Als Kind war der Edersee einer der „Favorite Places“ meiner Heimat würde man heute sagen. Rund 40 km von meinem Heimatort entfernt, konnte man ihn sogar mit dem Fahrrad erreichen. Auto hatten wir ja am Anfang noch nicht. Später, mit Moped oder Auto, war er natürlich nur noch ein Katzensprung entfernt. So geht es – immer der Eder entlang – flussaufwärts über Felsberg, Wabern und Fritzlar als erstes zur Staumauer.
Weiterlesen „Edersee“Anleger
Mit der Zeit beginnt man ja beim Blick ins Land oder auch über Wasser Strukturen zu sehen, die sich aber nur aus der Luft darstellen lassen. Quasi die verinnerlichte Drohnensicht. So ging es mir bei einer kurzen Rast am Müllroser See auf dem Weg ins Schlaubetal. Der Anleger für die malerisch vertäuten Bootchen wollte unbedingt von oben betrachtet werden. Ein bißchen eingependelt bis der Ausschnitt stimmt und Foto im Kasten, bzw. der Drohne. Kleine Korrekturen in Lightroom und fertig ist die luftige Sicht auf die kleinen Ruderboote im Wasser. Für die drumherumflitzenden kleinen Fische reicht die Auflösung der DJI leider nicht. Die konnte man nur vom Ufer aus sehen.
Wustrau #fontane.200
„Wir kommen in einem Boot über den See gefahren, legen an einer Wasserbrücke an und springen ans Ufer. Ein kurzer Weg, an Parkgrün und blühenden Linden vorbei, führt uns an den Eingang des Hauses.“
Mit diesem Satz aus dem Buch „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ beschreibt Fontane die Ankunft im Örtchen Wustrau am Südende des Ruppiner Sees. Mit „dem Haus“ meint Fontane das Ende des 18. Jahrhunderts erbaute „Zietenschloss“. Heute dient es schön herausgeputzt als „Deutsche Richterakademie“ der Fortbildung von Richtern und Staatsanwälten. Es liegt idyllisch am See und kann nach Absprache auch besichtigt werden.
Welttage
Gefühlt scheint es gerade eine Invasion der „Welttage“ zu geben. Jeder Tag ein anderer Welttag. Heute konkurrieren zum Beispiel die Bäume und die Pinguine miteinander. Da es in unseren Breitengraden mit Pinguinen etwas dünn bestellt ist, wir andererseits aber nichts so viel haben, wie Bäume, bietet sich dieses Motiv geradezu an. Das Bild zeigt eine bestimmte Baumart – hab leider vergessen welche – am Olbersdorfer See in Zittau.
Ein weiterer Welttag, nämlich der „Internationale Tag gegen Lärm“ findet übrigens morgen statt. Wie wir inzwischen wissen, macht zu viel Lärm die Menschen krank. Am Olbersdorfer See kann man die Ruhe noch genießen, außer Vogelzwitschern und dem Rauschen des Windes ist in der Vorsaison nicht viel zu hören. Leider wird das in der Hochsaison nicht so bleiben. In den umliegenden Wäldern, fernab des Trubels, findet man aber sicher immer ein Ruheplätzchen, vielleicht sogar mit Aussicht auf See und Zittau.

Teufelsbrücke
Einen perfekten Kreis wollte der Schöpfer des Kromlauer Parks, Friedrich Hermann Rötschke, schaffen und baute seine Brücke aus Basalt- und Feldsteinen so über den Rakotzsee, dass sich mit der Spiegelung im Wasser der Kreis schließt.
Die Brücke tauchte immer wieder in meiner Timeline auf, zuletzt spektakulär 2016 als ein Fotograf mit einem Bild der Brücke der hochdotierten „Red Bull Illume 2016“ gewann. Aber es war nicht einfach die Brücke, sondern der BMX Fahrer direkt oben auf der Brücke, der für Unmut sorgte. Die Brücke ist nämlich nicht zugänglich und gesperrt.
Auf der Rückfahrt von Zittau hatte ich nun auch endlich mal die Gelegenheit diesen Ort zu besuchen. Kaum hatten wir den Parkplatz erreicht, fing es aus Eimern an zu schütten und zu hageln. Der Himmel in alle Richtungen dunkelgrau. Na toll. Nach kurzer Pause tat sich allerdings ein blaues Fenster auf, gerade so lange, wie ich brauchte, um die Brücke zu erreichen und sie „in den Kasten“ zu bekommen. Ein wunderschönes Motiv wie ich finde.
