Man soll ja auch fotografisch immer an seinen Kompetenzen arbeiten und wenn mit unserem Bürohund Ranos ein williges Model bereitsteht, warum nicht mal C-AF ausprobieren. Die Herausforderung in diesem speziellen Fall: Ein Objekt, was sich schnell und frontal auf den Fotografen zubewegt, permanent im Fokus zu behalten. Im Gegensatz zum S-AF, dem Single-Autofokus, arbeitet der C-AF, der Continuous-Autofokus nämlich genau so.
Hier die Erklärung der beiden Begriffe aus Wikipedia…
- AF.S (engl. single autofocus): Die Kamera stellt den Fokus auf das anvisierte Objekt ein und behält diese Einstellung anschließend bei, auch dann, wenn sich das Objekt bis zur Aufnahme an einen näheren oder weiter entfernten Ort bewegt.
- AF.C (engl. continuous autofocus): Die Kamera stellt den Fokus auf das anvisierte Objekt ein und regelt diese Einstellung anschließend je nachdem, ob sich das Objekt bis zur Aufnahme an einen näheren oder weiter entfernten Ort bewegt, kontinuierlich nach.

Dazu verlässt man die Automatikfunktion der Kamera und stellt in der Position M manuell einen Blendenwert ein, der nicht zu knapp bemessen ist, vielleicht 4.0 bis 5.6 (hat aber auch mit 2.8 funktioniert, die für MFT Kameras einer Blende von 5.6 entspricht) und eine Zeit, die der Geschwindigkeit des sich bewegenden Objektes gerecht wird. Da Ranos sehr schnell unterwegs ist, habe ich eine 1600stel gewählt. Damit das Bild gelingt, noch die ISO auf AUTO stellen. Das heisst die Kamera hält sich an die vorgegebenen Werte für Blende und Zeit und regelt die ISO nach Bedarf.

Jetzt habe ich mir ein Plätzchen an einem Ende des Parks gesucht und Ranos ging mit seinem Frauchen zum anderen Ende. Er blieb dann schön sitzen und als ich „Action“ sagte, gab Frauchen den Befehl zum herkommen. Da sie direkt neben mir stand, lief der Hund in gerader Linie auf mich zu. Vorher hatte ich noch die Auslösefrequenz auf die kleinere Stufe der Serienbilder eingestellt. So hat die Kamera nach jeder Auslösung „genug“ Zeit, das Ziel neu zu fokussieren. Da die Auslösepriorisierung auf „on“ steht, löst die Kamera auch nur aus, wenn das Ziel korrekt erfasst ist, unscharfe Bilder dürfen also keine entstehen.

Was soll ich sagen, meine einzige Aufgabe bestand nun noch darin, Ranos im Sucher zu behalten und den Finger auf dem Auslöser, alles andere übernahm die Kamera und das machte sie perfekt. Selten so wenig Ausschuss gehabt, wie bei dieser Action mit dem „fliegenden Hund“. Also so ganz fliegt er noch nicht, aber daran arbeiten wir noch. Und sieht er auf dem Titelbild nicht ein wenig aus, wie Struppi, aus der Comicreihe „Tim & Struppi“? Schon, oder?
Technische Daten: Olympus O-MD E-M5 II, Lumix 35-100 2.8