Touchdown

Normalerweise sehen wir den Bodensee-Zeppelin immer nur von weitem. Vom Schiff oder vom Balkon aus. Mal ist er ganz nah und überfliegt Überlingen, mal klitzeklein, vor der Kulisse der Appenzeller Alpen, vielleicht auf dem Weg zum Rheinfall. Er startet und landet dabei von seinem Heimatflughafen Friedrichshafen.

Gestern hat er aber für einen Tag seinen Standort verlegt und Passagiere konnten auf dem Konstanzer Flugplatz zu den insgesamt neun einstündigen Rundflügen einsteigen. Ein historisches Ereignis, denn Passagierflüge mit dem Zeppelin gab es von der Konzilstadt aus noch nie, obwohl der Erfinder der Luftschiffe, Ferdinand Graf von Zeppelin, hier im Juli 1838 geboren wurde. 

Eine gute Gelegenheit bei herrlichem Sommerwetter mal mit dem Motorrad rüber zu düsen und sich das Spektakel von der Nähe anzuschauen.

Pünktlich zur zweiten Landung bin ich vor Ort und kann fix die Landephase des einschwebenden Zeppelins mit der Kamera einfangen. Der Aufenthalt auf dem Platz ist kurz, gerade so lange, dass ein Passagierwechsel der 14 Passagiere stattfinden kann. Dabei wechseln sie immer in Zweierpäckchen. Zwei steigen aus, zwei steigen zu. Vermutlich wegen der Trimmung. Richtig fest gemacht ist der Zeppelin bei dem kurzen Aufenthalt scheinbar nicht. Nach fünf Minuten ist alles erledigt und die neuen Passagiere freuen sich auf ihren Rundflug über Ermatingen und Mammern nach Stein am Rhein und dann zurück über Steckborn und Berlingen.

Kleines Schmankerl am Rande: Der Flieger D-ENCG auf dem Titelbild – mit dem HR Logo und der Figur des „Onkel Otto“ als Flieger – wurde ab 1972 vom Hessischen Rundfunk genutzt, um in Ferienzeiten über Staus aus der Luft zu informieren. Ein echter Oldtimer.

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