Foto: OM-D E-M5II, 12-40 mm/2.5 – 1/400 – f 5.0 – ISO 200
Rot-Rot-Grün
In diesen bunten Buchenblättern am herbstlichen Weißensee, spiegelt sich nicht nur die Abendsonne, sondern auch die neue Koalition in Berlin wider. Die will die Stadt endlich wieder den entscheidenden Schritt nach vorn bringen. Mehr IT Innovation, erschwingliches Wohnen, Neuausrichtung des Verkehrs, Erhaltung der kulturellen Vielfalt, Ausbau maroder Schulen, bessere Austattung von Behörden, Polizei und Ämtern und vieles mehr. Fünf Jahre haben sie sich dafür Zeit gegeben. Also noch fünf mal bunte Blätter am Weißensee, dann wissen wir, was aus den Plänen geworden ist.
Blaue Seestunde
Ich wollte ja immer schon mal austesten, wie das so mit Langzeitbelichtungen funktioniert. Einen Graufilter habe ich schon länger, es fehlte nur Zeit und Motiv. Bei einem meiner letzten Besuche in Okriftel habe ich dann die Gelegenheit genutzt und mich zur blauen Stunde auf den Weg gemacht. Das 12-50 mm von Olympus auf die OM-D und den Graufilter vorn drauf. ISO runter, Blende zu, lange Belichtungszeit garantiert. Den Selbstauslöser auf 2 Sekunden stellen, so kann sich die Kamera nach dem Drücken des Auslöseknopfes wieder „beruhigen“ und rund 60 Sekunden belichten. Ergebnis ist eine perfekte „Blaue Stunde“ am See in Okriftel.
Partynacht am See
Der letzte See ist dann doch schon etwas weiter weg von Berlin, gut zweidrittel des Weges nach Dresden. Dort, direkt am Ufer des Senftenberger Sees, gibt es allerdings einen sehr schön ausgebauten Stellplatz für rund 20 Wohnmobile. Die Platzwirtin hat noch ein Plätzchen für uns und begrüßt uns mit einem launigen „Naaamd, ick wills nur jleich saachen, hier is heut Abend Paaarty“. Kurzer Blick in die Runde, nichts zu sehen. Wir antworten: „Keen Problem, wir kommen aus Friedrichshain“.
Das „…heute Abend Party…“ entpuppt sich allerdings dann als Mega Strandparty und lässt unser Wohnmobil im Takt der wummernden Bässe bis drei Uhr in der Nacht vibrieren. Au weia. Als erfahrener Wohnmobilist hat man zwar für solche Fälle Oropax dabei, aber bei 100 Meter Luftlinie zwischen Boxen und Stellplatz – etwas geschützt durch einen dazwischenliegenden Hügel mit Baumbewuchs – hilft das nur eingeschränkt. Zur Belohnung hängen am nächsten Tag frische – noch leicht warme – Brötchen am Wohnmobil. Bei unserem nächsten Besuch bringen wir noch die Fahrräder und Badesachen mit, perfekt für ein langes – und dann hoffentlich erholsames – Wochenende.
Schermützelsee
Wenn man nicht den ganzen Sommer im heissen Berlin verbringen möchte, findet man im näheren Umfeld durchaus genug Wasser in Seeform, wo es sich leichter aushalten lässt. Drei meiner Lieblingsseen stelle ich euch vor und beginne mit dem Schermützelsee. Nicht zu verwechseln mit dem Scharmützelsee, der kommt im nächsten Beitrag dran. Der Schermützelsee liegt bei Buckow in Märkisch-Oderland und ist vermutlich- wie fast alle Seen im Berliner Umland – ein Überbleibsel der letzten Eiszeit. Weiterlesen „Schermützelsee“
Spiegelsee

Seit ich ein neues iPhone habe, hat sich mal wieder mein Umgang mit der Fotografie geändert. Irgendwie gibt es solche Phasen. Bereits früher, als intensiver Nutzer von Instagram, fand ich die schnellen, quadratischen Schnappschüsse interessanter, als ein RAW- Foto. Hat sicher auch damit zu tun, dass die Verbreitung dieser Bilder in sozialen Medien viel schneller vonstatten geht und der Workflow komplett mit dem iPhone durchgeführt werden kann.
Das bedeutet nicht, dass ich weniger Wert auf das zu fotografierende Objekt lege, oder – wie in diesem Bild – die Stimmung missachte. Die Fotos sollen auch weiterhin ansprechend sein, aber eben auch den Charme des „nicht ganz Perfekten“ ausstrahlen. Dabei hilft die App „Camera+“. Diese kann Bilder um bestimmte Farbstimmungen und Rahmen ergänzen.
Das vorliegende Foto entstand in den Abendstunden an einem kleinen See in Okriftel. Die untergehende Sonne spiegelt sich im See, unten sind die Bäume zu sehen. Das gemachte Foto hatte natürlich die Bäume oben, aber ich wollte es so wirken lassen, als sei die Spiegelung im See, der echte Nachthimmel. Daher musste ich das Foto spiegeln. Voila 😉


