Das ICC Berlin mit dem Funkturm – Foto: h|b
Wie ein Raumschiff liegt es an der Stadtautobahn. In futuristischem Silber. 320 Meter lang, 80 Meter breit und 40 Meter hoch. Dem Tode geweiht. Das Internationale Congress Berlin, kurz ICC Berlin. Nach den Plänen der Architekten Schüler erbaut, kostete es rund 924 Millionen Mark und wurde 1979 eröffnet.
Seit Jahren steht es in der Diskussion. Angeblich Asbestverseucht, technisch nicht auf dem aktuellsten Stand, soll es saniert werden. Auch ein Abriss ist im Gespräch, aber das alles kostet Geld. Die ITB diesen März gilt offiziell als letzter Veranstaltungstermin. Vielleicht sollte ich mir das doch noch mal antun. War es doch auch eine ITB um die Jahrtausendwende, in der ich das erste Mal „Kontakt“ hatte. Es war das große Entree zu den Messehallen, dort fanden die Pressekonferenzen der verschiedenen Touristikunternehmen statt.
Der Eingang zum ICC Berlin mit Werbebanner für das letzte Konzert – Foto: h|b
Inzwischen muss jede Veranstaltung vom TÜV genehmigt werden. Also was tun? Abreissen wie den „Palast der Republik“? Einfach stilllegen und so sicher verschliessen, dass niemand reinkommt? Als architektonisches Artefakt für die Zukunft konservieren? Selbst ein Leerstand würde zwei Millionen Euro im Jahr kosten schreibt der Tagesspiegel.
Am 9. März wird es ein Konzert geben. Der vielsagende Titel: „Zapfenstreich“. Ein Signal? Am 9. April wird dann der letzte Kongress stattfinden. Danach beginnt der Stillstandsbetrieb. Türen zu. Licht aus. Am 30. Juni läuft die Betriebsgenehmigung aus. Kirk an Scotty, bereitmachen zum Hypersprung.
Panzerkreutzer Potemkin nannten wir ihn damals