Am letzten Wochenende wurden die Jungtiere der Überlinger Waldrappkolonie vom Waldrappteam beringt und mit Sendern versehen. Dazu muss man sie natürlich einfangen können, was in ihrer Spalte hoch oben im Katharinenfelsen nicht möglich ist.
Auf Futtersuche
Aber die Vögel sind bereits vor einer ganzen Weile dort ausgezogen und bereiten sich auf den Wiesen bei Leustetten auf ihre Reise in das italieneische Winterquartier vor. Dazu brauchen sie Futter, was sich dort in ausreichender Anzahl finden lässt.
Ich merke immer wieder mal, dass die Gegend um den Bodensee doch recht ländlich geprägt ist. Es gibt eine Menge Viechzeug, was im weitesten Sinne zur bäuerlichen Diaspora gehört. Kurz vor dem Überlinger Ortsteil Andelshofen findet sich eine Art Hühnerhof, eigentlich eher eine große Hühnerwiese. Eine Sorte der Hühnerhaltung, wo auf den Eierpackungen eine 1 zu finden wäre. Vielleicht sogar eine 0, falls es noch Biohühner sind, was ich aber von außen nicht erkennen kann.
Hahn im Korb
Ich habe mein Fahrrad am Zaun kaum abgestellt, als alle Hühner auf mich zugerannt kommen. Anscheinend triggert eine Bewegung am Zaun frisches Futter. Da ich aber nur meine Kamera dabei habe, verliert sich das Interesse schnell und die Hühner gehen ihrer normalen Beschäftigung nach. Rumliegen, hektisch rumrennen, oder im Gras nach was zu Essen picken.
Ein stolzer Hahn der die Aufsicht über seine zahlreichen Hennen hat, darf natürlich auf der Hühnerwiese nicht fehlen. Mit aufgerichtetem Kamm hat er alles im Blick, auf dass nichts die Hühnerhofidylle störe. Mache ich natürlich nicht. Mit dem 600er Tele (VF) und meiner Olympus bleibe ich auf Abstand. Das Ergebnis sind ein paar schöne Bilder von Hahn und Hühnern, denen ich den letzten Fotoschliff mittels Lightroom verpasse. Schön hier.
Im Rahmen meiner Tätigkeit in der Galerie Fauler Pelz hier in Überlingen, konnte ich am Sonntag eine Performance der österreichischen Künstlerin Evelyne M. Fricker fotografisch begleiten. Mit dem BSB Schiff um kurz nach zwei, kamen einige der beteiligten Künstler:innen der aktuellen Ausstellung „Über den See“ aus Österreich und brachten eine fast drei Meter hohe rosa Plüschfigur mit.
Wenig gibt den Begriff Natur besser wider, als die Symbiose zwischen Flora und Fauna. Die fleissigen Hummeln fliegen unermüdlich die Blüten von Pflanzen und Blumen an, sammeln Pollen und Nektar, fliegen zur nächsten Blüte, um Teile der eben gesammelten Pollen dort zu lassen. Damit ist die Bestäubung gesichert, die Fortpflanzung auch.
Irgendwelche Witzbolde haben im Überlinger Stadtgarten – dort wo gerade die Rosen blühen – zwei Sonnenblumen etwas entfremdet. Durch strategisches Entfernen von Sonneblumenkernen scheinen die Sonnenblumen ihrem Namen alle Ehre zu machen und grinsen um die Wette.
Zu den Rosen komme ich in einem späteren Beitrag nochmal zurück. Darin soll es dann um Blühen und Verblühen gehen, wie dicht nebeneinander die beiden Zustände liegen. Diesmal gibt es nur eine einzige Rose zu sehen, nämlich eine Seerose. Interessanterweise ist es auch die Einzige in dem kleinen Teich.
Um diesen Teich gruppieren sich auch die paar Sonnenblumen. Die beiden grinsenden Blumen sieht man schon von weitem und sie zaubern einem direkt ein Lächeln ins Gesicht. Vielen Dank an den oder die kreativen Menschen, die das ermöglicht haben.
