Verwüstetes Land

Bild eines brüllenden Löwen
Das passende Bild für jedes Managerbüro – Foto: h|b

Bilder in der Größe von bis zu zwei Meter wünscht sich wohl jeder für zu Hause. Entweder die eigenen, oder besser noch die atemberaubenden Bilder von Nick Brandt. In der Ausstellung „Across the Ravaged Land“ in der Berliner Galerie „Camera Work“ brüllen sie einen direkt an, die Löwenportraits, oder, wer es etwas kontemplativer mag, schaut sich die leicht melancholischen Fotos der Elefanten an, die bis in die letzte Runzel magischen Giganten der Steppe. Aber hintern den Bildern steckt auch eine Botschaft, die Warnung vor den schwindenden Lebensgebieten der Giraffen, Elefanten, Löwen und Büffeln.

Die durch Wilderung gefährdete Einmaligkeit der afrikanischen Tierwelt verändert den Kontinent. Bilder von Stoßzähnen, zur Trophäe glorifiziert, bringen das Problem auf den Punkt. 2010 gründete Nick Brandt die „Big Life Foundation“ mit dem Ziel der Erhaltung der afrikanischen Tierwelt. Wer etwas dazu beitragen möchte und sich vielleicht wirklich eins der großformatigen Bilder in seine Wohnung hängen möchte, muss allerdings tief in die Tasche greifen. Zwischen 15.000 bis 125.000 Euro kosten die limitierten Prints. Wer die Bilder noch auf sich wirken lassen möchte muss sich beeilen. Die Ausstellung endet leider bereits morgen. Letzte Gelegenheit also Aug in Aug dem Löwe gegenüber zu stehen.

November Rain

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Mein Timehop von vor drei Jahren zeigt mir ein Instagramfoto von der Warschauer Brücke mit dem ersten Schnee und ein Screenshot der Wetterapp mit prognostizierten Temperaturen von bis zu -8 Grad. Aus der Sicht gesehen, macht mir aktuell das bisschen Novemberregen bei fast angenehmen Plusgraden gar nichts aus. Im Gegenteil, lädt es doch geradezu ein, ein paar Fotos mit Lichtspielereien auf nassen, sich spiegelnden Flächen zu schießen. Da es inzwischen auch dunkel ist, wenn ich auf dem Weg nach Hause bin, sieht das gleich noch schöner aus. Die Kamera setze ich dabei auf eine längere Belichtungszeit, suche mir einen Laternenmast als stabilen Halt und schon kann ich locker ein paar Sekunden belichten. In diesem Sinne: „It’s raining man, hallelujah…“

Vogel-Flug-Linie

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Ich denke diese drei Begriffe, die ja auch an anderer Stelle gemeinsam existieren, beschreiben das Bild ganz gut. Als ich morgens zur Straßenbahn gelaufen bin, kreisten die Krähen über der Oberleitung und ließen sich immer wieder für kurze Zeit nieder. Dahinter die pittoresken rosa Wölkchen und als ich mir das Bild später anschaute, war sogar noch ein Flugzeug darauf zu erkennen, dem die Krähe sehnsuchtsvoll hinterherschaut. Tut sie doch, oder?

Roll, Roll

Die rollenden KofferDie rollenden Koffer

Bereits die Blechbüchsenarmee der Augsburger Puppenkiste wusste die Vorteile des Rollens zu schätzen, kam sie doch auf diese Weise schnell und mühelos den Berg hinab. Trotzdem dauerte es noch ein ganzes Weilchen bis sich dieses Prinzip auch bei den Koffern durchsetzte. Erst ein Pilot in den 80er Jahren hatte die zündende Idee und montierte zwei Rollen direkt an den Koffer. Ein ausziehbarer Griff ermöglichte das einfache hinterherziehen dieses Koffers.

Er war nicht der Erste der die Idee hatte, Rollen gab es schon länger, aber bis dahin zog man die Koffer umständlich an einem Gurt hinter sich her. Das war wenig attraktiv und es wollte auch kein Händler verkaufen. Früher war es durchaus auch noch üblich Träger zu beschäftigen, die einem die Koffer hinterhertrugen. Das war auch gleichzeitig ein sichtbares Statussymbol. Wer sich keine Träger leisten konnte, musste seine Koffer halt selbst tragen. Da das Reisen in den 80er Jahren immer mehr zunahm, Flugreisen wurden erschwinglich, Dienstreisen nahmen zu, setzte sich das Prinzip dann schnell durch und heute kann man sich gar nicht mehr vorstellen, dass es jemals Koffer ohne Rollen gegeben hat. Danke Robert Plath.

