Am Ende bleiben Kreuze – Foto:h|b
Gestern vor einhundert Jahren veränderte ein Doppelmord in Sarajevo die Geschichte der Welt. Vier furchtbare Jahren später waren 20.000.000 Menschen tot. Als ich vor vier Wochen in Verdun war, versuchte ich mir das Grauen vorzustellen, aber es war schlicht unmöglich. Ordentliche aufgereihte Kreuze in der Morgensonne, grasbewachsene Hügel mit wohlgeformten Dellen, dichte Wälder so weit das Auge reicht.
Hier, wo vor langer Zeit über Monate alles umgepflügt wurde, von Mörsern, Granaten. Die Menschen unter sich begrabend, immer und immer wieder. Solange bis nur noch Knochen übrig waren. Diese kann man sich heute noch im Beinhaus von Beaumont ansehen. Aber auch das ist völlig abstrakt. In einer rundherum normalen Welt. Aber was ist schon normal.