Alles hat seine Zeit

22 Jahre wohnen wir jetzt in der quirligen Metropole Berlin. Mitten drin statt nur dabei. In Friedrichshain, nicht in Wilmersdorf oder Spandau. Kurz nach unserem Herzug haben wir unsere Idee des Reisens umgesetzt und 2005 zum ersten Mal ein Wohnmobil gemietet. Es schien uns für eine Reise nach Norwegen als die perfekte Wahl. Die Fjorde entlang, die Berge hinauf, zu den Gletschern und – ganz aus Versehen – gleich noch zum Nordkapp. Erster!

Da es uns diese Art des Reisens gut gefallen hat, fahren wir im Folgejahr gleich noch mal nach Norwegen, aber nur in den Süden. Stehen mit den Beinen im Geirangerfjord, erklimmen den Prejkestolen und wagen uns auf den Kjeragbolten. In Alesund sehen wir unser erstes Kreuzfahrtschiff, die MV Century. Zufällig bietet eine lokale Berliner Zeitung ein Jahr später eine Norwegenkreuzfahrt mit eben diesem Schiff an. Da wir das schon immer mal probieren wollten, schlagen wir zu und sind 2007 zum dritten Mal in unserem Lieblingsland Norwegen, was wir später noch mehrfach besuchen werden.

Nun gesellen sich Kreuzfahrten als Reiseform zu den Fahrten mit dem Wohnmobil dazu, aber zuerst ist ein – für uns – neues gefährliches Land an der Reihe. Wir fahren nach Frankreich, mit dem nun dritten Mietwohnmobil. Hatten wir immer Schiss vor, weil die da nur eine Sprache sprechen, nämlich französisch und wir beide das ganz sicher nicht können. Aber es geht besser als erwartet, wir sind weder verhungert noch verschollen, dafür erklimmen wir eine Menge „Tour de France“-Pässe. Durch die Provence und einige Gorges erreichen wir am Ende das Mittelmeer und finden in „Saintes Marie de la mer“ zu meiner großen Freude hunderte von Flamingos.

Nach drei Mietmobilen entscheiden wir, dass es Zeit für was Eigenes wird. Das ewige rein- und rausräumen, die Hektik, die Umstellung, nein, das geht besser. Uns gefällt das Reisen mit dem Wohnmobil und warum dann nicht mit dem eigenen Auto. So fahren wir 2009 nach Bargeshagen an der Ostsee und erstehen einen Hymer Van in Silber aus der Vermietung der dortigen Wohnmobilfirma. Mit knapp 6 Meter voll norwegentauglich, was die Fähren angeht. Zuerst bereisen wir aber Deutschland. Zu der Zeit wird auch Warnemünde unsere zweite Heimat, wo wir so oft wie möglich auf der Mittelmole Station machen, um Kreuzfahrtschiffe zu sehen und ein wenig im Fernweh schwelgen können.

Aber erst nach der Toskanatour, der großen Nordtour über Schweden, Finnland bis zum Nordkapp nach Norwegen inklusive der Lofoten und dem rasanten Ritt durch Italien bis runter nach Sizilien und den Vulkanen kommt das nächste Kreuzfahrtabenteuer, diesmal mit der QM 2 ab Hamburg. Ein Ereignis sondergleichen. Eigentlich nicht zu toppen.

Nun liefertn sich Wohnmobiltouren mit Kreuzfahrten einen kleine Wettkampf. Zwischen 2015 und 2018 sind es am Ende sage und schreibe 8 Kreuzfahrten. Es macht eben auch einfach mal Spaß sich von Vorn bis Hinten bedienen zu lassen, sich nicht ums Essen und den anschließenden Abwasch zu kümmern und einfach mal andere für sich fahren zu lassen.

Natürlich hat uns auch das Wohnmobilfieber nicht verlassen. Wir fahren an den Atlantik und gehen in der Bretagne und Normandie auf Leuchtturmjagd. Dann sind wir wieder mal in Südfrankreich, unter anderem auf der größten Wanderdüne Europas  und natürlich auch wieder in Schweden und Norwegen . Nach einigem Zögern probieren wir 2018 auch zum ersten Mal den Linksverkehr entlang der englische Südküste bis nach Lands End aus. Bei schönstem englischen Wetter: Viel Sonne.