Nachwuchs

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Nachdem es mir gelungen ist, mein ganzes DSLR Equipment am letzten Wochenende in gute Fotografenhände abzugeben, war es Zeit für den nächsten Schritt. Da Amazon mir entgegenkam und den aktuellen Preis, just als die Entscheidung anstand, noch mal gesenkt hat, ging die Bestellung gestern Abend raus und heute steht sie nun in trauter Dreisamkeit bereits auf dem Tisch. Sie ist ausnahmsweise sogar kleiner als die analoge Olympus. Die Einstellungen sind gesetzt, ab morgen muss sie sich im Feld bewähren. Ich bin gespannt.

Wir denken heute …

Gegen das Vergessen - Foto: h|b
Gegen das Vergessen – Foto: h|b

… an die Opfer von Gewalt und Krieg,
an Kinder, Frauen und Männer aller Völker. (Joachim Gauck)

Es geht um die Wurst

Grillrunner #3
Auf dem Rücken tragen sie den gelben oder blauen Gasbehälter, an dem bei Bedarf ein Schirm befestigt werden kann. Der schützt gleichermaßen vor Sonne und Regen. Gegen die Kälte hilft – zumindest einseitig – die Hitze des Grills, den sie als Bauchladen vor sich her tragen. Die „Grillwalker“ und „Grillrunner“ sind am Alex eine feste Größe. Zwei bis drei stehen allein vor dem Eingang des Saturn, weitere verteilt über den Platz, bis hin vor die Eingänge der S-Bahn-Station. Die 30 Kilogramm schweren Tragevorrichtungen zwingen zu einem Schichtwechsel alle zwei Stunden. Dann grillt der Partner des Duos und der andere holt Nachschub. Inzwischen mischen auch Rollstuhlgriller aus Russland im unübersichtlichen Geschäft mit. Teilweise findet man bis zu 15 Griller auf dem Alex, festangestellte „Grillwalker“ konkurrierende „Grillrunner“ auf Provisonsbasis und diverse Freie. Eins ist aber im Sinne der Verbraucher gleich: Die Wurst im Brötchen kostet immer 1,20€. Dazu gibt es wahlweise Senf oder Ketchup. Guten Appetit.
Grillrunner übergibt eine Bratwurst

Im Rausch der Musik

Straßenmusiker Johnny Jukebox
Vor dem Brunnen der Völkerfreundschaft singt der Straßenmusiker Johnny Jukebox seine beliebten Songs, aber das Publikum hat nur Augen für die blau spiegelnde Fassade des Park-Inn Hotels. Vor dieser fallen nämlich an einem ganz normalen Wochenende im Viertelstundentakt Männer und Frauen herunter. Sie stürzen sich vom Dach des 37-stöckigen Hotels 150 Meter in die Tiefe. Alles ganz ungefährlich, aber deswegen nicht weniger aufregend. Fünf Minuten Vorbereitung auf dem Ausleger, fünf Sekunden gefühlt freier Fall, sanftes abbremsen, geschafft. Danach hat Johnny Jukebox wieder die ungeteilte Aufmerksamkeit der Passanten. Bis zum nächsten Sprung.
Fassade des Park-Inn mit Bungeejumper

Sonne für die Ohren

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In der dunklen und zugigen Passage zwischen Karl-Liebknecht-Straße und Alexanderplatz steht der schwarzhaarige Geiger und versucht die vorbeihastenden Einkäufer einen Moment innehalten zu lassen, um zu lauschen, die Musik aufzunehmen. An diesem grauen Samstag streicht er beharrlich ein wenig Sonne für die Ohren in die Luft. Ab und an klingelt es im bereitliegenden Geigenkasten, aber die meisten Menschen hasten eilig vorbei. Keine Zeit.

Spiegellos in die Zukunft

Nach langem hin- und herüberlegen habe ich heute meine Olympusausrüstung in der Verkauf gestellt. Die Zeit ist reif für Neues und das Neue kommt ohne Spiegel aus. Was bisher Spiegelreflex war und mich mit Unterbrechungen aus den 70er bis heute fotografisch begleitet hat, muss für die Zukunft ohne Spiegel auskommen. Zumindest für mich. Die neuen Systemkameras, allen voran Olympus, haben den Trend eingeleitet und es wird spannend zu sehen sein, wie es sich die nächsten Jahre weiterentwickelt. Werden die Anderen auch über kurz oder lang auf den Spiegel verzichten? Leiten die Spiegellosen nur eine Epoche der Verirrung ein? Werden wir später alle wieder analog fotografieren? Wer muss in die Nische? Interessante Fragen, die ich für mich jetzt erstmal entschieden habe: Die Zeit der Spiegellosen beginnt. Die Olympus OM-D EM5 wird mich ab Dezember fotografisch begleiten, geübt habe ich ja bereits mit der E-PL3 und das kleine aber trotzdem hochwertige System begeistert mich. Wer Interesse am Verkaufsangebot hat, kann hier nachschauen.