Rhyfall

Als wir die ersten Bilder vom aktuellen Rheinfall gesehen haben, war klar, dass wir uns das vor Ort anschauen müssen. Eine Vignette für die Schweiz haben wir noch, Kamera eingepackt und los geht es Richtung Schweiz. Nach einer dreiviertel Stunde parken wir bereits auf dem P1 und machen uns auf den Weg runter zum Rhein. Das letzte Mal waren im Sommer ’24 während des Hochwassers da. Das bedeutete damals: 900 Kubikmeter Wasser stürzen sich pro Sekunde die Felsen hinab. Das sind 900.000 Liter pro Sekunde. Das war auch zu hören.

Jetzt sind es „nur noch“ 280 Kubikmeter/Sek und auch das hört man, oder eben nicht. Es ist leiser geworden am drittgrößten Wasserfall Europas. Wir laufen unseren Weg entlang des Wassers bis hinauf hinter die Mühle. Hier ist der Unterschied am sichtbarsten. Die eine Hälfte des Rheinfalls liegt fast trocken. Die beiden Felsen mitten im Rheinfall werden kaum noch umspült. Auch dass sah im letzten Jahr ganz anders aus.

Da wir diesmal allein unterwegs sind, gehen wir im großen Bogen über die Eisenbahnbrücke hinüber zum Schloss Lauffen. Unterwegs fotografiere ich über den Rheinfall hinweg, der eher nach einer idyllischen Badebucht aussieht, als nach einem gefährlichen Wasserfall.

Am Schloss Laufen angekommen gehen wir den Felsen soweit herunter, bis wir direkt neben dem Wasser stehen. Hier waren wir das erste Mal im Jahr 2011 und völlig fasziniert von der Urgewalt, mit der das Wasser hier herunterrauscht. Wir wollten damals gar nicht wieder weg. Inzwischen kostet zwar das „Mittendrin statt nur dabei“ 5 Schweizer Franken, aber das ist es allemal wert. Dichter kommt man nicht an den Kick und wird am Ende noch mit einem Regenbogen belohnt.

Das Kontrastprogramm findet sich, wenn man die Kamera auf die gegenüberliegende Seite richtet. Da wo im letzten Sommer die Wassermassen die Plattform fast überflutet haben, stehen jetzt die Touristen und bestaunen den mehr oder weniger trockengelegten Teil des Rheinfalls. Diese Bilder werden – zurück in der Heimat – für Erstaunen sorgen, wenn man berichtet am drittgrößten Wasserfall Europas gewesen zu sein.

Mehr zum Rheinfall in meinem Blog gibt es hier und hier.

Hinterlasse einen Kommentar