#extinctionrebellion

Nachdem ich gestern morgen zum ersten Mal kurz vorm Straußberger Platz mit dem Fahrrad an einer Blockadeaktion auf der Karl-Marx-Allee vorbeikam – die Autos stauten sich vermutlich bis zum Frankfurter Tor – bin ich nach der Arbeit noch mal die Hotspots der aktuellen Aktionen der Gruppe #extinctionrebellion abgefahren. Neben #fff die ja jeden Freitag am Invalidenpark für das Klima demonstrieren, gehen die „Rebellen“ einen Schritt weiter und versuchen mit gewaltlosen, direkten Aktionen die Aufmerksamkeit für das Thema Klima zu pushen.

Rebellencamp
„Rebellencamp“ am Kanzeleramt – Foto: h|b

Rund 3000 – meist jüngere – Menschen campieren eine Woche lang vis-a-vis vom Kanzleramt in einer Zeltstadt. Von hier schwärmen sie aus, um neuralgische Punkte der Stadt in „Besitz“ zu nehmen. Nicht den Autos gehört dann die Stadt, sondern den Menschen.  So ist auch die Straße durch den Tiergarten autofrei, da am großen Stern Menschen malen, Kinder spielen, Plakate auf der Straße liegen und alle genießen die Ruhe unter den Blicken der goldenen Siegessäule. Die Polizei beschränkt sich an allen Orten darauf den Verkehr entsprechend zu leiten.

Tiergarten
Leere Straße am Tiergarten – Foto: h|b

Das ändert sich allerdings gegen halb sechs. Ich bin inzwischen zum Potsdamer Platz weitergefahren, der ebenfalls komplett gesperrt ist. Die Polizei ruft über Lautsprecher zum Verlassen des Platzes auf, was allerdings mit lautem Gesang übertönt wird. Nach dem dritten Aufruf, die Demonstration ist eigentlich nur bis 14 Uhr genehmigt, beginnen die Beamten einzelne Blockierer vom Rand wegzutragen und erkennungsdienstlich zu behandeln. Ab jetzt ist es eine Ordnungswidrigkeit sich an einer ungenehmigten Demonstration zu beteiligen. Beide Seiten sind aber auf friedlichen Umgang aus, so werden weder Polizisten beschimpft, noch gehen die Beamten aggressiv gegen die Blockierer vor. Es hat alles immer noch eher etwas von Happening.

Auflösen der Blockade am Potsdamer Platz
Auflösen der Blockade am Potsdamer Platz – Foto: h|b

Von hier fahre ich dann nach Hause, auch die Leipziger Straße ist bis zur Kreuzung Friedrichstraße noch recht leer. Autofahrer in Berlin stellen sich ja schnell auf solche Gelegenheiten ein und suchen sich einfach andere Wege. In einer Stadt wie Berlin die kein so richtiges Zentrum hat, auch nicht ganz so schwer wie beispielsweise in Frankfurt/M. Für Radfahrer war es gestern teilweise echt paradiesisch einmal nicht parallel zu den Blechschlangen fahren zu müssen. Ich habe natürlich den Vorteil im inneren Berliner S-Bahn Ring zu wohnen, da braucht man eh nicht wirklich ein Auto und mit dem Rad ist alles gut und schnell erreichbar.

Die Aktionen werden Berlin noch die ganze Woche beschäftigen, die nächsten Schwerpunkttermine sind am Mittwoch. Dann ist der „Shut Down“ des Ku-Damm geplant. Aktuell ist der „Große Stern“ noch blockiert, der Potsdamer Platz inzwischen aber vollständig geräumt.

Hier noch ein paar Impressionen von gestern.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: