Die Grenzerfahrung geht natürlich auch in 2018 weiter, noch habe ich ja den „Kreis“ nicht geschlossen, nicht mal zur Hälfte. Diesmal steht eine Wende an. Am Ende des Kottbusser Damms schließt das Karstadtkaufhaus am Hermannplatz die Kreuzberger Grenze gegen Südosten und richtet sich danach über die Hasenheide wieder gen Westen. Der Hermannplatz selbst gehört bereits zu Neukölln. Die Figur das „Tanzende Paar“ auf dem Platz wurde 1986 von Joachim Schmettau geschaffen. Von ihm stammt auch der Weltkugelbrunnen auf dem Breitscheidplatz.

Das Gebäude, in dem Karstadt residiert, wurde von Philipp Schäfer entworfen und von 1927 bis 1929 erbaut. Der Bau erinnerte an die damalige Hochhausarchitektur in New York und galt seinerzeit als das modernste Kaufhaus Europas. Karstadt verfügte auch als erstes Kaufhaus Europas über einen unterirdischen Zugang direkt vom U-Bahnhof aus. Den zweiten Weltkrieg überstand das Kaufhaus fast unbeschadet, zerstört wurde es durch eine Sprengung der SS, damit die dort gelagerten Vorräte nicht der heranrückenden russischen Armee in die Hände fielen. Beim Wiederaufbau wurden die zwei markanten Türme nicht wieder erstellt. Links am Rand des folgenden Bildes sieht man noch ein Teil des Originalbauwerks.

Der Platz selbst ist eingekeilt zwischen Straßen die hier in alle Richtungen führen. Sechs Straßen münden auf den Platz. Die Stadttauben lassen sich vom Autolärm und dem geschäftigen Treiben auf dem Platz aber nicht stören und picken auf der Grünfläche nach Essbarem, immer auf der Hut vor den allgegenwärtigen Nebelkrähen.

Mein Fahrrad steht jetzt bereit, um die nächste Grenzetappe, dann entlang der Hasenheide, unter die Reifen zu nehmen. Der gleichnamige Volkspark gehört aber bereits auch wieder zu Neukölln. Alle Fotos wie immer mit der Olympus OM-D E-M5II, diesmal mit verschiedenen Objektiven.