Bauernprotest

Trecker und Bauern vor einem Edeka Geschäft

Wäre ich noch in Berlin, hätte ich vermutlich inzwischen hunderte Bilder von Treckern, Bauern (Bäuerinnen scheinen eher unterrepräsentiert), Transparenten, Parolen, Galgen, Ampeln und vieles mehr auf meiner SD Karte. Hier in Überlingen ist das Ganze überschaubar. Zwar fuhren bereits zweimal in den Abendstunden (vorher wird hier gschafft) hupende und quäkende Treckerdemos durchs Viertel, aber die Trecker kommen eher aus dem Wein- und Obstanbau und sind entsprechend klein. Immerhin konnte ich ein Bild zum Thema ergattern, als wir letzt im Edeka einkaufen waren.

Ein Handvoll Agrarier hatte sich mit ihren Treckern dort positioniert, um in den Dialog zu treten. Miteinander statt Gegeneinander stand auf dem Schild. Fand ich gut. Auch, dass sie endlich mal dort standen, wo ihr Problem eigentlich liegt. Bei den Märkten und damit Großhändlern, die ihnen die Preise diktieren und so wenig zahlen, dass es ohne Subventionen gar nicht geht. Die Bauern wären schlicht nicht überlebensfähig.

Nicht der Agrardiesel ist das Problem, nicht die Ampel, sondern einfach die Wertschätzung dessen, was auch wir bereit sind, für sauberes und gesundes Essen zu zahlen. Wenn wir immer nur billig, billig haben wollen, egal ob Fleisch, Gemüse oder Milch, werden die Erzeuger nicht angemessen dafür bezahlt. Würde es teurer, würden die Verbraucher, sprich wir, wahrscheinlich billige Produkte aus Europa und Übersee kaufen. Aber das ist nicht gut. Für niemanden. Besser lokale Produkte kaufen, oder gleich vom Hof. Wir arbeiten daran und hoffen, dass die Bauern in Zukunft für ihre Arbeit entsprechend entlohnt werden. Auch ohne Subventionen.

Licht und Wasser: Impressionen vom Bodensee #2

Steine und Baumstümpfe am Bodenseeufer

Passend zum „Sonntag“ gibt es endlich wieder mal das passende Wetter am Bodensee. Blauer Himmel und Sonne satt. Durch die weiterhin anhaltende Kälte mit bis zu -7 Grad in der Nacht bilden sich im Moment nach dem Sonnenaufgang meist Hochnebel, die den ganzen Tag anhalten. Die Folge sind graue und trübe Tage an den Hängen des Bodensees.

Also muss man die Sonnenstunden nutzen und am See spazieren gehen. Deswegen sind wir ja hierher gezogen. Auf der Suche nach Fotomotiven fällt mir der kleine Gozilla auf, der am Ufer des Bodensees die armen Steinmännchen bedroht. Das iPhone entsprechend positioniert, kleine Nacharbeit in LrC und fertig ist das heutige Bild zum Thema „Licht und Wasser“.

Beim zweiten Bild hat man das Gefühl am Meer zu sein. Ein Horizont, an dem das andere Ufer im Dunst verschwindet täuscht eine Weite vor, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Die Schweizer Berge die normalerweise den Horizont bilden, haben wir die ganze Woche schon nicht mehr gesehen. Entweder Hochnebel, oder Dunst, so wie heute, lassen sie einfach verschwinden. Vielleicht muss auch nur irgendjemand wieder ein paar Schweizer Franken nachwerfen, damit sie wieder erscheinen 😉

Einschnellen

Männer beim Einschnellen in Überlingen

Pünktlich mit dem letzten Glockenschlag am Überlinger Münster um 12 Uhr bricht am Heiligen Dreikönigstag in der Münsterstraße das Chaos aus. Vor hunderten Zuschauer wird in Überlingen die Fasnet mit dem traditionsreichen „Einschnellen“ (SWR) eingeläutet. Dabei schwingen Narren die für die schwäbisch-alemannische Fastnacht charakteristischen Peitschen und Karbatschen hin und her. Das Ganze erinnert mich spontan an Schüsse und macht einen Höllenlärm.

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Sturmwarnung

Seit ein paar Tagen flackern rund um den Bodensee orange Leuchten an den Ufern. Wie wir als Neu-Überlinger gelernt haben, sind das Warnleuchten, die aktuell auf starke Windböen zwischen Beaufort 6 -7 hinweisen. Sie blitzen bis zu 40 mal in der Minute und warnen alle Schiffsführer sich entsprechend zu verhalten. Blinkt das Licht ungefähr 90 mal die Minute ist es eine Sturmwarnung. Dann bleibt man wohl besser im Hafen, oder am Ufer. Bei unserem heutigen Besuch am Landungsplatz ist das Wasser ganz schön kabbelig. Mit Ruderboot oder SUP wäre es wohl jetzt eher ungemütlich auf dem Wasser.

