Die ganze Küstenlinie der Costa Blanca scheint ja mit Türmen verziert zu sein. Alle paar Meter reckt irgendwo „noch ein Torre“ sein Haupt in die Luft und hält Ausschau nach Piraten. In Peñíscola waren wir ja schon mal beim Torre Badum, auch dorthin war der Weg nicht ohne. Auch mit E-Bikes. Hier in Calpe gibts in der Gegend auch Torres, was spricht dagegen zu einem mal eine Radtour zu machen. Irgendein Ziel zu haben ist ja meist ganz hilfreich. Kann motivierend wirken. Statt einfach nur in der Gegen rumzukurven. Also Komoot gefüttert, Tour gespeichert und ab aufs Rad, Richtung Moreira und den Torre del Cap d’Or.

Komoot hat die merkwürdige Angewohnheit auf ausgewählten Strecken zwischendurch kleine Schlenker oder Abkürzungen einzubauen, ohne Rücksicht auf Verluste. Das passierte auch auf der halben Strecke und plötzlich fanden wir uns auf einer MTB Strecke wieder. Erst holterdiepolter einen Rüttelberg runter, dann auf der anderen Seite wieder mühsam rauf. Okay, besser ignorieren die Vorschläge. Wir bleiben von da an lieber auf der Straße, die malerisch die Küste entlang mäandert. Halt mit Verkehr. Aber die Spanier sind rücksichtsvoll und kennen das. Im Winter sind hier ohne Ende Radrennfahrer zum Training in Gruppen aus ganz Europa unterwegs.

Als wir nach rund 15 km in Moraira um die Ecke kommen, sehen wir den Torre del Cap d’Or oben auf dem Berg thronen und beschließen spontan ihn da oben allein zu lassen. Wir suchen uns gegenüber der Festung an der Promenade ein Plätzchen und genießen vor der Rückfahrt bei Wein und Sandwich und dem Blick auf den Torre oben auf den Klippen das Meer und die Sonne. Vielleicht ein anderes mal.