Bar 25, Bundespressestrand, Oststrand, Strandbar Mitte, Beach am Hauptbahnhof oder Humboldthafen. Wer Ende der Nullerjahre in Berlin gelebt hat, verbindet mit diesen Namen vielleicht das entspannte Bierchen am Ufer der Spree zu entspannter, elektronischer Musik, oder zumindest mit nackten Füßen im feinkörnigen Sand. Brachflächen wurden damals sinnvoll genutzt, das Lebensgefühl einer großen Stadt spiegelte sich wider. Nicht immer für Alle geöffnet, gegen Ende dieser Phase wurde es teilweise elitär und der Zugang eingeschränkt, aber im Großen und Ganzen schon eine coole Zeit.

Heute ist davon wenig übrig geblieben. Die Capitol Beach Bar gegenüber des Hauptbahnhofes ist eine der wenigen Überlebenden. Und ohne Sand, dafür aber mit Liegestühlen, um den vorbeidampfernden Ausflugsschiffen zu winken.

Der „Oststrand“ lag ja quasi vor unserer Haustür, direkt hinter der „East-Side-Gallery“ an der Spree. Ergänzt wurde die Beachbar durch ein altes Frachtschiff, auf dem man wunderbar in den Sonnenuntergang chillen konnte. Schon ein wenig so Hipsterzeugs, aber ein urbanes Umfeld, was wir sehr cool fanden. Nach der Arbeit dort noch ein wenig abhängen hatte schon was.


Die legendäre „Bar 25“ zeigte sich dagegen etwas spröde und hatte auch eine „harte Tür“. Da kam man nicht einfach so rein. Heute residiert dort der „Holzmarkt“, durchaus ein guter Ersatz für die fehlenden Beachbars und ein Spielplatz für Menschen, die nicht so schnell erwachsen werden wollen.

Mit diesem Blogbeitrag beginnt eine lockere Serie zu „Früher / Heute“. Ich habe in meinem Berlin-Archiv, was im Jahr 2006 beginnt, eine Menge alte Aufnahmen, denen ich möglichst ein Bild von heute gegenüberstellen möchte. Also so, wie in diesem Beitrag, das Titelbild aus 2007 und das erste Bild, was die heutige Situation in 2023 zeigt. Man kann schön sehen, dass nicht nur Strandbars verschwinden, sondern auch ganze Viertel oder Bauwerke neu entstehen. Stay tuned…

