Fahrerlager mit Benzin- und Ölgeruch – Foto: h|b
Wie ein zorniger Hornissenschwarm hört es sich an, wenn die nächste Runde bevorsteht. Aufgereiht vor der Ampel stehen die schweren Rennmaschinen, deren Fahrer nervös am Gas spielen. Rennverkleidung, Werbeaufkleber, Kombis mit dem typischen Protektorenbuckel, man könnte meinen am Start eines realen Motorradrennens zu stehen. Es ist aber „nur“ der Rennkurs am Flughafen von Peenemünde. Bereits der Gang durchs „Fahrerlager“ macht einen ganz schwindelig. Manche Maschinen laufen im Leerlauf und hinterlassen dabei einen Geruch von synthetischem Motorenöl und Benzin. Die Reifen sind mit bunten Heizungen bedeckt, um sie auf Temperatur zu halten. Das ist besser für den Grip auf der Strecke.
Warten auf die Streckenfreigabe – Foto: h|b
Den brauchen die Fahrer, wenn sie in abenteuerlicher Schräglage durch die insgesamt 9 Kurven heizen. Hier scheiden sich die Draufgänger von den Vorsichtigen, schließlich ist das hier kein Profirennen, sondern ein Rennkurs für Jedermann. Der Peenemünder Motorsport- und Verkehrsschulungsverein unterhält diese Trainingsstrecke, „… wo Motorradfahrer und -fahrerinnen gefahrlos ihren Fahrstil perfektionieren können. Auf dem 2,2 km langen Rundkurs können Schräglagen antrainiert und die fahrerischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt werden“. An diesem Wochenende ist aber die Rennfraktion definitiv in der Überzahl, es ist „Freies Fahren“ angesagt.
Einschwenken in die Haarnadelkurve bei Start & Ziel – Foto: h|b
Ich stehe an Start und Ziel, wo ein Haarnadelkurve für langsameres Fahren sorgt und damit auch das Fotografieren erleichtert. Zuerst versuche ich mich in der frontalen Ansicht, der Anfahrt in die Schikane. Da die Anzahl der sich gleichzeitig auf der Strecke befindlichen Motorräder limitiert ist, ergeben sich nur in manchen Runden gute Actionfotos. Danach verlege ich mich auf Mitzieher, um die Dynamik besser ins Bild zu bekommen. Mit dem 40-150 mm von Olympus auf der OM-D klappt das ganz gut, trotz des Abstandes von der Strecke.
Hier sieht man, wie wichtig guter Grip ist – Foto: h|b
Wichtig ist dabei den Stabilisator an der Kamera auszuschalten. Er ist der natürliche Feind von Bewegungen mit der Kamera. Genau das versucht er ja auszugleichen, was eher zu unschönen Ergebnissen führt. Auch so wird nicht jedes Bild perfekt, aber die Masse machts. Einstellungen: C-AF, IS aus und Serienbild an. Kamera ruhig halten, Motorrad ins Visier nehmen und gleichmäßig mitziehen. Dabei den Finger einfach auf dem Auslöser lassen. So sollten genug Bilder herauskommen auf denen das Motorrad mit Fahrer scharf und der Hintergrund schön verwischt ist. Perfekte Dynamik für diese Sportart.