Unter diesem Motto präsentiert die Abschlussklasse „Reportagefotografie“ der Gilberto-Bosques Volkshochschule Friedrichshain-Kreuzberg unter Leitung von Ann-Christine Jansson ihre Bilder zum Thema Flucht und Flüchtlinge in der Fotogalerie Friedrichshain.
„Die facettenreiche Gruppenausstellung zum Thema „Flucht“ zeigt berührende Momentaufnahmen aus dem Alltag nach Berlin Geflüchteter, Bilder ihrer kühlen, entseelten Massenunterkünfte, aber auch Arbeiten, die eine assoziative Annäherung an das Thema suchen: Leerräume im Berliner Umland erzählen von strukturellen Umbrüchen, eine Kleingartenkolonie von der Sehnsucht nach Geborgenheit. Ein Projekt dokumentiert die Suche nach Stationen der Flucht des eigenen Vaters im Jahr 1945, ein anderes ein rückwärtsgewandtes Kulturfestival ungarischer Nationalisten“, schreibt die Galerie in ihrer Einladung.
In ihrer Laudatio geht Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann auf die besondere Situation in Kreuzberg ein, wo Flüchtlinge in Zelten am Oranienplatz auf ihre besondere Situation aufmerksam gemacht hatten. Auch die jahrelange Besetzung der Gerhart-Hauptmann-Schule ist weiterhin ein Zankapfel der Berliner Politik. Am Ende der Vorstellung konnten sich die Besucher noch an einer Tanzperformance des syrischen Flüchtlings Ahmad Al Hamidi begeistern.
Die Fotoschule der VHS bietet übrigens wirklich interessante Kurse rund um das Thema Fotografie an und zu absolut günstigen Preisen. Die Kurse gehen teilweise über eine ganze Woche, können als Bildungsurlaub genommen werden und kosten in der Regel zwischen 80 und 130€. Muss ich mir echt mal überlegen.
Am kommenden Donnerstag dem 19.01. findet in der Galerie eine Podiumsdiskussion zum Thema statt: Medienschaffende und eine Bildwissenschaftlerin diskutieren in der Fotogalerie Friedrichshain über ‚Unsere Bilder von Flucht´. Welche Bilder werden erwartet und produziert? Wie kann es gelingen, Stereotype zu durchbrechen? Mit welchen Haltungen gehen die Macherinnen und Macher an ihr Thema heran? Welche moralischen Überlegungen leiten sie, und welche Wirkung wollen sie mit ihren Bildern erzielen? Wie begegnen sie Geflüchteten? Und wie gelingt es, deren Autonomie zu wahren? Gerade für politisch interessierte Fotograf*innen ein sicher spannendes Thema.