Ein Bild, schwarzweiß, jede Woche Sonntags.
Dos Mares
Während im fernen Osten ein völlig durchgeknallter Despot sein Nachbarland überfällt um es angeblich von Zombies zu befreien (ähnlich bescheuerte Argumentation wie die „Offizielle“), haben wir am Donnerstag Tarifa einen kurzen Besuch abgestattet. Tarifa ist der südlichste Punkt von Kontinentaleuropa (also ohne Inseln) und Mittelmeer und Atlantik treffen hier aufeinander.
Ein wenig ist es damit auch der Wendepunkt unserer Tour. Wir sind aktuell in Cadiz und fahren am Montag über Sevilla und Cordoba zurück an das Mittelmeer. Dann ist März und der letzte Monat unserer Überwinterung in Spanien beginnt. Morgen sind wir exakt drei Monate on Tour und es kommt uns vor wie ein halbes Leben.

Køpi weg
Hinter dem hohen Zaun, der bis gestern die Wagenburg in der Köpenicker Straße in Berlin schützte, frisst sich der Bagger heute Nachmittag laut knirschend durch die Hinterlassenschaften. Bäume, Reste der Bauwagen, Sperren, alles wird in der Mitte zusammengeschoben, um später abgeräumt zu werden.
Das Camp an der Köpenicker Straße galt als eines der letzten Symbolprojekte der linksautonomen Szene in Berlin. Noch in der Nacht gab es Proteste in Kreuzberg bei denen Polizisten angegriffen und Autos zerstört wurden. Die Räumung des Geländes wurde von rund 2000 Polizisten begleitet, nachdem der Besitzer das gerichtlich erstritten hatte.
In einem Twitterfeed von Kim Winkler wird diesem „Besitzer“ allerdings kein guter Leumund ausgestellt: „Die Køpi samt Wagenplatz gehört einem Geflecht aus Briefkastenfirmen. Hinter den Firmen steht der Investor Siegfried Nehls. Nehls ist gerichtlich kein Unbekannter. Er betrog kleine Handwerksfirmen um Geld. Den Strohmann, der für ihn die Køpi ersteigerte, „vergaß“ er zu bezahlen.“ Das bittere Fazit: „Die Bewohner:innen des Køpi-Platzes verloren ihr zu Hause also für einen dubiosen Spekulanten, der Millionen Steuerschulden hat und kriminell ist.“ Soweit die Anschuldigungen. Der ganze Tweet oben im Link.
Wahl 2021 – s/w #38
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P.S.: Wählen gehen. Danke
Wasserspiegelei – s/w #37
Ein Bild, schwarzweiß, jede Woche Sonntags (Heute mit Verspätung)
Yellow Duck / Tank Man
#gelbewoche
Gestern vor 32 Jahren fand das „Massaker“ rund um den Tian’anmen Platz in Peking statt. Hunderte, andere berichten von tausenden, Menschen kamen bei der Auflösung der studentischen Proteste für mehr Demokratie, durch chinesisches Militär ums Leben. Dieses „Ereignis“ fällt in China nach wie vor unter die Zensur. Das berühmte Bild des Unbekannten, der sich mit Einkaufstüten den Panzern in den Weg stellt, ist inzwischen ein ikonisches Foto geworden. Um die Zensur zu umgehen, gibt es inzwischen zahlreiche Memes, unter anderem das, auf dem aus den Panzern gelbe Plastikenten geworden sind.

Brückentag
Welcher Tag eignet sich besser für eine publikumswirksame Aktion – eine alte Berliner Brücke wieder aufbauen zu wollen – als ein Brückentag. So geschehen heute nachmittag unweit der Jannowitzbrücke. Die „Allianz Neue Waisenbrücke“ hatte eingeladen und sorgte mit 10 Booten aus dem Historischen Hafen Berlins für einen symbolischen „Lückenschluss“.

europe s/w #19
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Rückbau – Metamorphose #2
2006 beginnt der Abriss des Palastes der Republik. Einwände zum Erhalt des Gebäudes von Grünen und PDS wurden im Bundestag letztlich abgelehnt, auch der Petitionsausschuss des Bundestages lehnte 880 eingegangene Einwände ab. Die Entscheidung war damit gefallen und endgültig. Eine Sprengung kam durch die Lage mitten in der Stadt nicht in Frage, so wurde es ein „selektiver Rückbau“. Gegen Ende blieben nur noch die Treppenhäuser stehen, bis etwa 2008 der letzte Turm des ehemaligen Palastes gefallen war. Übrig blieb eine leere Fläche. Die Geschichte des Rückbaus in Bildern.

Impressionen von 2006 bis 2008
Palast der Republik – Metamorphose #1
Eigentlich wollte ich nur eine Geschichte zur Eröffnung des Berliner Stadtschlosses in der letzten Woche schreiben, was aber nicht mehr so heißen darf. Der offizielle Name ist Humboldt Forum. Die Eröffnung war auch nur virtuell. Wegen Corona und so. Das passt soweit, die naheliegende U-Bahn Station der Linie U5 ist auch noch nicht eröffnet. Irgendwann nächstes Jahr geht es weiter. Ein Eröffnung in 4 Akten schreibt die Presse.
Also war ich vor Ort und hab fotografiert. Ist ganz schön geworden, so ganz ohne Baustelle drumrum. Zu Hause hab ich mich dann erinnert, dass es ja ein „Leben vor dem Schloss“ gab. Okay, nach dem Schloss ist vor dem Schloss, aber ich meine den Palast der Republik (PdR). Der wurde nach der Wende nicht mehr gebraucht und daher Mitte der 2000er abgerissen. Wegen Asbest. Erzählt man so. Andere sagen, ein Schloss ist besser wie ein Palast. Und nicht belastet. Weder von Schadstoffen noch politisch.
Nach erfolgtem Abriss gab es noch coole Aktionen auf der großen Schlosswiese. Schneemänner, Schafe, Kugeln. Und ich immer dabei mit der Kamera. Da es schade wäre alles in einem Artikel zu verbraten, starte ich eine kleine Serie und beginne … am Anfang.