Interessanterweise scheint über den Schweizer Alpen die Sonne aus einem blauen Himmel, wogegen sich über dem Bodensee dunkle Wolken ballen, aus denen es ab und an nieselt. Ist mir schon ein paar mal aufgefallen und wohl dem Mikroklima des Bodensees geschuldet. Aber Dank unseres erhöhten Standortes sehen wir jeden Tag weit hinüber in die Schweiz und erfreuen uns am sonnigen Panorama.

Licht und Wasser: Impressionen vom Bodensee #1

Sprungturm des Überlinger Freibades im Dezembernebel

Nachdem die #52WochenFotoChallenge für 2023 beendet ist, habe ich mir ein neues kleines Projekt überlegt. Die „Jede Woche ein Bild“ Idee behalte ich bei, so setze ich mich ein wenig unter kreativen Druck. Es gibt zwar auch für 2024 eine Challenge von Norbert Eder, aber ich möchte gern in diesem Jahr meine neue Heimat in den Fokus stellen.

Bereits die ersten beiden Wochen haben mich dermaßen geflasht, was das Wetter und die daraus resultierenden Stimmungen angeht, dass ich sicher genug Fotomaterial zusammen bekomme, um ein Jahr zu füllen. Das Hauptthema – so wie es in der Überschrift zu lesen ist – habe ich mir mit Hilfe von ChatGPT erarbeitet, ich denke es trifft mein Vorhaben ganz gut. Licht und Wasser dominieren die Gegend, die Schweizer Alpen als Kontrast sind dann das Sahnehäubchen. Auch wenn das neue Jahr erst morgen startet, beginne ich die Serie bereits heute, am letzten Sonntag im Jahr 2023. Dem Jahr des großen Umbruchs.

Ich wünsche euch einen guten Rutsch, bleibt gesund und erfreut euch an der Natur, die unvergleichliche Möglichkeiten bietet fotografisch entdeckt zu werden.

Nebelmeer

Das Münster von Überlingen vor dem Nebelmeer des Bodensees

Unter bestimmten Wetterbedingungen liegt die ganze Bodenseeregion in dicken Nebelschwaden, die sich erst spät, oder meist gar nicht auflösen. Dann ist den ganzen Tag dicke Suppe. Warum ist das so? Kurz gesagt, es liegt an den Bergen und dem Bodensee selbst. Die Bodenseeregion liegt zwischen vielen Bergen. Dazu gehören die Alpen, das Hegau, der Schwarzwald und die Schwäbische Alb. Hier kann sich kalte Luft besonders gut sammeln, die für das Entstehen des Nebels verantwortlich ist. Diesen Effekt verstärkt der Bodensee zusätzlich: Der See ist im Herbst und Winter oft wärmer als die Luft. Über die große Wasseroberfläche verdunstet zusätzlich also viel Wasser. Der Bodensee fängt an zu dampfen. (Quelle: Südkurier)

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Weihnachtswunder

ICE im Bahnhof des Frankfurter Flughafens

Da wir die Feiertage zu Besuch bei meinem Sohn und seiner Familie in der Nähe von Frankfurt waren, mussten wir für unsere Rückfahrt etwas Neues ausprobieren. Hinzu wurden wir von Nachbarn mit dem selben Ziel im Auto mitgenommen, zurück blieb uns daher nur die Bahn. Von der war ja in der letzten Zeit nichts Gutes zu hören. Dann noch Weihnachtsverkehr und der Übergang in Ulm vom ICE zum IRE 3 beträgt planmäßig lediglich 9 Minuten. Als Insider weiß ich natürlich, dass das ein Spiel mit dem Feuer ist. Riiisiko.

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Angekommen

Wolkenberge am frühen Morgen über dem Bodensee

Vor einer Woche haben wir erst unseren Umzugslaster entladen, gestern waren wir bereits auf dem Überlinger Bürgeramt – kaum zu glauben, aber man bekommt hier sogar zeitnah Termine – und sind nun offiziell Bürger von Überlingen. Einer „Groß-Kreisstadt“ mit rund 23.000 Einwohnern und damit – nach Friedrichshafen – die zweitgrößte Stadt im Bodenseekreis.

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