Nächster Halt, Pamplona. Auch hier wieder ein stadtnaher Stellplatz, schön angelegt von der Kommune und für 10€ die Nacht völlig akzeptabel. Maximale Standzeit 48 Stunden. Entsorgung, Strom und Wasserablass am Platz, alles inkludiert. Adresse: Av. de Gipuzkoa Etorbidea, 1-409, 31014 Pamplona, Navarra, Spanien.
Nach dem Einrichten zieht es uns in das Städtchen. Pamplona ist für zwei Dinge bekannt, zum einen endet hier nach dem Start in St. Jean-Pied-de-Port die dritte Etappe des Jakobsweges und zum anderen findet zum Sanfermines der „Encierro“, der weltweit bekannte Stierlauf statt. Die Strecke hat eine Länge von 850 Metern und verläuft durch den verschlungenen mittelalterlichen Teil der Altstadt. Die eigentliche – und nicht ungefährliche – Jagd der Stiere dauert rund 3 Minuten, wobei man sich fragen muss, wer hier eigentlich wen jagt. Ein Denkmal wurde diesem Spektakel gewidmet und steht unweit der Stierkampfarena.

Die ist natürlich das Ziel der Hatz und für uns eine Besichtigung wert. Nachdem sich die Türen hinter uns schließen startet eine Multimediaschau, die uns direkt in den Stierlauf und den sich anschließenden Stierkampf in der Arena eintauchen lässt. Wenn man damit nicht groß geworden ist, oder mit dieser Art Machismo nicht viel anfangen kann, ein sehr befremdliches Tun. Aber gegen Jahrhunderte alte Traditionen kommt man oft schwerlich an. Anschließend werden wir per Audioguide durch die Arena geführt, insgesamt schön gemacht und empfehlenswert.
Auf einem kleinen Platz gegenüber des barocken Rathauses von Pamplona machen wir es uns später gemütlich und betrachten das rege Treiben. Auch über diesen Platz führt der Stierlauf und überall sind Vorrichtungen in der Erde, die die gewaltigen Poller und Holzbalken aufnehmen, um ein ausbrechen der Stiere zu verhindern. Zur Mittagszeit sind nur wenige Pilger unterwegs, die eher am frühen Nachmittag durch das Frankentor in die Stadt kommen, um sich eine Herberge zu suchen.
Gegen Abend kehren wir im „Café Iruña“ auf dem „Plaza del Castillo’s“ ein – Iruña ist übrigens der baskische Name für Pamplona. In dem Café hat 1926 Ernest Hemingway gesessen und sein Buch „Fiesta“ geschrieben, unter anderem geprägt vom Stierlauf, an dem er selbst teilgenommen hat. Ich dachte ein „Hemingways“ wäre genau das Richtige für diesen Anlass, aber leider gibt es dort keine Cocktails, so blieb nur ein spanisches Bierchen und anschließend der Weg zurück zum Wohnmobil.
Hier noch ein paar Eindrücke aus Pamplona, ein Städtchen in das man gern zurückkehrt. Vielleicht mal im Rahmen des Jakobswegs, mal sehen.