Südwärts HO

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Schnauze voll vom Schnee, daher Dienstreise nach Frankfurt gebucht. Unterwegs liegt allerdings noch jede Menge Schnee und bis Fulda hat es auch noch dauernd geschneit. Hoffentlich klappt das. Immerhin war zwischenzeitlich mal blauer Himmel zu sehen, gibt es ja in Berlin quasi gar nicht mehr, und die Sonne ließ sich ein paar mal blicken. Die Hoffnung hat sich in der Tat erfüllt, Frankfurt ist schneefrei. Nicht mal Matschepampe, nada, nur schwarzer Asphalt. Sehr schön.

Nach dem Meeting dann noch mit den Kollegen essen gewesen und eine echte Marktlücke für Berlin entdeckt. Normalerweise hat man ja das Problem, dass man sich in Gruppen nie entscheiden kann, wo man essen gehen will. Der eine will eher chinesisch, die andere auf keinen Fall italienisch, andere wiederum würden gern wieder mal Sushi, oder hmmmm, Burger wäre auch nicht schlecht … undsoweiterundsoweiter. Die Lösung: „urban kitchen – alle Küchen“. Geniales Konzept, cooles Ambiente, lecker Essen und … bezahlbar. Einziges Problem, man muss sich entscheiden. Fällt das oft in einem monothematischen Restaurant schon schwer, ist das hier ungleich anstrengender. Bei uns hat es geklappt, jeder bekam das wo er grad Lust drauf hatte und am Ende waren wir pappsatt und zufrieden.

Berlinale – Familientag

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Am letzten Tag der Berlinale laufen noch mal kreuz und quer über den Tag verteilt in Berlin die Filme der Berlinale. Die letzte Möglichkeit also, noch mal Filme vor ihrem offiziellen Start zu sehen. Früh buchen muss man allerdings trotzdem, den Familientag am Besten auch gleich in der ersten Woche, sonst wird auch das nichts mehr. Wir haben uns für einen Animationsfilm entschieden, der – aus welche Gründen auch immer – im Wettbewerb lief, allerdings außer Konkurrenz. Wahrscheinlich um wieder mal Stars anzulocken, da der Hauptsynchronsprecher Nicholas Cage ist. Ansonsten macht es überhaupt keinen Sinn. Aber auch das gehört ja inzwischen bei der Berlinale dazu. Also der fehlende Sinn.

Nachdem wir beiden Rekonvaleszenten uns schnaufend um kurz vor zehn bis in den 2. Rang hochgekämpft hatten, wusste gar nicht, dass es im Berlinalepalast soooo hoch hinausgeht, bekamen wir am Eingang noch jeder eine 3D Brille! Super. Wo stand das denn? Naja, egal. Jedenfalls kann der Blick von der Klippe eines Felsens nicht besser sein, als der vom zweiten Rang des Musicaltheaters auf die Kinoleinwand. Das kann ja heiter werden.

Wurde es dann auch, aber das lag definitiv am Film. The Groods, so der Titel des Films, erzählt den Übergang vom Neandertaler zu den Cro Magnons, und nebenbei den Untergang der bekannten Welt, auf höchst vergnügliche Weise. Eine Art Ice Age für Erwachsene. Was im Animationsbereich inzwischen alles machbar ist, ist echt der helle Wahnsinn. Wer also Lust auf zwei Stunden gute Unterhaltung mit jede Menge Lachflashs hat, sollte sich den Film auf jeden Fall anschauen. Es lohnt sich.

Reihenweise Bäume

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Ich hatte ja vor einer Weile schon mal eher abstrakte Fotos gezeigt, die aus dem fahrenden Zug heraus mit dem iPhone aufgenommen wurden. Die kleine Kamera kann durch die Geschwindigkeit kombiniert mit einer zwangsweise längeren Verschlusszeit keine scharfen Fotos aufnehmen. Wenn dann noch Sturzbäche von Regen die Zugscheiben hinunterfliessen, wie in diesem Fall, nähern wir uns einem ziemlich hohen Abstraktionswert, der dem Bild einer konkreten Landschaft, eher das Aussehen eines Aquarells verleiht. Auch die Farben sind durch das trübe Wetter kaum noch unterscheidbar und verstärken das Gefühl des Surrealistischen. So sieht Brandenburg doch gleich noch viel gemütlicher aus.

V-Day

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Neben Valentinstag war heute auch Weltaktionstag gegen Frauengewalt. Unter dem Motto „One Billion Rising“ kamen weltweit Menschen zusammen, um zu einer bestimmten Choreographie zu tanzen, und um ein Zeichen zu setzen. In Berlin war der Treffpunkt auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor. Mehrere hundert Frauen und Männer trafen sich, um um halb sechs die Aktion erfolgreich durchzuführen. Happy Valentine.