Da sich mein Pensionseintritt so langsam nähert, wagen wir 2019 mal den ersten Schritt nach Spanien hinein. Schließlich wollen wir da zukünftig überwintern, wenn es in Deutschland kalt und dunkel ist. Am Mittelmeer fahren wir über das Bergkloster Montserrat hinunter bis nach Peñiscola, baden im Mittelmeer und essen Tapas, bevor wir in einem großen Bogen über Saragossa, Bilbao und Pamplona zurück Richtung Frankreich fahren, um noch ein paar Tage in Marseillan Plage zu verbringen.

Eine würdige Abschlusstour für unsere silberne „Bergziege“. Aber für meinen „Plan“ (hahaha) nach meiner Pensionierung der Wohnung adieu zu sagen und in die „Welt zu ziehen“ brauchen wir was Neues. Etwas größer, mit Längsbetten, mehr Licht und ein Fernseher wäre auch nicht schlecht.

Also führt uns die letzte gemeinsame Tour im Herbst nach Düsseldorf zur CMS, zur größten Messe für alles rund um das mobile Campen. Dort hoffen wir, unser Wunschmobil zu finden. Grob informiert haben wir uns ja schon. Nach einigem Hin und Her wird es schließlich ein Hobby Optima Ontour Edition, dessen Kauf wir mit Guido Kern von der Fa. Matner aus Hoppegarten, direkt auf der Messe bei einem Glas Sekt besiegeln.

Es dauert dann noch bis zum März 2020 bis wir uns auch hinter das Steuer unseren neuen Wohnmobils setzen können, denn zwischenzeitlich sind die Dinge in Bewegung geraten. Zum 60. Geburtstag meiner Frau schipper wir erst mal im Januar 14 Tage mit der „Mein Schiff 3“ durch die Inselwelt der Kanaren, wobei erste Gerüchte von einem Virus aus China durchsickern. Naja, wird nicht so schlimm sein, von da kommt ja öfter was. Tja, knapp daneben. Wieder zu Hause ist auf einmal nichts mehr wie vorher. Wir haben zwar endlich ein neues Wohnmobil, können aber wegen Corona nirgends hin. Selbst ein Ausflug nach Brandenburg aus Freizeitgründen ist offiziell verboten. Für Bewohner eines Stadtstaates wie Berlin echt blöd.

Andererseits hören wir die Geschichten aus diversen Socialmedia Gruppen, wie Wohnmobilisten aufgefordert werden den Ort zu verlassen, wo sie sich gerade aufhalten. So beginnt z.B. der Exodus der Wohnmobile aus Spanien, nur um festzustellen, dass in Deutschland auch alle Campingplätze geschlossen haben. Für alle ohne festen Wohnsitz (mein Plan, ihr erinnert euch) eine saublöde Situation. Die Pandemie ändert alles. Wir fahren dann wenigstens eine Runde über den Berliner Autobahnring, um das neue Wohnmobil zu testen. Später lernen wir auch das nähere Umland zu schätzen. Wir sind das erstemal im Schlaubetal und entdecken die Seenplatte bei Senftenberg.

Was Corona auch bringt, ist ein Boom auf die Reiseform „Wohnmobile“. Viele entdecken für sich die Möglichkeit des spontanen Reisens, raus aus den Menschenmassen der Städte, weg aus den dunklen und kalten Wintertagen mit immer neuen Infektionswellen, hinaus aufs Land oder in die Sonne, wo man problemlos draußen leben kann. Damit wird es natürlich auch überall voller und man muss schauen wo man unterkommt. Am Ende schaffen wir dann über meinen Geburtstag doch noch eine schöne Tour in unser Lieblingsland Norwegen. Einsame Straßen, einsame Fjorde, einsame Campingplätze, genau das Richtige für unsere geschundene Seelen.

Aber was ist denn nun mit meinem Plan? Des „Wir leben ab sofort im Wohnmobil“? Tja, nach genauerer Überlegung vielleicht doch keine so gute Idee. Aber etwas anderes bleibt noch übrig: Das Überwintern im Rentnerparadies an der Costa Blanca in Spanien. Im Dezember 2021 nehme ich die restlichen Urlaubstage um die Zeit bis zu meiner Pensionierung zu überbrücken und wir „stechen in See“. Relativ zügig fahren wir durch bis nach Peñiscola, wo wir bereits die Nikolausstiefel rausstellen können. Tschüss Regen, Schnee und Dunkelheit, willkommen im Land der ewigen Sonne. Aber… nicht alles ist eitel Sonnenschein, die Erfahrung dürfen wir machen, wollen wir ja auch. Schließlich könnte es eine Blaupause werden.

