Heute ist die Mitte dran. Einmal hier im Blog, mit dem 15.11. ist die Mitte des Monats erreicht, und zum anderen die Mitte Berlins. Wahrscheinlich streiten sich die Gelehrten, ob der Standort des 365m hohen Fernsehturms die Mitte Berlins ist, aber es fühlt sich zumindest so an. Wenn man irgendwo in Berlin spazieren geht und sei es noch so weit draußen, immer schiebt sich irgendwann die filigrane Gestalt des Fernsehturms ins Sichtfeld.
Weiterlesen „Berlin-Blues #13“Ausgerummelt
Kreischen, Duften, Klingeln, Scheppern, aus die (wilde) Maus. Keine Menschenmassen mehr die sich durch den Rummel drängen, keine Apollo 13 mehr die ihre Mitfahrer in den Nachthimmel über Berlin schießt, kein Glühwein, kein Gespensterhaus. Übrig bleiben zwei neue Gebäude und eine Baugrube für ein Drittes. Nichts erinnert mehr an den jährlichen Traditionsrummel, der bereits zu DDR Zeiten der beliebteste Weihnachtsmarkt in Berlin war. Den Rest des Jahres war diese Fläche natürlich eine sinnfreie Brache, zu gut für diese Lage um zu bleiben.

Für mich war es damals als wir 2001 nach Berlin zogen ein echter Kulturschock. DAS soll ein Weihnachtsmarkt sein? Bei uns nannte man sowas Kirmes, Zissel oder schlicht Rummel. Da war nichts Besinnliches wie am Weihnachtsmarkt vor dem roten Rathaus. Fotografisch hatte es natürlich etwas für sich, hier ging echt die Luzi ab. Der letzte Weihnachtstraum war im Winter 2016 und da war ich noch mal ausgiebig fotografieren.

Ein Teil der Fahrgeschäfte ist umgezogen nach Lichtenberg und erfreut jetzt Jung und Alt gegenüber von IKEA. Den Stellenwert und die magische Anziehungskraft wie am Alexa wird er dort aber sicher nicht mehr erreichen. Dafür haben wir jetzt das „Grandaire Berlin“ eine Hipster Wohnanlage für Menschen mit Geld (Imagevideo) und „The Student Hotel“, eine Mischung aus Hotel und Studentenbude, so die Website, und sicher auch nicht ganz billig. Dafür ist man mitten in der Stadt. Was das dritte Gebäude wird, ist noch nicht recht ersichtlich. Muss mal wieder vorbeigehen und nach einem Schild suchen 😉
Höllentrip
Bereits vor dem Betreten des großen Weihnachtsmarktes am Alexa wähnt man sich im ersten Ring von Dantes „Inferno“. Schreien und Kreischen überall, die Schmerzen müssen furchtbar sein. Sie kommen von armen Seelen die im freien Fall 90 Meter in die Tiefe stürzen, immer und immer wieder. Von Geknechteten, die weit hinaus in die dunkle Nacht geschleudert werden, um sich nach überstandener Tortur, freudig den nächsten Qualen hinzugeben. Von Erniedrigten die durch dunkle Höllenschlunde einfahren. Die Hölle. Weiterlesen „Höllentrip“
Scherenschnitt
Manchmal drehe ich morgens – bevor ich endgültig ins Büro gehe – noch eine kleine Runde durch den Park am Nordbahnhof. Außer ein paar Joggern oder Hundehalter ist da niemand und wenn mir dann noch die Morgensonne ins Gesicht scheint, und mich der Alex von der Ferne grüßt, muss ich mich echt überwinden den letzten Schritt zu gehen. Den Schritt vorbei am Pförtner ins Büro, in dem ich dann den ganzen Tag nicht mehr viel Sonne sehe. Und wenn ich abends wieder „raus darf“, ist sie in der aktuellen Jahreszeit schon wieder verschwunden.
[OM-D E-M5 / 40mm / 1/1000 / f22 / ISO 200]
Strassenmusik
Jetzt im Sommer sind sie wieder überall anzutreffen, die Straßenmusiker. Auf öffentlichen Plätzen, dort wo viel Publikum geht und steht, hoffen sie auf Anerkennung durch Applaus und vielleicht auch einen kleinen Obolus. Der Gitarrist im Lustgarten, die Akkordeonspielerin auf der Bodebrücke, oder die Band auf dem Alex. Alle zusammen bringen Berlin zum klingen. Danke dafür.
Wer zwei Tage am Stück Strassenmusik in Berlin hören möchte, sollte sich im Kalender den 28. und 29. August vormerken. An diesen beiden Tagen finden die „East Side Music Days“ statt.
[Olympus OM-D E-M5, 12-40/2.8 Pro, 40mm / f.2.8/ ISO 200]
Pure Windkraft
Um den Fernsehturm nachhaltig zu bewirtschaften wird er seit kurzem mit Windenergie versorgt. Dazu wurde in der Nähe (Alex) eine holländische Windmühle aufgebaut die, die für den Fernsehturm notwendige, Energie erzeugt. Damit dürfte die Versorgung mit heißem Wasser – und damit auch heißem Kaffee – an unserem nächsten Hochzeitstagfrühstück nachhaltig gesichert sein.
Von oben herab

