Helau & Alaaf

Brunnen in einem Park in Cadiz

Wenn wir nicht auf den Kalender geschaut hätten, wäre die klassische Karnevalssaison in Deutschland ganz an uns vorübergegangen. Aber wie wir heute gelesen haben, wurden aus den Rosenmontagsumzügen riesige Friedensumzüge gegen den Krieg in der Ukraine. Find ich gut. Hier in Spanien ist man weit weg davon und genießt den Karneval ganz ohne Hintergedanken.

Als wir in Cadiz das erste Mal verkleidete Kinder sahen, Superwoman, Spiderman und überhaupt alles von DC und Marvel ist schwer im Trend, mussten wir erst mal recherchieren, was hier los ist. So erfuhren wir, dass Cadiz das Zentrum des berühmten spanischen Karnevals ist. Elf Tage, von Fastnachtsdonnerstag an, wird hier der Straßenkarneval gefeiert. Nicht so wie bei uns, organisiert und Kamelle und so, sondern einfach verkleiden, raus auf die Straße und Spaß haben. An vielen Stellen in Cadiz stehen dann Künstlergruppen und geben ihr Repertoire zum Besten. Das Publikum dankt mit viel Applaus. Die Straßen sind voller Menschen, alle Bars umlagert, das war uns schon fast ein wenig zu viel, sind wir gar nicht mehr gewohnt.

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Dos Mares

In Tarifa treffen 2 Meere zusammen

Während im fernen Osten ein völlig durchgeknallter Despot sein Nachbarland überfällt um es angeblich von Zombies zu befreien (ähnlich bescheuerte Argumentation wie die „Offizielle“), haben wir am Donnerstag Tarifa einen kurzen Besuch abgestattet. Tarifa ist der südlichste Punkt von Kontinentaleuropa (also ohne Inseln) und Mittelmeer und Atlantik treffen hier aufeinander.

Ein wenig ist es damit auch der Wendepunkt unserer Tour. Wir sind aktuell in Cadiz und fahren am Montag über Sevilla und Cordoba zurück an das Mittelmeer. Dann ist März und der letzte Monat unserer Überwinterung in Spanien beginnt. Morgen sind wir exakt drei Monate on Tour und es kommt uns vor wie ein halbes Leben.

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Look left!

Look left, Hinweis in Gibraltar

Für alle britischen Besucher von Gibraltar dient der plakative Hinweis beim überqueren der Straße zuerst nach links zu schauen. Anders als im UK, wo der Hinweis für die Kontinentaleuropäer genau andersherum an den Übergängen steht, gilt auf den Straßen von Gibraltar das Rechtsfahrgebot. Wäre wohl zu chaotisch, wenn sofort hinter dem Grenzübergang alle Autos plötzlich links fahren müssten.

1704 im spanischen Erbfolgekrieg erobert ist Gibraltar seit 1830 britische Kronkolonie. Die Spanier hätten es wohl gern zurück, aber davon halten die Briten nicht sehr viel. Für Wohnmobilisten wie uns aktuell ein Schlaraffenland in Punkto tanken: Der Dieselpreis lag bei unserem Besuch bei 1,05 €. Da lohnt sich schon mal die Einreise auf sich zu nehmen und vollzutanken.

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Ronda

Puente Nuevo in Ronda

Warum fährt man 80 Kilometer und rund 800 Höhenmeter über viele Kurven ins spanische Hinterland? Genau, wegen einer Brücke. Der Hotspot für alle Besucher von Ronda ist die „Puente Nuevo“ wie auf dem Titelbild des Beitrags zu sehen ist. Vermutlich schon millionenfach abgelichtet, aber wenn wir schon mal in der Nähe sind, nutzen wir auch die Gelegenheit für einen Besuch. Wir sind dazu auf dem Campingplatz „Le sur“ untergekommen, der ca. 3 km von der eigentlichen Stadt Ronda entfernt liegt. Von hier kommt man zu Fuß – oder auch mit dem Rad – schnell in die Stadt.

