
Bevor eine Vernissage in der nächsten Woche die Ausstellung eröffnet, durfte ich heute bereits einen kleinen Blick hinter die Kulissen des kommenden „OM-D Photographie Playgrounds“ werfen. Dazu werden gerade die alten Opernwerkstätten in Berlin zu einer interaktiven Spielwiese umgebaut. Ich treffe mich mit Jessica von „united communications“ unter dem großen Veranstaltungsplakat und über den staubigen Vorplatz erreichen wir den Eingang. Also eher Nebeneingang, denn überall wird noch gebaut und wo eben eine Treppe war, ist etwas später nur noch eine Leiter. Wir gehen durch verwinkelte mit Linoleum belegte Flure und fahren mit einem alten Lastenaufzug hinauf in den dritten Stock, in den „Taubenschlag“. So nennen die Veranstalter diesen Bereich und tatsächlich turteln und flattern ein paar Tauben mitten zwischen den Installationen herum.
Zum Einstieg bekomme ich die Olympus OM-D in die Hand gedrückt und kann praktischerweise meine SD Speicherkarte aus meiner Olympus E-30 verwenden. Kurzes abchecken der Kamerafunktionen, Kreativmodus ein und schon beginnt die Führung. Internationale Künstler bauen in den drei Etagen der alten Werkstätten ihre ganz persönlichen Räume. Gleich der Erste begrüßt uns mit einem rhythmischen Geräusch. Zu sehen sind Pappkartons des Künstlers Zimoun, alle in den Abmessungen 100 x 100 x 100 Zentimeter. Nebeneinander raumhoch aufeinander gestapelt, beginnen sie bereits den Raum zu fluten. An jedem der Kartons hängt an einem RC Motor – wie man sie aus dem Modellbau kennt – ein kleiner Korkball an einem Stab und klopft auf die Pappkartons. Jessica ist gespannt wie das den Tauben gefallen wird, wenn alle Kartons klopfen. Ich ehrlich gesagt auch.

Nach einer – noch unfertigen – Schimmelpizinstallation und einem QR-Code Raum begeben wir uns eine Etage tiefer in ein blaues Gespinst aus Wollfäden. Es könnte allerdings genauso gut eine Laserinstallation sein, doch die Künstlerin Jeongmoon Choi spannt blaue Wollfäden kunstvoll durch den Raum und bestrahlt diese mit UV-Licht. „Drawing in Space“ trifft als Titel ganz gut diese Installation. Heute wird der Raum noch durch Aussenlicht „verunreinigt“, zur Ausstellung wird es hier komplett dunkel sein, und so wie auf dem Bild werden dann nur noch die Fäden für Orientierung sorgen.

Im unteren Bereich baut Tim John die Installation „Was war gestern“. Die Besucher müssen diesen Raum gebückt durch eine kleine Tür betreten und stehen vor einem tief gestaffelten Bühnenbild, das über das Drehen an einem alten Grammophon zum Leben erweckt wird. Auch hier wird noch fleissig gebaut und man kann nur erahnen, wie es in fertigem Zustand aussieht und funktioniert.
Es verspricht nach diesem ersten Einblick ein spannendes Kunsterlebnis für Berlin zu werden. Die Zuschauer sollen dabei aber nicht nur rezipieren sondern sich aktiv beteiligen. Denn wer möchte, bekommt beim Besuch der Ausstellung eine der kleinen spiegellosen Olympus OM-D Kameras in die Hand gedrückt und darf sich damit auf die Reise machen zu seinen eigenen inneren Räumen. Die Chipkarte mit den gemachten Fotos darf der Besucher behalten, schließlich gibt es noch einen Fotowettbewerb zur Ausstellung. Ich werde mir das auf jeden Fall im „Ausstellungsmodus“ anschauen, denn was ich heute gesehen habe, macht Lust auf mehr. Die Ausstellung beginnt am 26. April und dauert bis zum 24. Mai 2013. Die Opernwerkstätten findet man in der Zinnowitzer Straße 9 in Berlin.