Das berühmte „Räuberrad“ vor der Berliner Volksbühne ist auf dem Sprung. Wer ist in seinem natürlichen Umfeld noch einmal sehen möchte, sollte sich beeilen. Entweder erfolgt der Abbau noch heute, spätestens aber sicher morgen, wird es doch in Avignon erwartet. Dort gastiert die Volksbühne im Juli zu einem Gastspiel, bei dem Theaterlegende Frank Castorf seinen Abschied von der Volksbühne gebührend feiern möchte.
Ein erster Versuch des Abbaus gestern musste abgebrochen werden, da sich das Rad auch mit einem Riesenkran nicht vom Boden lösen wollte. Es scheint in Berlin geradezu „verwurzelt“ zu sein. Das „laufende Rad“ hatte Bert Neumann 1990 für die „Räuber“-Inszenierung entworfen. Vier Jahre später wurde die vom Schweizer Designer Rainer Haußmann gebaute Plastik auf der Grünfläche vor dem Theater aufgestellt. Sie gehört dem Land Berlin.

Um die Intendantennachfolge schwelt ja bereits eine ganze Weile ein heftiger Streit, wird doch die „Institution“ Frank Castorf nach 25 Jahren durch Chris Dercon abgelöst. Für viele Volksbühnenfans der Untergang des Abendlandes. Der Abbau des Rades soll auch den Wechsel symbolisieren, aber keine Angst, nach einer Renovierung kommt es zurück nach Berlin. Ob das wieder der Vorplatz der Volksbühne sein wird, ist ungewiss.