Es sind gewaltige Wassermassen, die Tag für Tag den Rheinfall hinunterstürzen. 600 Kubikmeter pro Sekunde fliessen im Sommer im Schnitt über die 25 Meter hohe Felsstufe. Diese Wucht nagt langsam, aber stetig an den beiden Felszähnen, die aus dem Rheinfall ragen. Beim Hochwasser waren es zuletzt sogar bis zu 900 Kubikmeter Wasser pro Sekunde, ein absolutes Spektakel für die Touristen aus aller Welt, aber ein steter „Tropfen“ der den Stein „höhlt“. So sagt es ein bekanntes Sprichwort.

Der Fels mit der Schweizer Flagge kann inzwischen wieder angefahren und bestiegen werden. Bei meinen bisherigen zwei Besuchen war das nicht der Fall. Beim ersten Mal im Januar mangels Touristen, beim zweiten Mal Ende Juni wegen der schieren Menge des Wassers, das sich den Rheinfall herunterstürzte. Zu gefährlich für Boote und Touristen.

Die Rheinfallfelsen sind vor rund 15.000 Jahren entstanden. Seither werden sie von den Wassermassen umspült. Langsame Erosions- und Verwitterungsvorgänge schwächen den Kalkfelsen, der ausserdem von Klüften durchzogen ist, in Zeitlupe. „In geologischen Zeiträumen ist absehbar, dass er irgendwann, in Tausenden von Jahren, kollabiert“ sagen die Geologen. Also brauch ich mich noch nicht mit meiner Kamera anzustellen, um auf spektakuläre Fotos zu warten 😉

Neben einer regelmäßigen visuellen Prüfung, wird seit neustem auch seismologisch geprüft. Dazu wird auf der Aussichtsplattform ein Erdbebenmessgerät aufgestellt. Damit wird die seismische Bodenunruhe gemessen, also die Hintergrundvibrationen, die hier durch den Wasserfall entstehen.

Seit Anfang der 1980er-Jahre wird der Rheinfallfelsen überwacht. Etwa alle zehn Jahre wird die Stabilität gemessen. Glücklicherweise wurden bisher keine relevanten Veränderungen festgestellt. Das heisst: Der Felsen ist sicher. Vielleicht traue ich mich auch mal irgendwann auf ein Boot und besteige den markanten Felsen. Man muss sich ja auch Ziele setzen.
Weitere Informationen zum Thema, inklusive Video gibt es auf einer Seite des SRF. Von dort stammt auch ein Teil der im Blog eingestreuten Hintergrundinfos.


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