Sterne zu fotografieren ist ja gar nicht so einfach. Mit meiner Olympus scheitere ich regelmäßig daran, irgendwas Verwertbares zu produzieren. Ganz anders das iPhone mit dem Nachtmodus. Das Titelbild habe ich von unserem Balkon schräg hoch in den Nachthimmel aufgenommen, in dem noch einzelne Wolkenfetzen hingen. Das iPhone macht dabei eine Aufname von 3 Sekunden – kann man auch verlängern – und das Ergebnis überzeugt. Selbst aus der Hand.
Lange nichts mehr impressioniert hier im Blog. Dabei gab es doch die letzten Wochen mehr Licht als erwartet, nur das Wasser ließ zu wünschen übrig. Also dass was normalerweise vom Himmel fällt. Der Bodensee ist gottseidank ordentlich gefüllt. Die Schwankungen bewegen sich im Zentimeterbereich. Allerdings ist aktuell die Entnahme von Wasser aus Bächen und Flüssen verboten. Die Felder und Wiesen sind knochentrocken. Für meine Fotos am See hatte ich mir aber prompt einen Nieseltag ausgesucht. Und Wolkengebilde am Himmel machen sich auch bei ICM Fotos gut.
Die Bilder sind am Überlinger Uferpark entstanden. Natürlich mit der Wischtechnik ICM und einer Nachbearbeitung in LrC. Setting: Olympus OM-D E-M1 III / mZuiko 12-40 / 1000ND Filter / 0.6 Sekunden bei 2.8 und ISO Low.
Eigentlich hatte ich mein Foto für die #52WochenFotoChallenge 2025 schon in Sack und Tüten, auch wenn ich noch nicht so ganz zufrieden war. Das Thema ist GRÜN und ich habe unseren Lavendelbaum vom Balkon vor den grünen Blättern des Nachbarbaumes fotografiert.
Nur die Blätter des Baums wären mir zu langweilig gewesen. Im Gegensatz zum Lila des Lavendels war aber immer noch genug GRÜN auf dem Bild, was zum Thema passt.
Heute morgen werde ich jedoch vom erschrockenen Ausruf meiner Frau geweckt: „Wir haben einen Gast!“ Noch dazu einen GRÜNEN. Und tatsächlich, oben auf der Tür zum Schlafzimmer hockt ein riesiger Heuschreck. Grasgrün und groß. Was macht ein Fotograf zuerst? Den Besucher fotografieren. Mit Kamera und Handy. Erst dann wird zur Rettung geschritten. Der Heuschreck mit Glas und Deckel eingefangen und in die Freiheit entlassen.
Und wenn einem am Tag der Challenge ein so großer grüner Gast beehrt, ist es nur recht und schlecht, wenn er auch die Titelrolle bekommt. Grüner wird es nicht.
Bereits im Juni leuchtet das Gerstenfeld am Eglisbol goldgelb vor dem dahinterliegenden blauen Bodensee. Wo wird die Gerste wohl landen, wenn der Bauer das Feld geerntet hat? Wird aus dem Getreide schlichtes aber leckeres Brot? Wird es zu Malz und damit am Ende zu einem Bier, einer leckeren Gerstenkaltschale? Oder wird es genutzt um Malzkaffee zu brauen, wer immer den auch trinken mag? Vielleicht wird sogar ein süffiger Whisky daraus.
Das Schöne an einem Gerstenfeld als Fotograf sind ja die langen Grannen, die sich im Winde bewegen. Ein Meer von gelben Halmen, immer in Bewegung, je nach Richtung und Stärke des Windes. Wenn man dann mit der Kamera etwas länger belichtet, ist es nur noch ein Rauschen auf dem Sensor. Ein weichgezeichnetes Abbild der Realität.
Ich bin ja seit kurzem „Tags im Museum„. Als Kassierer und Aufsicht in der Galerie „Fauler Pelz“ in Überlingen. Was man halt als Rentner so macht. Wir sollen ja nicht einfach so auf der faulen Haut liegen und vielleicht sogar noch angeln, oder etwas ähnlich Unnützes tun. Sagt zumindest die Regierung. Und die Wirtschaft. Also bewache ich die Kunstwerke, die vom IBC aktuell in der Ausstellung „Über den See“ zu sehen sind.