„Alles ist besser auf dem Meer, das Essen, die Gespräche, das Bier, die Luft, die Gerüche, der Schlaf in der Nacht, wenn man nur das Geräusch der Wellen hört.“ (Aus „Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens“ von Tom Barbash)
Ein Grund für uns wieder mal die Gelegenheit zu ergreifen und in See zu stechen. Natürlich mit einer kleinen Besonderheit. Die AIDAsol die wir uns für die Reise ausgesucht haben wird „repositioniert“ und fährt von Kiel – von wo sie bisher ihre AHOI Touren startete – über Visby und Stockholm nach Warnemünde und eröffnet dort damit die Kreuzfahrtsaison. Die kommt ja nach wie vor nicht so recht ans Laufen, da viele Häfen in Nordeuropa immer noch keine Anläufe zulassen. 5 oder 7 Seetage ist aber nur etwas für eingefleischte Kreuzfahrtfans.
Kiel
Nach coronakonformen Checkin müssen wir noch etwas in der Kabine ausharren bis der bei der Anmeldung durchgeführte PCR Test als negativ gewertet wird, dann steht uns die AIDA offen. In Innenräumen besteht Maskenpflicht, in den Außenbereichen darf man sie abnehmen.
Mit einer kleinen Träne im Augenwinkel sitzen wir um 18 Uhr in der OceanBAR und lauschen endlich wieder der AIDA Auslaufmusik von Enya. Hach! Es geht los. Wir verlassen die Kieler Förde.

Seetag
Der nächste Tag ist Seetag und da wir „nur“ nach Visby müssen, erlaubt sich der Kapitän am Morgen ein kleines Sightseeing zur Insel Rügen. Dicht vorbei am Kap Arkona und dem Königsstuhl schwenkt die AIDA später nach Norden und nimmt die schwedische Insel Visby ins Visier, die wir am Morgen des nächsten Tages erreichen.
Visby
Visby ist relativ neu im Kalender der Ostseetouren. Der Klassiker ist ja Warnemünde, Tallin, St. Petersburg, Helsinki, Stockholm und zurück, die sogenannten „Weiße Nächte“ Touren. Im Moment aber so nicht möglich. Da wir individuell nicht von Bord gehen dürfen, haben wir eine e-Bike Tour gebucht und lernen so einen Teil der Insel auf 2 Rädern kennen. Eine schöne Insel, werden wir vielleicht noch mal mit dem Wohnmobil besuchen.
Stockholm
Von Visby geht es dann einmal quer rüber nach Stockholm. Keine große Entfernung, daher auch wieder Maschinen auf halber Fahrt, am nächsten Morgen liegt die „Skyline“ der Stadt vor uns. Die Fahrt durch die Schären haben wir verschlafen, schauen wir uns während der Ausfahrt heute Abend in Ruhe an. Nachmittags ein gebuchter Spaziergang in brütender Hitze durch die Altstadt Stockholms. Hauptsache runter vom Schiff. So lernen wir auch das „kleinste öffentliche Monument von Stockholm“ kennen, den Järnpojke.
Seetag
Während am Abend die „Die Mannschaft“ eins von England auf die Nase bekommt – Public Viewing für die Passagiere gibt es auf dem Pooldeck – machen wir’s uns in der OceanBAR mit Cocktails gemütlich und genießen die lange Ausfahrt durch die Schären. Spektakulär anzuschauen, wenn es durch enge Durchfahrten geht, rechts und links begleitet mit den roten Ferienhäuser der Stockholmer.
Der letzte Seetag bietet uns Erholung von der Sonne, die uns bis jetzt durchgängig begleitet hat und Nase und Kopf schon hat rot werden lassen. Bis zum Ziel nach Warnemünde bleibt es nun wolkig und später auch regnerisch. Für die letzte Etappe noch Gelegenheit sich ein wenig mit dem Schiff zu beschäftigen.
Durch den Wegfall der Buffets aus hygienischen Gründen geht es beim Essen wesentlich ruhiger und entspannter zu. Die Bedienung am Platz mit vorheriger Auswahl „a la carte“ macht das Essen gehen sehr viel entspannter. Auch das Anrichten der verschiedenen Gänge ist gut gelungen und die angebotenen Speisen durchgängig gut und lecker. Uns kommt das entgegen, wir mögen das sowieso lieber.
Das Tragen der Masken in Innenbereichen wurde konsequent eingehalten und war auch nicht störend. Schade höchstens, dass man von den durchweg freundlichen und engagierten Bedienungen nur die Augen sehen konnte. Ein Lächeln ab und an trägt ja auch zur guten Stimmung bei, ist aber in diesen Zeiten leider nicht so einfach möglich.
Warnemünde
Alles in allem eine schöne Tour und schön wieder das Geräusch der Wellen gehört zu haben. Mit der nun insgesamt 14. Kreuzfahrt endet für uns diese Art von Tourismus, ab jetzt bleiben wir Landratten auf 4 Rädern in unserem „Mobil Home“.
