Kurz vor Mitternacht am 1. Juli 2002 kam es im Luftraum von Überlingen zu einer folgenschwerden Kollision (wiki) des DHL-Flug 611 mit dem Bashkirian-Airlines-Flug 2937. An Bord der russischen Maschine befanden sich 69 Menschen, der Großteil davon Schulkinder im Alter zwischen 8 und 16 Jahren aus Ufa in der russischen Republik Baschkortostan. Ziel des Charterfluges war Barcelona. Die Reise sollte eine Belohnung für die größtenteils hochbegabten Schüler wegen guter Leistungen in der Schule sein und wurde von einem lokalen baschkirischen Komitee für die UNESCO organisiert. Es gab in beiden Flugzeugen keine Überlebenden.

Am Ort, an dem die meisten Trümmer der Maschinen herunterkamen, findet sich seit 2004 die neunteilige Plastik ‚Die zerrissene Perlenkette‚ von Andrea Zaumseil. Die Künstlerin beschreibt ihre Arbeit mit den folgenden Worten: „In Erinnerung an dieses Unglück, an das jähe Reißen des Lebensfadens der Opfer, liegt nun nahe der Stelle, an der der größte Teil der aus Baschkortostan kommenden Passagiermaschine zu Boden stürzte, eine überdimensionale zerrissenen Perlenkette“, so Zaumseil, „manche Perlen haben sich bereits vom Faden gelöst, liegen auf abschüssigem Gelände. Sie hätten weiter rollen können, in Richtung der nahegelegenen Stadt, sie sind nur durch Zufall zum Stillstand gekommen.“ Luftlinie sind es gerade mal 2.6 km bis zu unserer aktuellen Wohnung.
Am Ort der Installation befindet sich auch eine Tafel mit den Namen und Geburtstagen der Opfer. Ein großer Teil der Kinder und Jugendlichen haben als Geburtsjahr 1987 stehen, in dem Jahr ist unsere Tochter geboren. Für die russischen Kinder endete ihr Lebensweg 2002 auf der Anhöhe von Überlingen. Der Zusammenstoß der beiden Flugzeuge gilt als der folgenschwerste Flugunfall in der Bundesrepublik Deutschland und zog zahlreiche Diskussionen rund um die Flugsicherung und verschiedene Flugsicherungssysteme nach sich.

