Heute sind wir fünf Stunden durch die Ruinen von Pompeji gewandert. Um uns herum Unmengen an Gruppen von diversesten Kreuzfahrtschiffen, Schulklassen auf Italienreise und Kindergärten aus der Umgebung. So bevölkert muss sich Pompeji zu Lebzeiten angefühlt haben. In allen Sprachen wird das frühere Leben erklärt und wie es dann zum abrupten Ende kam. Wer das wissen will, kann bei Wikipedia nachschauen, oder den Film „Die letzten Tage von Pompeji“ anschauen. Ist glaub ich aus den Fünfzigern.
Wir durchqueren auf unserer Wanderung die Porta Ercolano, und gehen die Via delle Tombe entlang, um uns die Wandmalereien in der Villa dei Misteri anzuschauen, bewundern gegen Ende der Tour die kleine Faunfigur in der Casa del Fauno. Wir stehen staunend in den oberen Rängen des Teatro Grande das früher 5000 Personen Platz geboten hat und legen im Inneren des Anfiteatro eine kleine Mittagsrast ein. Der Audioguide teilt uns dazu mit, dass durch eine übel ausgegangene Schlägerei damals, die Spiele in der Arena sogar mal für zehn Jahre verboten wurden. Muss eine harte Zeit gewesen sein. Wir durchwandern weiter das Freudenhaus „Lupanare“ mit schamlosen, aber gut erhaltenen Bildern an der Wand über den Separees und bedauern die Toten in den Nekropolen und in der Ausstellung „Der Fliehenden“ an der Porta Nocera.
Am Ende wissen wir schon nicht mehr genau, was wir schon gesehen haben, welche Straßen wir schon oder noch nicht gelaufen sind, immer noch öffnen sich neue Ansichten und Räume, aber irgendwann ist es auch mal gut. Wir gehen zurück an den Start, tauschen die Audioguides wieder gegen meinen Personalausweis und gönnen unseren abgelaufenen Füßen die wohlverdiente Ruhepause am Wohnmobil. Unser Stellplatz ist praktischerweise direkt gegenüber dem Gelände, besser kann man hier wohl nicht stehen. Im Gegensatz zu den armen Pompejanern leben wir noch, und wenn das Wetter mitspielt besuchen wir morgen den Bösewicht, der das alles zu verantworten hat: Den Vesuvio.
Dann hoffe ich das das Wetter mitspielt…