Da wir nicht so die Rumsteher sind, nutzen wir den spanischen „Winter“, um die Küste entlang bis nach Cadiz zu fahren. Silvester stehen wir in Calpe um Mitternacht frierend am Strand und warteten auf das Feuerwerk was nicht kommt, in Los Alcazares werden wir jeden Morgen von startenden Jets geweckt, in Manilva haben wir das letzte Plätzchen direkt an der Autobahn bekommen. Insgesamt reißen aber das Licht, das Klima und das Wasser viel raus. Und… man kann als Rentner/Pensionär in Spanien günstig leben, keine Frage.

Nach vier Monaten sind wir wieder zu Hause und uns einig, dass das eine einmalige Sache gewesen ist. Vier Monate zusammen auf engstem Raum, auch wenn man viel draußen ist, sind gewöhnungsbedürftig, vor allen Dingen wenn man bis kurz davor mehr oder weniger acht Stunden am Tag abwesend war. Selbst im Homeoffice. Nun ist man auf einmal dauernd zusammen. Tag und Nacht, ohne Pause. Muss man sich dran gewöhnen. Aber wie das so ist, kommen Dinge eben doch mal ganz anders.

Eine wichtige Erfahrung war die, dass eine Rente/Pension Einschnitte bedeutet, wenn man vorher gut verdient hat und sich nicht so wirklich Gedanken um seine Ausgaben machen musste. Campingplätze, Spritkosten, Essen, Leben gehen aufs Budget, noch dazu wenn man zu Hause eine leere Wohnung finanzieren muss. Die Abrechnung zeigt am Ende recht klar, dass unser Puffer schneller schmilzt als Butter in der Sonne. Wir stellen also das ganze Thema „Reisen mit dem Wohnmobil“ unter Budgetvorbehalt und buchen als Sasionabschluss 2022 einen Campingplatz in Krk. Da waren wir schließlich noch nie.

Bevor es aber überhaupt soweit kommt, bekommen wir ein Angebot, dass wir nicht ablehnen können. Eine Bekannte meines Sohnes sucht in Berlin eine Wohnung zum Übergang, um in Berlin ihr Studium zu beginnen. Die Versuchung ist zu groß, die Chance müssen wir einfach nutzen, nichts aufschieben auf später ist unsere Devise.

Unsere Wohnung ist vermietet, wir bekommen Geld und können in Spanien (fast) leben wie die Könige. Außerdem, Sonne, Meer und Licht, hatten wir ja schon. Also satteln wir wieder die Hühner, von Krk noch mal kurz nach Nordhessen und dann stantepede quer durch Frankreich wieder ins alte Muster.

Bis auf wenige Ausnahmen fahren wir die selben Plätze an – andere machen das immerhin schon seit 20 Jahren – und bewegen uns gen Süden. Diesmal langsamer, wir sind ja schon im Oktober in Peñiscola und sogar der Pool ist noch geöffnet. Die ursprüngliche Idee, die Iberische Halbinsel gegen den Uhrzeigersinn zu umrunden scheitert am Wetter und unserer „Feigheit“. Warum was Neues suchen, wenn das Bewährte liegt so nah. Immerhin schaffen wir es am Ende bis nach Portugal. Neujahr sind wir in Isla Cristina, auch am 6. Januar – DEM Feiertag in Spanien – dann fahren wir weiter bis nach Luz, wo wir es ganze drei Wochen aushalten.

Kurzum, am Ende sind wir 160 Tage unterwegs, was der Idee des „Lebens im Wohnmobil“ schon recht Nahe kommt. Aber eben auch all die Unzulänglichkeiten offenbart, die diese Art Reisen mit sich bringt. Muss ich alten Camper:innen nix von erzählen, ihr wisst was ich meine 😉

Man fängt irgendwann an, von der heimischen Wohnung zu träumen. Im Kopf ist auch irgendwann kein Platz mehr für neue Bilder, was wollen wir noch sehen? Wo fahren wir hin? Weiter? Zurück? Rechtsrum oder Linksrum? Am Ende: Nur noch nach Hause. Natürlich haben wir noch verzögert.

