Berlin-Blues #13

Heute ist die Mitte dran. Einmal hier im Blog, mit dem 15.11. ist die Mitte des Monats erreicht, und zum anderen die Mitte Berlins. Wahrscheinlich streiten sich die Gelehrten, ob der Standort des 365m hohen Fernsehturms die Mitte Berlins ist, aber es fühlt sich zumindest so an. Wenn man irgendwo in Berlin spazieren geht und sei es noch so weit draußen, immer schiebt sich irgendwann die filigrane Gestalt des Fernsehturms ins Sichtfeld.

Was für die alten Westberliner der Funkturm an der AVUS war, war für uns der Alex, also der Fernsehturm. Als wir im Frühsommer 2001 mit unserem alten Opel Vectra über das Adlergestell – die A113 gab es noch nicht – in Richtung Innenstadt fuhren, mit dem Gedanken, dass das jetzt unsere neue Heimat sein wird, wies uns der Fernsehturm den Weg und hieß uns willkommen.

Später machten wir uns einen Spaß daraus uns abzuklatschen, wenn einer von uns bei der Zufahrt nach Berlin, von einer unserer zahlreichen Reisen und Ausflüge nach Warnemünde, den Alex zum ersten Mal zu Gesicht bekamen.

Ich habe mal in einem anderen Zusammenhang im Blog von „Landmarken“ geschrieben, die Menschen zur Orientierung benötigen. Im Ruhrgebiet waren das die Fördertürme, woanders Burgen oder Leuchttürme an der Küste, hier im recht flachen Berlin ist es eben der Fernsehturm.

Mal sehn wie es sein wird, wenn wir wieder mal zu Besuch kommen, als Touristen. Sind wir dann beim Anblick des Fernsehturms wieder Berliner? Im Gegensatz zu unseren vorherigen Wohnorten fühlt es sich viel mehr wie ein Stück Heimat an. Liegt vielleicht an der Atmosphäre, dem quirligen Leben, den unendlichen Möglichkeiten. Ick weeses nich.

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