Vogelperspektive 3/52

Was eignet sich besser für Fotos aus einer Vogelperspektive als eine Drohne. Sie fliegt hoch, sie sieht nach unten und – im Gegensatz zum Vogel – sie macht auch noch Fotos. Als ich das Thema gesehen habe, fiel mir sofort ein, dass ich doch auf einer Fotopirsch im letzten Jahr einen Mäusebussard hoch oben auf einem Baum fotografiert hatte.

Das war doch ein guter Aufhänger, um dort auch die Drohne steigen zu lassen. Der Bussard war zwar auch wieder da, drehte aber weit weg über den Feldern seine Kreise auf der Suche nach frischer Nahrung. Ich konnte ihn also nicht stören. Das Titelbild erfüllt die Aufgabe, den Blick aus der Vogelperspektive. Ganz nach unten, wo der Drohnenfotograf klein wie eine Maus auf das Display starrt. Aber vermutlich wäre ich keine Beute.

Um das Ganze in einen größeren Rahmen zu setzen, gestatte ich dem Mäusebussard, aka DJI Mini 2, einen Blick in die Runde. Einmal nach links über den Bodensee, im Vordergrund die Stadt Überlingen. Einmal nach rechts, bis zum Ende des Sees bei Ludwigshafen. Irgendwo dort unten krabbeln sicherlich auch Mäuse über die Felder, aber der Bussard hat sicher die besseren Augen, um sie auch zu entdecken.

Zum Ende des Beitrags habe ich noch ein schönes Gedicht von Horst Rehmann gefunden, der dem Mäusebussard huldigt.

Der Mäusebussard

– Trotz der Schwerkraft dieser Erde, erhebt der Bussard sich sehr leicht,
fliegt empor, ohne Beschwerde, bis er die Baumwipfel erreicht.
– Mal flattert er, mal gleitet er, nutzt clever jeden Luftstrom aus,
schießt abwärts wie ein flinker Speer, stoppt zielgenau auf einer Maus.
– Packt sein Opfer mit den Krallen, hüpft mit der Beute hin und her,
lässt sie auch im Flug nicht fallen, beginnt im Nest erst den Verzehr.
– Putzt danach noch sein Gefieder, pickt mit dem Schnabel im Geäst,
legt den Kopf zum Schlafe nieder, obwohl ein kalter Ostwind bläst.