Musikanten heraus

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Gefühlt wird langsam doch Frühling, auch wenn die Kälte noch immer nicht weichen will. Am Sonntagmorgen klang zum ersten Mal wieder die osteuropäische Kirmesmusik durch die Straßen von Friedrichshain. Akkordeon und Trompete statt Kirchenleuten und wie immer eine extrem aufgekratzte Musikantenschar. Die Musik klingt etwas schrammelig und die Melodien eher unkonkret. Aber es hat irgendwas fröhliches und so fliegen doch ab und an Geldstücke aus den Fenstern. Die Musikanten ziehen weiter und man hört die Musik langsam immer leiser werden und entschwinden und fast fehlt einem anschließend etwas. Eine Art Heimatgefühl. Komisch, oder?

Wolkig mit Aussicht auf Schneefall

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Heute Abend führte mein Weg vom Kiesertraining wie üblich zurück über die Warschauerbrücke. Der Himmel im Westen färbte sich langsam rot, die untergehende Sonne war schon nicht mehr zu sehen. Leider wird sie auch die nächsten Tage nicht mehr zu sehen sein, denn es beginnen die trüben Ostertage. Konnten die Berliner die letzten eisigen Tage wenigstens mit Sonne und blauem Himmel kompensieren, kommen jetzt wieder Wolken und sogar neuer Schnee. Weiße Ostern gelten damit als ziemlich sicher. Wenn ich so zurückdenke, dürfte das auch mein erstes, weißes Ostern sein. Eine Wetterpremiere, und dass in meinem Alter. Hatte nicht damit gerechnet, allerdings auch gern darauf verzichtet.

Schneeblind

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Die letzten beiden Tagen haben wir uns intensiv mit dem aktuellen Wetter beschäftigt. Das macht man am besten, indem man sich nach draussen begibt und dem Winter der nicht enden will einfach die kalte Schulter zeigt. Erleichternd kam hinzu, dass zwei Tage lange herrlichstes Winterwetter vorherrschte. Blauer Himmel mit einer bereits kräftigen Sonne, die sich sogar ab und an gegen den scharfen Ostwind durchsetzen kann, bei allerdings immer noch arktischen Temperaturen. Weiterlesen „Schneeblind“

Nordatlantische Oszillation

Rugbyspieler im Schnee
Neue Wintersportarten im Wandel der Zeit – Schneerugby – Foto: h|b

Der Mensch hinterfragt ja gerne, warum Dinge so sind wie sie sind und ich will eigentlich auch endlich wissen, warum zum Beispiel in Dreiteufelsnamen Ende März in Berlin noch strenger Winter ist und wieso die Wahrscheinlichkeit auf weiße Ostern inzwischen wahrscheinlicher ist, als die auf weiße Weihnachten. Da ist doch sicher eine Verschwörung im Gange. Mindestens. Weiterlesen „Nordatlantische Oszillation“

Wechseljahre

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Was lange schwelte, wird jetzt doch Realität. Die Wirtin unserer Stammkneipe „Comenius Eck“ geht in „Rente“ und übergibt das Staffelholz an ihren Nachfolger. So ein bißchen wackelig war das Ganze ja schon immer, da die Kneipe an sich nur bedingt ein Selbstläufer ist. Sie liegt zwar in Friedrichshain, aber eben nicht im Partybezirk, sie liegt an einem kleinen Park, aber leider etwas versteckt, es gab dort geniale Musikabende mit Prinz und Freunden, Leseabende mit Detlef Bierstedt, der Synchronstimme u.a. von George Clooney, aber außerhalb des Stammpublikums waren diese Events so gut wie nicht bekannt. Eigentlich sehr Schade. Diese Veranstaltungen wurden nämlich immer mit viel Liebe vorbereitet und durchgeführt.

Es gab dort Lady Nights, Röntgenbildpartys, Piratenabende, die legendäre 10-Jahresparty und lustige Pre-Silvesterpartys, immer gut besucht, aber an „normalen“ Tagen sind es eben meist nur die Stammgäste. Ein gewisser Idealismus wird benötigt, um das durchzuhalten, Feierabend gibt es erst wenn der letzte Gast keine Lust mehr hat, und am Tage muss eingekauft und organisiert werden. Muss man mögen. Es war eine coole Zeit und wir haben uns bei Wilma, Ariane und Hartmut immer wohlgefühlt, oder um es mit Marius Müller-Westernhagen zu sagen: „Hier in der Kneipe fühl(te) ich mich frei“. Eine Ära geht damit für uns zu Ende und wir sagen „Tschüss Wilma“ und Danke für die schöne Zeit.