Am Ende bleiben Kreuze – Foto:h|b
Gestern vor einhundert Jahren veränderte ein Doppelmord in Sarajevo die Geschichte der Welt. Vier furchtbare Jahren später waren 20.000.000 Menschen tot. Als ich vor vier Wochen in Verdun war, versuchte ich mir das Grauen vorzustellen, aber es war schlicht unmöglich. Ordentliche aufgereihte Kreuze in der Morgensonne, grasbewachsene Hügel mit wohlgeformten Dellen, dichte Wälder so weit das Auge reicht.
Hier, wo vor langer Zeit über Monate alles umgepflügt wurde, von Mörsern, Granaten. Die Menschen unter sich begrabend, immer und immer wieder. Solange bis nur noch Knochen übrig waren. Diese kann man sich heute noch im Beinhaus von Beaumont ansehen. Aber auch das ist völlig abstrakt. In einer rundherum normalen Welt. Aber was ist schon normal.
Ein „gefällt mir“ könnte hier schnell falsch verstanden werden! Daher beschränke ich mich aufs kommentieren. Ich habe beim Besuch solcher Orte auch immer beklemmende Gefühle. Vor rund 20 Jahren war ich in Theresienstadt (CZ), wo einst ein Konzentrationslager von Hitler war und heute noch als Museum und Mahnmal steht. Es war das bedrückenste, was ich jemals gesehen habe. Diese Fotos mit den Kreuzen sprechen auch mehr, als Worte sagen können.
„Aber was ist schon normal.“ Nun, dass der gauck (Kleinschreibung aus reinem Respekt) überall hingondelt, hurtig Schmerz und Gefühle teilt. Geld aber nicht.