehr gerechnet.

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Valencia – Fallas

Als wir letzte Woche in Valencia festgemacht haben, wollten wir uns eigentlich nur die Stadt anschauen. Die architektonisch interessante Ciutat de les Arts i les Ciències, die Kathedrale mit dem heiligen Gral, die großartige und riesige Markthalle, vielleicht irgendwo in den Vierteln lecker Essen und Trinken. Bekommen haben wir aber viel mehr, nämlich die Möglichkeit die Fallas (sprich Fajas) zu erleben. Ein Spektakel, was sich für uns mit einer Mischung aus Silvester (Feuerwerke und Knallerei), Karneval (die Figurenensembles, Ninots) und einem Trachtenfest (Umzug der rund 400 Stadtteilgruppen in tollen Kostümen) vergleichen lässt.

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Helau & Alaaf

Brunnen in einem Park in Cadiz

Wenn wir nicht auf den Kalender geschaut hätten, wäre die klassische Karnevalssaison in Deutschland ganz an uns vorübergegangen. Aber wie wir heute gelesen haben, wurden aus den Rosenmontagsumzügen riesige Friedensumzüge gegen den Krieg in der Ukraine. Find ich gut. Hier in Spanien ist man weit weg davon und genießt den Karneval ganz ohne Hintergedanken.

Als wir in Cadiz das erste Mal verkleidete Kinder sahen, Superwoman, Spiderman und überhaupt alles von DC und Marvel ist schwer im Trend, mussten wir erst mal recherchieren, was hier los ist. So erfuhren wir, dass Cadiz das Zentrum des berühmten spanischen Karnevals ist. Elf Tage, von Fastnachtsdonnerstag an, wird hier der Straßenkarneval gefeiert. Nicht so wie bei uns, organisiert und Kamelle und so, sondern einfach verkleiden, raus auf die Straße und Spaß haben. An vielen Stellen in Cadiz stehen dann Künstlergruppen und geben ihr Repertoire zum Besten. Das Publikum dankt mit viel Applaus. Die Straßen sind voller Menschen, alle Bars umlagert, das war uns schon fast ein wenig zu viel, sind wir gar nicht mehr gewohnt.

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VROOOOOM

Jet beim Start

Auf unserer Reise in den Süden Spaniens sind wir auf einer Mischung aus Stell- und Campingplatz in Los Alcazares untergekommen. War ein Tipp auf meine Frage in der Facebookgruppe, wo eventuell noch freie Plätze zu finden seien. Damit haben wir einen Sprung von 160 Kilometer gemacht. Was in dem Tipp leider nicht vorkam, war die exponierte Lage direkt neben dem Flughafen San Javier. Das ist nicht so schlimm, da fliegt aktuell nix.

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Abalgata de Reyes

Hl. 3 Könige mit Anhang

Heute Abend war an der Promenade von Calpe ein wahrer Volksauflauf. Uns war klar, dass es irgendwas mit dem 6. Januar zu tun haben muss, aber noch unklar, was das werden soll. Elfen sammeln sich, Große und Kleine, Hirten, Mädchen in Trachten, Musikanten, der Touristenzug steht bereit und es kommen immer mehr Menschen zusammen. Nach kurzer Zeit ist klar, heute Abend ist der „Abalgata de Reyes“, der „Ritt der Könige“.

Die „Heiligen 3 Könige“, die in Spanien traditionell das uns bekannte Christkind ersetzen und den Kindern erst zum 6. Januar die Weihnachtsgeschenke bringen, müssen aber nicht selbst reiten, sondern werden stehend auf einem Prunkwagen durch die wartende Menge gefahren. Die oben beschriebenen Helferlein verteilen derweil Süßigkeiten an die Kleinen am Wegesrand.

Vielerorts in Spanien wurden diese „Aufmärsche“ wegen Corona abgesagt, hier in Calpe ist es aber ein großes Volksfest. Alle Erwachsenen haben dabei brav ihre Masken auf. Ein tolles Erlebnis in diesen nicht ganz einfachen Zeiten. Morgen ist in Spanien offizieller Feiertag und wir gehen morgen Mittag auf die „Plaza Central“ wo ein Konzert gegeben wird.

Hier noch ein paar Eindrücke des heutigen „Abalgata de Reyes“.

Alle Fotos mit dem iPhone 13pro.

Twistin‘ the Night Away

50 Hobby Wohnmobile auf einem Stellplatz aus der Luft aufgenommen

Bis zum Freitagmittag des 1. Oktoberwochenendes sind bereits ein Dutzend Wohnmobile der Marke „Hobby Ontour Edition“ am Wohnmobilhafen Twistesee eingetroffen. Der extra dafür reservierte Bereich füllt sich langsam aber stetig. Eingeladen hatten die Administratoren der gleichnamigen Facebookgruppe Andrea Winter, Tanja Martin und Guido Könning. Die Gruppe wurde vor 2 Jahren von den beiden Letzteren gegründet und umfasst inzwischen mehr als 600 Mitglieder.

Menschen die ein gemeinsames Interesse haben – das reisen mit dem Wohnmobil – und Besitzer eines Hobby Ontour Edition sind. In der Gruppe herrscht ein reger Austausch. Themen rund um das aktuelle Modell der Ontour-Reihe, Möglichkeiten von Verbesserungen, Tipps&Tricks zu Erweiterungen und natürlich Reiseberichte, Stellplatztipps und vieles mehr. Viele gute Gründe sich auch mal in der Realität kennenzulernen.

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Times in ruins

Schlammskulptur in der Klosterruine

Wer ganze Romane schreiben muss um seine Kunst zu erklären und dabei auch noch Wörter und Allegorien benutzt, die ich nicht mal nachvollziehen kann, macht es dem Betrachter ebenjener Kunst nicht einfach.

Ich hatte gelesen, dass es in der Klosterruine in Berlin Mitte eine Ausstellung gibt, deren Inhalt im weitesten Sinne mit „Schlammskulpturen“ umschrieben wird. Der Name der Künstlerin ist „Anna M. Szaflarski„, der Titel der Ausstellung – einmal kurz Luft holen: „Crying face, Don’t tell anyone smile, Thinking smile, Broken heart, Wilted rose“. Klingt doch spannend, also Kamera eingepackt und nix wie hin.

Beim ersten Besuch, während der Berliner Regenzeit, sind die Skulpturen leider verborgen unter Planen, da sich ja Schlamm und Wasser nicht so wirklich gut vertragen. Ich hätte aber eh einen Test gebraucht, da auch die Open Air Ausstellung als Museum gilt und daher nur mit negativem Coronatest zu besuchen sei, wie mir die beiden Studentinnen mitteilen, die die vergängliche Kunst bewachen. Ansonsten bin ich der einzige Besucher weit und breit.

Eingang zur Ruine der Klosterkirche in Berlin
Eingang Klosterruine- Foto: h|b
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