Auf den (kalendarischen) Tag genau, leben wir jetzt ein halbes Jahr in unserem Wohnmobil. Aufgebrochen zur „Schlumpftour“ in Berlin am 8. September 22 haben wir bis heute eine Strecke von rund 8000 km zurückgelegt. Unsere Stationen dabei waren (u.a) …
Berlin – Coswig – Okriftel (Familie) – Salzburg – Wörthersee – Krk – Venedig – Reschenpass – Überlingen (Freunde) – Kehl – Koblenz – Besse (Familie) – Kassel – Freiburg – Villefranche-sur-Saone – Marseillan Plage – Mataro (Barcelona) – Peñíscola – Calpe – Los Alcazares – Ardales (Caminito del Rey) – Torremolinos (Malaga) – Roquetas de Mar – Manilva – Gibraltar – Cadiz – Isla Cristina – Luz (Portugal) – Manta Rota – Tarifa – Cabo de Gata – La Manga – tbc. Aktuell stehen wir den letzten Tag in Peñíscola unserem jeweiligen Start- und Endepunkt unserer bisherigen Überwinterungen in Spanien.

Wie man sieht, sind wir nicht die klassischen Überwinterer die oft mehrere Monate auf einem Platz in Spanien stehen, sondern weiterhin die „Rumtreiber„, die auch etwas sehen wollen von der Welt. Neues entdecken, nicht verharren. Wir sehen uns immer als eine Art „Frederick die Maus“, die statt Essen einfach Gefühle, Farben, Sonnenstrahlen und Wörter sammelt, um sie später seinen Mitmäusen zu erzählen. Auch unsere Köpfe sind nun voll mit Bildern, Eindrücken, Gerüchen und Geräuschen.

Das soll auch wieder die Perspektive für die kommenden Jahre werden. Nach zwei Jahren Überwintern in südlichen Gefilden, mit allem was so dazugehört, wollen wir unser Wohnmobil wieder dazu nutzen, warum wir uns damals entschieden haben, diese Art von Reisen zu präferieren. Es wartet Europa darauf entdeckt zu werden. Schottland, Irland, Estland, Litauen, Polen, vielleicht Griechenland, auf jeden Fall Apulien, und, und, und. Es gäbe noch so viel zu sehen auf unserem schönen Kontinent, wahrscheinlich reichen aber Zeit und Geld nicht dafür das noch alles zu schaffen.

Ich will nicht ausschließen, dass wir – in ein paar Jahren vielleicht – auch wieder mal im Winter nach Spanien fahren, vielleicht bleiben wir dann wirklich mal eine längere Zeit nur an einem Ort, um den dauerhaften Frühling zu genießen, aber das entscheiden wir, wenn die Zeit dafür reif ist.

Wir sind dankbar für dass, was wir in diesem halben Jahr erleben konnten und durften und verabschieden uns mit einer kleinen Träne im Augenwinkel vom süßen Leben im Süden Europas. Zu Hause warten Kälte und vielleicht sogar Schnee auf uns, aber auch Familie und Freunde. Und nach einer kurzen Pause geht es ja auch bald schon wieder los. Wir genießen die Zeit und das Leben, wer weiß wie lange wir dieses Privileg noch haben.