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Costa del Sol

Yachthafen von Manilva

Seit Montag hat uns die Küste wieder. Die „Costa del Sol“ oder auch „Costa del Golf“ wie es auf großen Schildern entlang der Autobahn zu lesen ist, ist der südliche Teil der spanischen Mittelmeerküste und endet ein Stück vor Gibraltar. Bis dahin sind es von unserem aktuellen Standort – Manilva – noch rund 40 km. Wir haben uns auf dem Campingplatz „Bella Vista“ für eine Woche eingebucht und genießen Meer und Sonne ohne irgendwas tun zu müssen. Chillen ist angesagt. Der einzige Nachteil: Der letzte Platz den es zu vergeben war auf dem Platz liegt ca. 20 Meter neben der A-7, der Autovía del Mediterráneo. Gefühlt fahren die Autos fast durch unser Wohnmobil 😉

Da es aber parallel noch die AP-7 gibt, die „neue“ Autobahn“, ist der Verkehr eher lokaler Natur und lässt gegen Abend und Nachts stark nach. Trotzdem sind Ohrstöpsel angesagt, oder Kopfhörer mit Noise-Cancelling, um ruhig schlafen zu können. Unten am Strand, der CP hat direkten Strandzugang, hört man davon aber nichts mehr. Steht man am Ufer zeigt uns der Blick nach rechts bereits einen anderen Kontinent, nämlich Afrika. Später – wir fahren noch nach Gibraltar und Tarifa – wird er uns noch ein wenig näher kommen, aber bereits jetzt ist es schon ein faszinierendes Gefühl der afrikanischen Küste so nahe zu sein.

Das Titelbild des Beitrags zeigt den Yachthafen von Manilva, zu diesem Ort gehört auch der Campingplatz. Ein Stück weiter nach Norden kommt nach Estepona noch Marbella, aber den Bereich haben wir ausgelassen. Nach Jet Set steht uns aktuell nicht der Sinn. Eher nach Entspannung (Sonne, Meer und Strand), Genießen (Vino, Sangria, Tapas) und dem Gefühl es gut getroffen zu haben, den Stürmen und dem Winter in Deutschland entflohen zu sein. Das uns das möglich ist, macht uns sehr dankbar.

Alhambra – die „rote“ Festung

Alhambra mit Sierre Nevada

Am 2. Januar 1492 wurde mit dem Ende der Belagerung von Granada und der Übergabe der Alhambra an die spanische Königin Isabella mit ihrem Mann Ferdinand nach 700 Jahren der letzte muslimische Herrschaftsbereich auf der Iberischen Halbinsel erobert.

Unter der Herrschaft der Kalifen von Córdoba war Al-Andalus (Andalusien) ein reiches, blühendes Land. Kunst und Wissenschaft waren weltberühmt, das Handwerk galt in ganz Europa als Vorbild. Für alle Kinder gab es Schulen, für die Einwohner der Stadt Krankenhäuser, Bibliotheken und Freizeitzentren. Die Straßen waren befestigt, und es gab überall Wasserleitungen – im christlichen Europa war solch ein Luxus unbekannt.

Die Alhambra ist eine der meistbesuchten Touristenattraktionen Europas und seit 1984 Weltkulturerbe. Für uns ein Grund die spanische Küste zu verlassen und für ein paar Tage auf 750 Metern Höhe in Granada anzudocken. Am Tag vor dem geplanten Besuch haben wir die Tickets online gebucht, inklusive eines Zeitslots für den Teil des Nasridischen Palastes. Den sollte man unbedingt mit einplanen, ist es doch mit einer der faszinierendsten Teile der Alhambra.

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Over the Curbs

Als die Düsenflieger in Los Alcázares am Wochenende Pause machen, weht ein anderes Geräusch herüber zu unserem Stellplatz. So als würden jede Menge Rasenmäher hochtourig durch die Gegend geschoben. Aber ich weiß ja, dass es keine Rasenmäher sind, sondern die Karts von der nahe gelegenen Kartbahn. Dort bin ich ja schon die Woche mit meinem Campingnachbarn Klaus gewesen, als man über Happy-Hour für den normalen Preis doppelt solange fahren konnte. Wir hatten uns für die Kartklasse F-300 entschieden. Diese Karts fahren rund 80 km/h, für die sehr kurvige Strecke ausreichend und für mich als – lange nicht mehr gefahren – auch nicht gleich übertrieben. Gegen den alten Profi hatte ich natürlich nicht den Hauch einer Chance. Bin ehrenvoll Zweiter geworden. Meine schnellste Runde war übrigens 55 Sekunden, für den Kurs gar nicht sooo schlecht 😉

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