
Manchmal frage ich mich ja schon, warum wir immer, egal wo wir eventuell vorher hinwollten, in Warnemünde landen, und dann auch immer auf der Mittelmole. Nach dem letzten verlängerten Wochenende zur Warnemünder Woche ist es mir schon klar geworden. Auf der einen Seite steht man dort sehr ruhig, vom Rummel am „Alten Strom“ bekommt man kaum etwas mit, zum anderen wird dem Auge trotzdem dauernd etwas geboten. Das gilt zumindest für den Sommer, wenn die Saison der Kreuzfahrer begonnen hat.

Wir werden dann bereits in den frühen Morgenstunden durch die ersten Schiffe geweckt. Ein schneller Blick aus dem Fenster zeigt eine AIDA, eine Costa, oder eine Celebrity auf dem Weg zum Cruisecenter um die Ecke. Überraschend ist das natürlich nie, da wir den Anlaufkalender fast auswendig kennen. Sitzen wir dann vor dem Wohnmobil beim Frühstück, haben wir eins der Schiffe immer im Blick. Wie ein Hochhaus überragen die modernen Kreuzfahrtschiffe die parkenden Wohnmobile, farblich aufeinander abgestimmt.

Ein Besuch auf Pier 7, direkt neben dem Cruise Terminal, zeigt woher die Schiffe kommen und nach wo sie weiterfahren werden. Spätestens wenn Ablegezeit ist, versammeln sich die Menschen am Kai, oft Hunderte wenn es eine AIDA ist, aber selbst unbekanntere Schiffe werden herzlich verabschiedet. „Time to say goodbye“ läuft bei der Ausfahrt einer AIDA und ein wenig Fernweh schwingt bei den Zuschauern immer mit. Auf den Schiffen winken Hunderte Kreuzfahrer von ihren Balkons zurück und freuen sich auf eine spannende Kreuzfahrt. Dieses Ambiente, die Ruhe, das Fernweh, die Schiffe, all das macht Warnemünde so überaus interessant. Daher werden wir sicher auch in ein paar Wochen wieder dort stehen und den Schiffen hinterherwinken.
Aber bald, es sind nur noch ein paar Wochen, werden wir selbst oben stehen und winken. Nicht in Warnemünde, aber in einer anderen Hafenstadt.