Aufräumarbeiten

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Wer nicht lesen kann muss laufen und wahrscheinlich obendrein noch eine kleine Ablösesumme bezahlen, um sein Auto wiederzubekommen. Langsam wird es allerdings ungemütlich was die Parkplatzsituation rund um den Comeniuspark angeht. In der Marchlewskistrasse wird gebaut, eine Strassenseite ohne Parkplätze. In der Kopernikuss werden neue Leitungen verlegt, keine Parkplätze. Gut das unser Wohnmobil einen sicheren Platz hat, den wir auch erstmal nicht aufgeben werden. Nicht bevor alle Bauarbeiten im Umkreis erledigt sind. Los Bauarbeiter, der Winter ist fast rum, fangt an!

Verkehrsunterbrechung

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Da fährt man so Abends nichtsahnend mit der M10 Richtung Eberswalder und plötzlich bleibt sie einfach stehn. Kurze Zeit später wuchtet sich die kräftige Fahrerin aus ihrer Kabine und richtet das Wort an das irritiert lauschende Publikum: „Sehnse da vorne, die andere Strassenbahn? Da vor steht noch ein Auto, daher is hier jetzt Schluss.“

Ein Auto vor der Strassenbahn? Hier hat doch die Bahn eine eigene Trasse? Mit Schotter! Und genau dorthin hat sich das Auto verirrt, wie auch immer. Auf jeden Fall gings nicht weiter.

200 Meter weiter fand sich netterweise ein Car2Go als Tramersatz und als ich über die Kreuzung ging, kam bereits die Feuerwehr zur Rettung herbeigeeilt. Das Auto hatte zumindest kein Berliner Kennzeichen, da kann man sich schon mal verirren.

Feurio

Bürgerhaus Steinbach (Quelle: Chronik "1200 Jahre Steinbach")
Bürgerhaus Steinbach (Quelle: Chronik „1200 Jahre Steinbach“)

 

Mit dem Ruf wurden sicher heute Nacht die Feuerwehren des Hochtaunuskreises alarmiert, als das Bürgerhaus Steinbach gegen halb zwei bereits in hellen Flammen stand. Mein Sohn informierte mich heute morgen gegen 4 Uhr, ich habe es dann um sieben Uhr nach dem Aufstehen erfahren und die Bilder im Web gesehen. Wahnsinn. Nu isses hin. Warum ich das hier schreibe? Weil sich mit dem Bürgerhaus in Steinbach eine Menge Erinnerungen verbinden, aus der Zeit als wir dort gewohnt haben. Als Grüne sind wir dort erstmalig 1983 in die Stadtverordnetenversammlung eingezogen, wie es sich gehörte mit Blumen, und haben den Politikbetrieb aufgemischt. Zumindest fühlte es sich damals so an. Meine Frau hat dort ihre erste Rede als Stadtverordnete gehalten und später wurde ich dort als Magistratsmitglied und stellvertretender Bürgermeister vereidigt. Dazwischen lagen Theateraufführungen mit dem städtischen Kindergarten, Ordensverleihungen der Fremdensitzungen, Antifa-Veranstaltungen mit einmarschierenden und schreienden Neonazis, Theateraufführungen bekannter Bühnen und unser Abschied aus Steinbach auf der LC Jahreshauptversammlung im Jahr 2000.

Ein bisschen in die Jahre gekommen war das 1969 erbaute Bürgerhaus, verschiedene Anläufe zu einem Neubau scheiterten immer am Geld, was die kleine Gemeinde Steinbach am Rande des Taunus nie hatte, so blieb es immer ein Flickwerk kleiner Veränderungen, Anbauten und Verbesserungen. Nun ist es komplett ausgebrannt, Geschichte. Keine Ahnung, ob es versichert war, ob man davon etwas zurückbekommt, aber ein Wiederaufbau ist sicherlich notwendig, war es doch schon immer ein Mittelpunkt der Begegnung der Bürger des kleinen Städtchens. Ich wünsche den Verantwortlichen aus der Ferne gutes Gelingen. Wie wichtig das Bürgerhaus für Steinbach ist, zeigt der aktuelle Veranstaltungskalender der Website des Ortes, fast alle Veranstaltungen der nächsten Wochen sollten dort stattfinden. Aktuell war für den 1. März das Theaterstück „Verbrennungen“ angesetzt. Ein makabrer Zufall.

Bürgerhaus Steinbach am Taunus: 1969 – 2013

Kunst in Folien

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Immer wieder überrascht die Künstlergruppe Bosso Fataka mit zweckentfremdeten Alltagsgegenständen. Meist passiert das irgendwann in der Nacht, überwiegend in Friedrichshain, und am Morgen gibt es etwas Neues zu bestaunen und möglichst schnell zu fotografieren. Denn eine Eigenart dieser Kunst im öffentlichen Raum ist ihre Vergänglichkeit. Länger als ein paar Tage überleben die Installationen in der Regel nicht. Also Augen auf und Kamera bereithalten.

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