Am Sonntag werden es 50 Jahre, seit der erste Mensch den Mond im Mare Tranquillitatis betreten hat. Zur Einstimmung wurde gestern Nacht extra eine partielle Mondfinsternis aufgeführt. Mit einem Kollegen aus dem Fotoclub breche ich gegen halb 10 auf und wir fahren nach Blankenfelde. In der Mitte der Bahnhofsstraße gibt es dort einen kleinen Wendehammer zum Parken. Ich: Kleine Kamera (OM-D E-M5 II und Stativ) Er: 2 Spektive und ein Spiegelteleskop wenn ich mich recht erinnere. 2000 mm steht vorn drauf.

Als wir ankommen warten schon ein paar Leute, die Holger über das Internet zur Beobachtung der Mondfinsternis eingeladen hat. Der Vollmond steht gerade leicht rötlich und riesengroß am Horizont, im Hintergrund grüßt der Alex. Am Morgen sah es noch so aus, als wenn heute keine Beobachtung möglich ist, der ganze Himmel bedeckt. Gegen neun Uhr am Abend klart es auf und beschert uns einen perfekten Nachthimmel. Ich stelle meine Olympus auf Spotbelichtung, ISO 200 und den Selbstauslöser auf 2 Sekunden, damit die Kamera nach dem auslösen zur Ruhe kommt. Als Objektiv überbrückt das m.Zuiko 75-300mm mit Blende 6.7 und einer 40stel Sekunde die Entfernung von rund 384.000 Kilometer. Das geht immerhin mit Lichtgeschwindigkeit und braucht nicht solange wie Apollo 11.

Langsam schiebt sich der Erdschatten über den Mond und gegen 11 Uhr haben wir statt Vollmond nur noch Halbmond. Da es für die Kamera langsam zu dunkel wird um ihr Ziel zweifelsfrei zu finden, schaue ich mit dem Spiegelteleskop mal nach Jupiter und Saturn, die deutlich mit bloßem Auge am Himmel zu sehen sind. Trotz der Berliner Luftverschmutzung sind beide Planeten einwandfrei zu erkennen. Links vom Jupiter sieht man seine 4 Monde Ganymed, Kallisto, Io und Europa. Wahnsinn. Saturn sieht erstmal aus wie ein weißer Klecks mit 2 schwarzen Augen. Wenn man etwas länger schaut, sieht man den Ring, mittendrin den Saturn und durch die Schrägstellung rechts und links ergeben die Lücken zwischen Planet und Ring die Augen. Habe ich so noch nie gesehen. Ich bin ein wenig begeistert. Vielleicht auch sehr begeistert. Holger bleibt bis ein Uhr, das ist mir aber zu spät. So machen ich mich kurz nach elf Mit Bus und Tram auf den langen Heimweg nach Friedrichshain.

Ach ja, am Wochenende waren wir im MiWu La in Hamburg, auch dort wird der Mondlandung gedacht. Nur die Fahne ist wohl eher Wunschdenken.