Was passiert, wenn die Formen der Ordnung und des Zusammenhalts zerbrechen und Fremdenfeindlichkeit sich wie ein Virus ausbreitet? Wenn moralisch-ethische Regeln ihre Gültigkeit verlieren und die Gesellschaft zunehmend von Angst, Gewalt und Verrohung geprägt wird? Wenn blinder Nationalismus sich breitmacht? Wenn Menschen aus der Enge der eigenen Lebensverhältnisse eine Sichtweise entwickeln wie Kaninchen im Stall? Wenn Staaten, der inneren Verrohung folgend, auch nach außen aufrüsten und aggressivere Töne anschlagen würden? Was also passiert, wenn der Mensch des Menschen Wolf wird?
Diese Fragen stellt der Taschenlampenfabrikant Rainer Opalka und stellt dazu 66 lebensgroße Schreckenswölfe auf den Berliner Washingtonplatz am Berliner Hauptbahnhof. Nach Potsdam und Dresden ist das dritte Station seiner Mission. Zwei Jahre wollen er und sein Bruder mit den Wölfen durch Deutschland touren, insgesamt eine Million Menschen erreichen. Die Ausstellung in Berlin ist noch bis zum 16. August zu sehen. Hingehen lohnt.