Seit 16 Jahren ist es „unser“ Einkaufsmarkt im Kiez, Kaisers an der Warschauer Strasse, Ecke Revaler in Friedrichshain, der „Party-Kaisers“. Seit einigen Jahren kann man hier sogar 6 Tage die Woche rund um die Uhr einkaufen. Würde man irgendwann mal nachts um zwei Uhr wach und hätte dringende Gelüste auf Erdbeeren mit Sahne, oder Pfannkuchen mit Apfelbrei, bei Kaisers würde man in beiden Fällen fündig. Man stünde dann zwar in der Kassenreihe mit Leuten die in der Regel auf dem Weg zur nächsten Party Alkohol auf das Band legen, aber was soll’s.
Konnte man allerdings früher noch ein paar Worte mit der nach vielen Einkäufen bekannten Kassiererin wechseln, sind es inzwischen überwiegend studentische Hilfskräfte, die an der Kaisers-Kasse ihre Eigene aufbessern. Die obligatorische Frage „Sammeln Sie Herzen?“ wurde inzwischen durch „Brauchen Sie den Bon?“ abgelöst.
Nun ist es vorbei, aus Kaisers wird REWE. Wir hätten auch einen Edeka abbekommen können, aber nach der Übernahmeschlacht der beiden großen Discounter wurde brüderlich oder schwesterlich geteilt und wir bekommen REWE. Diesen Samstag um 18 Uhr schließen die Kaisers-Türen, um am kommenden Dienstag als REWE-Türen wieder zu öffnen. Tschüss Herr Kaiser, war ne schöne Zeit.
Mit Kaisers geht auch ein Stück Berliner Geschichte verloren. Es ist eben wie es ist. Den Lauf der Zeit werden wir nicht aufhalten. Fehlen wird uns gewiss etwas.
Ob es so gut ist, am Ende nur noch ganz wenige Discounter zu haben? Irgendwie bleibt die Vielfalt und die Wahlmöglichkeit auf der Strecke.