Insel Reichenau

Die Geschichte von Überlingen und der Insel Reichenau ist eng mit dem Mittelalter verbunden, insbesondere mit dem Benediktinerkloster auf der Reichenau. Durch eine Urkunde des Diakon Waldo aus dem Jahr 770 (773) geht die Ersterwähnung von Überlingen als „Iburinga villa Publica“ hervor. In der Folgezeit entwickelte sich Überlingen von einem königlichen Landgut zu einer bedeutenden Reichsstadt.

Ursprünglich war unser Plan, mit der Fähre nach Wallhausen überzusetzen und über den Bodanrück die Insel Reichenau zu erreichen. Dort hätte für uns allerdings gleich zu Anfang eine schweißtreibende Steigung angestanden. Also nehmen wir gemütlich den RB31 nach Radolfzell und radeln entspannt entlang des Gnadensees in Richtung Reichenau.

Am Ende der langen Allee die zur Insel führt – übrigens der südlichste Teil der deutschen Alleenstraße – begrüßt uns die Statue des Hl. Pirmin. Er gründete das Kloster auf der Insel im Jahr 724 und laut einer Gründungsurkunde, brachte er vierzig Mönche mit auf die Insel Reichenau.

Die erste Kirche auf der Insel ist dem heiligen Georg gewidmet und wurde nach 888 durch Abt Hatto III erbaut. Hatto, der 896 mit König Arnulf zu dessen Kaiserkrönung nach Rom gereist war, erhielt dort von Papst Formosus das Haupt des hl. Georg. Er ließ die Reliquie auf die Reichenau bringen, wo sie ihren Platz in der Krypta der neuerrichteten Kirche fand.

Nach einer Vesperpause im Restaurant „Seeräuber“ am Ufer des Gnadensees, finden wir ganz am Ende der Insel Reichenau die letzte Kirche: Die Kirche Sankt Peter und Paul. Sie wurde durch den Bischof Egino von Verona gestiftet und 799 geweiht. Im 11. Jahrhundert wurde sie nach dem Abbruch der alten Peterskirche zum Teil auf den alten Grundmauern neu errichtet.

Das ist auch gleichzeitig der Wendepunkt unser am Ende gut 45 Kilometer langen Radtour. Wir haben die Insel also gegen den Uhrzeigersinn umrundet, fahren aber am Ende des Dammes nicht wieder zurück nach Radolfzell. Über Wollmatingen und Litzelstetten geht es nach Wallhausen, um dort punktgenau die Fähre nach Überlingen zu erwischen. Ein letzter Anstieg nach Hause und schon steht der Aperol als Belohnung auf dem Balkontisch.

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