Der Blick auf das heimische Wetter im März lässt uns noch etwas im warmen Spanien ausharren. Unseren Hobbyfreunden, den Curados, geht es ähnlich und so haben wir schöne Tage in Calpe und Peñiscola zusammen. Aber irgendwann muss es sein. Das ganze, halbe Jahr ist rum und wir sind im April zurück in Berlin.

Was soll jetzt noch kommen? Steht das Womo ab sofort auf seinem Stellplatz? Ach nee, muss ja noch in die Werkstatt, TÜV und Dichtigkeit stehen an, plus kleine Reparaturen. Machen wir dieses Jahr noch was? Wenn ja was? Wohin? Und wenn ja, warum? Die Motivation lässt irgendwie zu wünschen übrig.

So brechen wir einfach wieder auf, um zum Hobbytreffen nach Luxemburg zu fahren, warum auch nicht? Muss ja. Nach dem Treffen treffen wir in Straßburg noch Wolfgang und Anja Reuter und zum Schluss machen wir ein paar Tage Stop bei unseren Freunden in Überlingen. Die haben dort eine tolle Wohnung von der BGÜ mit Blick auf den Bodensee und die Schweizer Berge. Die Zweifel in uns werden immer größer.

Innerlich haben wir uns bereits etwas vom Wohnmobil gelöst, aber im Grunde habe ich so recht keinen Plan B. Es ist mein Traum. Frei und ungebunden reisen, solange es gesundheitlich möglich ist. Aber genau das ist der Punkt. Wenn es einem der Reisenden nicht mehr so gut dabei geht, schlägt das auf die Stimmung und der Spaß wird zum Ernst.

Aber erstmal fahren wir wieder zurück nach Hause. Diesmal für etwas länger, schließlich müssen im Sommer wieder die Reisenden am Berliner Hauptbahnhof von mir gelenkt werden. Macht ja sonst keiner. Außerdem ist das gut für die Urlaubskasse. Noch haben wir Pläne. Ich mache Pläne. Schottland, Irland, Apulien, Griechenland, was wir alles noch sehen können. Aber fast 4 Monate heimische Wohnung machen auch was mit einem.

Da ich an meinem Geburtstag nie zu Hause bin, muss das Wohnmobil wieder ran. Planung 1: Ostsee, Nordsee, Holland, Belgien, Frankreich die Küste runter. Verworfen. Still und heimlich ist etwas passiert. Auf einen Hinweis unserer Freunde am Bodensee, bewerben wir uns auf die darüberliegende Wohnung. Noch besserer Ausblick und – hey- Bodensee, ist doch auch fast ein Meer, oder? Aber mit uns haben sich auch jede Menge andere Menschen beworben. Also warum nicht mal direkt vorbeifahren und nett nachfragen, wie denn die Aussichten so sind. Also unsere, nicht die auf den Bodensee.

Also, Planung 2: Eine Woche Senftenberg über meinen Geburtstag, ist eh schon länger gebucht, dann – as fast as possible – runter an den Bodensee um Informationen zum Stand der Bewerbungen von der Genossenschaft zu bekommen. Leider können sie uns nichts konkretes sagen, außer dass der Bewerbungsprozess noch läuft. Also ziehen wir leicht frustriert unverrichteter Dinge von dannen und machen uns auf zum Atlantik.

In Quiberon treffen wir dann die Winters und haben ein paar vergnügliche Stunden zusammen. Beim schnacken deuten wir bereits an, dass unsere Wohnmobilzeit sich möglicherweise dem Ende nähert. Egal ob Bodensee oder Berlin, gefühlt ist die Luft raus.

Aber noch genießen wir die schönen Tage. Als das Wetter am Atlantik kippt – im Regen campen ist doof, wenn woanders schönstes Sommerwetter ist – machen wir uns ab zum Mittelmeer. Dazu hat man ja schließlich ein Wohnmobil. Dort verlängern wir den Sommer in Marseillan Plage, um diese Jahreszeit nur eine halbe Geisterstadt, im Gegensatz zu unseren sonstigen Besuchen dort. Wir baden im Meer und genießen die Sonne.

Es fühlt sich alles irgendwie nach Ende an, einem Abschluss. Der Campingplatz schließt an dem Tag, als wir abreisen. Um uns rum wird es immer leerer, es fühlt sich nach Herbst und Abschied an. Aber auch nach einem Aufbruch. Halbherzig machen wir noch Pläne wo wir nächstes Jahr vielleicht hinwollen. Ein letztes Mal vielleicht.

