Alpenquerung für Anfänger

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Heute morgen bei strahlend blauem Himmel draußen gefrühstückt und kurzzeitig noch überlegt zu verlängern, aber der Weg nach Sizilien ist noch weit. Also sind wir um halb neun auf dem Weg zum Gotthard-Tunnel. Mit uns haben allerdings auch Heerscharen von Urlaubern dieselbe Idee – langes Pfingstwochenende – sodass wir um halb zehn das erste Mal stehen. Vor einer Ampel. Auf der Autobahn!

Und es sollte auch nicht die Letzte sein. Mit einer Art Salamitaktik steuern die Schweizer nämlich die Zufahrt zum Tunnel bei viel Verkehr. Ist als Idee nicht schlecht, so vermeidet man das Dauergeschleiche mit Stop&Go. Man lässt einfach alle Autos eine Viertelstunde komplett stehen, bevor man den Pulk in den nächsten Abschnitt fahren lässt. Und so weiter, und so weiter. Für ca. 13 Kilometer brauchts damit allerdings auch fast zweieinhalb Stunden. Dann sind wir endlich am Tunneleingang und der ganze Verkehr wird auf eine Spur gebracht. Mehr gibt der Tunnel nicht her. Direkt am Tunneleingang werden nur noch 50er Blöcke durchgelassen. Danach läuft wieder alles wie am Schnürchen. Interessantes Konzept.

Hinterm Tunnel dann völlig anderes Wetter. Berge in Wolken, Nieselregen, aber … keine Staus mehr. Bis kurz vorm Riveratunnel am Lago Maggiore. Wir wollen gerade hineinfahren, als Autos vor uns aus dem Tunnel wieder herauskommen. Auf unserer Seite! Hektische Ausweichmanöver und ausweichen durch eine kleine Pylonenbaustelle auf die Gegenfahrbahn. Gleichzeitig kommt Rauch aus dem Tunnel. Nichts wie weg hier. Keine Ahnung was los war. Auf dem Parkplatz ein Stück tiefer werden wilde Geschichten kolportiert. Wir machen eine Kaffeepause, programmieren unser Navi neu und umrunden den Lago anschließend auf normalen Straßen. Auch schön.

Zum Ende hin regnet es nur noch und wir lassen uns über die wieder erreichte Autobahn um Mailand herum bis zur Küste nach La Spezia treiben. Das monotone Prasseln des Dauerregens und das Flip-Flap der Scheibenwischer bieten die passende Musik dazu. Im Hafenbereich gibt es einen ruhigen Stellplatz mit der Bezahlart „Pay what you want, when you leave“ und wir beschließen den langen Tag mit einem Ramazotti und Weißwein von der Mosel. Bueno Notte.

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