Rauf und Runter

Die beste Art eine Stadt – die man zum ersten mal besucht – schnell im Überblick zu erkunden, bieten die roten, grünen, bunten Hop-On-Hop-Off Busse. Irgendwann tauchten Sie in den Großstädten auf und Orte wie Checkpoint-Charlie in Berlin, das Tivoli in Kopenhagen, die Oper in Oslo, oder der Picadilly-Circus in Berlin sind ohne die Busse gar nicht mehr vorstellbar.

Inzwischen sind sie fast schon eine Plage und spätestens wenn sie dann noch im eigenen Kiez auftauchen, kann man sicher sein, in einem der Hot-Spots der Stadt zu wohnen. Ein Ticket kostet in der Regel zwischen 20 und 25 Euro und gilt 24 Stunden. Man kann an jeder der Haltestellen aussteigen, sich die Gegend anschauen und dort, oder an einer beliebigen anderen Stelle, wieder zusteigen. Eigentlich eine sehr praktische Erfindung, die uns jetzt auf unserer Kreuzfahrt gut geholfen hat, eigenständig die Städte zu erkunden.

Ein „Kippis“ aus Helsinki

Heute haben wir uns Helsinki im wahrsten Sinne des Wortes erlaufen. Knapp 15 Kilometer zeigt die Bewegungs-App, nachdem wir wieder zurück auf der MS Eurodam sind. Bei herrlichem Wetter, aber einem echt fiesen Wind, sind wir von der Felsenkirche über das Sibelius-Denkmal und dem Senatsplatz durch die Stadt gewandert. Zwischendurch mal mit der Straßenbahn gefahren, am Hafen entlang geschlendert, „Korvapuusti“ gegessen und Kaffee mit Blick auf die Schären getrunken. Jetzt ist es halb sechs finnische Ortszeit und wir legen gleich ab in Richtung Stockholm. Ein „Näkemiin“ an Helsinki, war schön mit dir.

Zugvögel

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Auf der Suche nach dem finnischen Gold – Foto: u|b

Wie einst Joachim Król im gleichnamigen Film haben wir heute Inari im Norden von Finnland erreicht. Nur müssen wir dort an keinem Wettbewerb im Kursbuchlesen teilnehmen, obwohl ich das vielleicht sogar noch könnte, sondern machen einfach nur Rast und starten morgen früh von hier die letzte Etappe zum Nordkapp. Mit uns scheinen das noch eine ganze Menge anderer tun zu wollen, vor allen Dingen Deutsche. Der Platz ist zu zwei Dritteln mit deutschen Wohnmobilen und Wohnwagen besetzt, wenn wir die paar Schweizer noch dazu rechnen, sind wir fast neunzig Prozent. Weiterlesen „Zugvögel“

Beim Weihnachtsmann am Polarkreis

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66 Grad, 32 Minuten, 35 Sekunden – der Polarkreis in Napapiiri – Foto: h|b

Heute haben wir den Polarkreis in Napapiiri in Finnland erreicht, dem Land, das die Vokale erfunden hat und sie auch fleissig benutzt. Hier am Polarkreiszentrum ist alles auf den Weihnachtsmann ausgerichtet, inklusive der Elfen die das Postamt betreuen und Geschenke basteln. Angeblich soll er hier ja wohnen. Ist aber anscheinend grad nicht zu Hause, war jedenfalls alles geschlossen, als wir hier ankamen. Wir hatten uns durch die Zeitverschiebung etwas verplant, da Finnland uns eine Stunde voraus ist.

Statt in Rovaniemi auf dem Campingplatz, stehen wir – mit vielen anderen Wohnmobilen aus Deutschland, Italien und Frankreich – direkt am Polarkreiszentrum auf dem Parkplatz, auf dem auch das übernachten erlaubt ist. Für Morgen sind hier 19 Stunden Sonne prognostiziert, da kommt dann auch sicher der Weihnachtsmann. Sein Postamt macht auf jeden Fall um neun Uhr in der früh auf und aus den Lautsprechern tönen heute schon weihnachtliche Klänge. Aber eher so die Loungeversionen. Dunkel wird es heute nicht, und ab jetzt auch – für uns – die nächsten 7 Tage nicht. Mitsommer oberhalb des Polarkreises.