Aber so recht glauben wir nicht daran. Wir fahren die Päpste in Avignon besuchen, erklimmen den Himmel auf dem Mont Ventoux und planen die Rückfahrt nach Deutschland. Auf dem Weg nach Aix le Bains – wo wir noch 2 Tage Sommer genießen wollen – schlägt das Schicksal plötzlich erbarmungslos zu.

Bei einer kurzen Rast klingelt plötzlich mein Telefon. Eine Mitarbeiterin der BGÜ ist dran. Alle bisherigen Kandidaten für die Wohnung haben abgesagt, wir sind die nächsten auf der Liste und ob wir noch Interesse haben. ACH DU MEINE GÜTE. Natürlich haben wir noch Interesse. Was für eine Frage. Wir wollen die Wohnung seit 8 Wochen ungesehen anmieten und sie fragt lieb, ob wir noch Interesse haben und wann wir denn zu einer Wohnungsbesichtigung kommen könnten. Yessss.

Das.Ändert.Alles! Wieder einmal.

Umplanung! Statt Dijon und Metz holen wir uns eine e-Vignette für die Schweiz und brettern am Montag 450 km am Stück durch bis nach Überlingen, wo wir prompt zu spät für einen Stellplatz kommen, also parken wir an der Straße zu unserer neuen Wohnung. Hoffentlich.

Die Wohnungsbesichtigung am nächsten Tag ist Formsache, am Nachmittag stoßen wir bereits mit unseren Freunden auf eine gute Nachbarschaft an. „Alea iacta est“ wie einst Julias Cäsar ausrief um danach den Rubikon zu überschreiten. Die Dinge sind in Bewegung und können nicht mehr aufgehalten werden.

Wir haben vereinbart, den Mietvertrag am 15.12. zu starten. Das impliziert eine weitere Entscheidung die wir bereits getroffen haben. Wenn wir diese Wohnung bekommen, wenn das Glücksrad des Lebens die Nadel an der richtigen Stelle anhalten lässt, dann ist unsere Zeit des Reisens mit dem Wohnmobil definitiv zu Ende. Das ist Konsens.

Damit kommen wir auch zum Ende dieser doch etwas lang geratenen Geschichte. Ich hoffe ihr habt bis hierher durchgehalten. Kaum zu Hause angekommen, geht es hopplahopp weiter. Nach einem Jahr Reisedreck bringe ich den Hobby wieder auf Hochglanz, fahre aus Spaß bei unserem Händler vorbei und … wir werden uns spontan einig.

Zu einem fairen Preis wechselt unser Wohnmobil den Besitzer und macht hoffentlich in Bälde neue Wohnmobilisten glücklich. Wir freuen uns für uns und auch für die neuen Besitzer, die hoffentlich ebensoviel Freude daran haben wie wir sie hatten.

Damit geht nach rund 18 Jahren, 160.000 Kilometern, unendlich vielen Eindrücken aus Europa, tausenden von Fotos, eine Ära für uns zu Ende, die 2005 mit dem ersten Wohnmobil begann und 2023 nun mit unserem 5. Wohnmobil endet. Es war eine tolle Zeit, eine aufregende Zeit, die wir nicht missen möchten. „Reisen bildet“ sagte schon der olle Goethe, der schließlich mit mir Geburtstag hat und das kann ich nur unterschreiben.

Wir werden das Reisen auch nicht aufgeben. Niemals. Aber es wird eben anders sein. Alles hat seine Zeit und nun beginnt eine Neue. Wenn ihr mich weiter dabei begleiten möchtet, würde ich mich sehr freuen. Der Wohnmobilstellplatz in Überlingen liegt 500 Meter von unserer Wohnung entfernt und hat immer eine offene Tür für Besuch.

Ende gut, alles gut.

3 Antworten auf “Alles hat seine Zeit”

  1. Moin,
    Hach ja, der Ruhestand macht was mit einem – kenn ich seit mitlerweile 2 Jahren.
    Ein sehr schöner Bericht, in vielen Bereichen kann ich nur zustimmen.
    Haltet euch weiterhin wacker und kommt gut in eurer neuen Wahlheimat an.
    LG aus dem Norden, Rainer.

  2. Wow, was für eine Geschichte. Auf den WoMo Stellplatz werden wir auf jeden Fall mal kommen. Ein Wiedersehen wäre schön.
    Viel Glück im neuen Heim wünschen Petra und Rainer

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