
Im März 2012 war ich mit meiner Kamera am Tegeler Flughafen. Ich wollte die letzte Gelegenheit nutzen, Bilder eines funktionierenden Flughafens zu schießen, der kurz vor seiner Auflösung und Umwidmung stand. Schließlich versprach das Plakat auf dem Bild die baldige Eröffnung des BER am 3. Juni 2012. Ein letztes Mal wollte ich im Imbiss „Die Ess-Bahn“ „Berlins abgefahrenste Currywurst“ essen, auf der Besucherterrasse den Planespotter geben und die kurzen Wege im Terminal unter der roten Fokker ablaufen. Aber, wie wir ja inzwischen alle wissen, nichts ist passiert. Der Umzug wurde in letzter Minute gestoppt, da der BER nicht fertig wurde. Hat halt vorher keiner gewusst. Woher auch.
Heute sind es genau 1000 Tage seit Nichteröffnung des neuen Flughafens und ein künftiges Eröffnungsdatum traut sich keiner mehr zu nennen. Geschäftsführer sind gekommen und gegangen, die wenigstens freiwillig. Es gibt einen Untersuchungsausschuss der Licht ins Dunkel zu bringen versucht, aber doch nur im Nebel stochert. Selbst mein Ex-Chef hat es nicht hinbekommen und musste gehen.
Die Berliner an sich sind ja nicht soooo traurig, gilt Tegel doch als der Flughafen der kurzen Wege und gerade die aus dem Westteil der Stadt tun sich mit Schönefeld schwer. Für die Anwohner rund um Tegel ist es jedoch alles andere als lustig und sicher hatten damals viele bereits Wohnungen in Pankow oder Spandau gemietet oder gekauft. In der Hoffnung auf die idyllische Ruhe, die im Norden Berlins bald Einzug halten sollte. Aber Pustekuchen. Die Flugbewegungen wurden eher mehr und der Geruch nach Kerosin liegt immer noch über den Kleingärten am Flughafen. Wie dichtet schon die Air Berlin in ihrem Imagesong: „Flugzeuge im Bauch, im Blut Kerosin, kein Sturm hält sie auf, uns’re Air Berlin.
Die Nase im Wind, den Kunden im Sinn und ein Lächeln stets mit drin.“ Also, einfach Lächeln und Winken, irgendwann wird’s schon.
Hier noch ein paar Impressionen von meiner damaligen Fototour…