Letzten Dienstag haben wir uns etwas besonderes gegönnt. Zu unserem Hochzeitstag haben wir in 203 Meter Höhe das „Winterfrühstück“ gebucht und dabei zweimal Berlin umrundet. Also korrekterweise hat Berlin uns natürlich umrundet. Wir konnten das Frühstück genießen und bei herrlichem Wetter die fantastische Aussicht genießen. Im Westen die Abhörstation auf dem Teufelsberg, im Osten die Müggelberge und im Norden die Ostsee. Also fast. Und unter uns Berlin. Im Schatten des Turms. Weiterlesen „Von oben herab“
Morgenzwitschern
Sonnenaufgang am Nordbahnhof in Berlin – Foto: h|b
Heute morgen war ich doch kurzfristig verwirrt. Nachdem ich meine Augen endlich offen hatte, war es wie üblich stockdunkel. Wie jeden Morgen um halb sieben. Passt ja auch zur Jahreszeit. Was mir aber gar nicht zu passen schien, war das fröhliche Tschilp, Tschilp, draussen vom Baum im Innenhof. Nicht das übliche Spatzenschimpfen, oder das Krächzen der Krähen, sondern eher so wie eine verirrte Nachtigall. Oder war’s die Lerche?
Auf jeden Fall ein melodisches Pfeifen, was mich sonst eher im März fröhlich stimmt, da ich weiß, dass die dunkle Jahreszeit nun vorbei ist. Hat sich jemand verirrt? Vergessen in den Süden zu ziehen? Nein, weit gefehlt. Wie ich der anschließenden Morgenlektüre der Tageszeitung entnehmen konnte, was ein Zufall, ist es gar nicht unüblich dass Blau- oder Kohlmeisen bereits im Januar die Menschen mit ihrem Gesang erfreuen. Laut Lars Lachmann vom Nabu sind sie durch das milde Wetter bereits seit Weihnachten aktiv und singen auch kräftiger als sonst.
Dann sage ich doch mal „Dankeschön“ und hoffe natürlich ab sofort jeden Morgen so geweckt zu werden. Da kann es ruhig noch eine Weile dunkel bleiben.
Alles dreht sich

Der kleine aber feine Weihnachtsmarkt neben dem roten Rathaus im Schatten des Fernsehturms ist wirklich zu empfehlen. Nicht weit entfernt vom aufgedrehten Rummelplatz hinter dem Alexa wird hier schon eher die Vorfreude auf Weihnachten erlebbar. Es riecht nach leckerem und selbstgemachten Brot, es gibt viel Kunsthandwerk und außer dem Kettenkarussell und dem Riesenrad keine weiteren Fahrgeschäfte. Rund um den Neptunbrunnen kann man auf den eigenen oder gemieteten Kufen die Eisbahn umrunden oder einfach bei einem leckeren Glühwein anderen dabei zusehen. Insgesamt sehr stimmig.
