Morgens um halb zehn irgendwo im Nordosten von Deutschland. Vor einem blau-gelben Möbelhaus ballen sich bereits vor Öffnung der großen Drehtür die Menschen. Gibt es heute irgendwas billiger? Zwei Billys zum Preis von einem, ein Birkelandbett zum Mitnahmepreis? Wir sitzen auf dem Parkplatz gemütlich im Wohnmobil, betrachten entspannt die Szenerie und warten auf den beginnenden Einlass. Keine Lust anzustehen, es nieselt. Kurze Zeit später kommt Bewegung in die Massen, es geht los. Wir steigen aus und entern den ersten Stock. Hier befindet sich das große Restaurant und hier treffen wir die Massen wieder.
Nicht in der Bettenabteilung und auch nicht bei den Teelichtern, sondern in der langen Schlange am Frühstücksbuffet. Gebändigt durch metallene Führungsgitter winden sich die Hungrigen vorbei an „Frukost“, „Ostfrukost“ und „Storfrukost“, die Namen der verschiedenen schwedischen Frühstücksvariationen, und füllen die Portionen auf ihre Tabletts. Damit man nicht zu viel davon tragen muss, gibt es extra Rollatoren mit drei Ebenen, auf denen man das Gewünschte ablegen kann. Die fertigen Standardfrühstücke kann man noch ergänzen um diverse Dinge, die auch in einem gut sortierten Hotelfrühstück nicht fehlen. „Kaffee satt“ ist inklusive.
Nach unserer Runde, die uns sage und schreibe für 2x Frühstück, ergänzt um O-Saft, Obstsalat, eine Schüssel Rühr- und einem gekochten Ei knapp neun Euro kostet, sitzen wir mit schätzungsweise 300 Leuten auf Bjursta Stühlen an hellen Tischen und schmieren Brötchen, schlürfen Kaffee und genießen die leichte schwedische Küche mit Lachs und Käse. Meine Frau hat das in Berlin ja schon öfters gemacht, aber für mich war es Premiere und absolut faszinierend. Wenn man jetzt noch in den Wohnlandschaften übernachten könnte, müsste sich manches Hotel umschauen. Vor allem wenn man bedenkt, was dort in der Regel für ein Frühstück zu bezahlen ist. Da kommt leicht das Doppelte bis Dreifache zusammen, für EINE Person.