Abgehoben

Eiderente beim Start knapp über dem Boden

Ich hoffe mein Start nach München heute morgen verläuft nicht ganz so schwerfällig wie der einer Eiderente auf Helgoland. Die Tierwelt auf der Düne Helgolands ist ja wirklich sehr vielfältig. Bedingt durch wenige Menschen die sich dort tummeln, ist die Fauna recht ungestört und im Zweifel passen die Ranger auf, dass man nichts Falsches macht. Sogar an den Flughafen haben sich die Tiere gewöhnt, die Robben liegen auch schon mal am Rande des Flugfeldes, und von startenden oder landenden Flugzeugen lässt sich schon mal gar niemand stören.

[Olympus OM-D E-M5 | 150 mm | f5.6 | 1/2000 | ISO 200]

Schnäbeln

Zwei Basstölpel beim Schnäbeln

Wer sich ein wenig Zeit nimmt und die Basstölpelkolonie am Helgoländer Lummenfelsen beobachtet, wird feststellen, wie innig die Pärchen miteinander umgehen. Da wird gekäckert und geschnäbelt, dass es nur so eine Freude ist. Laut dem Vogelkundler vor Ort, sind die Basstölpel in der Regel treu und bleiben ein Leben lang zusammen. Das können auch durchaus mal 30 Jahre sein. Mir wär das ja alles viel zu laut und zu eng. Aber Helgoland hat noch viele Felsen mit freien „Wohnungen“, es muss nur jemand den ersten Sprung machen.

Lummenland

Basstölpel vor Kreuzfahrtschiff

Heute waren wir Kegelrobben und Seehunde auf der Helgoländer Düne besuchen. War aber weniger spektakulär als gedacht. Das Pack liegt nämlich breit und dösig auf dem Nordstrand (Robben) oder Südstrand (Seehunde) und ist nicht besonders willig für die interessierten Touristen ein wenig Animation zu bieten. Das höchste der Gefühle ist mal ein Heben der Flosse, um sich damit am Bauch zu kratzen.

Näher als 30 Meter darf man – aus Eigenschutz – auch nicht ran, um ein bißchen Stimmung in die Bude zu bringen. Kegelrobben haben nämlich ein ausgezeichnetes Gebiss, mit dem sie notfalls kräftig zubeißen können, falls sie sich bedrängt fühlen. Und schnell sind sie auch. So hab ich mich nach der Düne wieder den Basstölpeln auf dem Lummenfelsen gewidmet. Da kommt man dicht ran und muss auch keine Angst haben gebissen zu werden. Die sitzen brav auf ihren Nestern und brüten und turteln allerliebst.

Heute ist auch der letzte Tag unserer Wattenmeer Mini-Kreuzfahrt. Die Nacht geht es nach Bremerhaven, morgen früh dann mit dem Zug zurück nach Berlin. Wir hatten wieder mal super Glück mit dem Wetter. Fünf Tage lang schien die perfekte Sonne vom Himmel, die Nordsee zeigte sich von ihrer besten Seite und die Cocktails aus der Hansebar, am Heck der MS Astor, trugen zu unserer völligen Entspannung bei. Besser geht Urlaub nicht.

Drachentier

Bartagama auf einem Ast

Ein wenig sieht sie aus wie Smaug, der goldbewachende Drache aus dem „Herrn der Ringe“. Allerdings sitzt dieses Bartagamenweibchen nicht auf einem Haufen Gold, sondern ganz gesittet in einem großen Terrarium. Obwohl ich ihr mit der Kamera ziemlich dicht auf die Schuppen gerückt bin, zeigte sie keine Angst und drehte nur ab und an den Kopf um sich besser zu positionieren. Echte Modelqualiäten.

[OM-D E-M5 | 25mm | 25 mm – 1/125 – f4.5 – ISO 200]

Das Starportrait

Ein Star in schönem Federkleid

Neben der Nebelkrähe hat ein weiterer Vogel in der Stadt Einzug gehalten, den man auch eher tirilierend im Wald oder dem Park erwarten würde. Als ich ihn und seine Mitstreiter das erste Mal auf der Warschauer Brücke herumhüpfen sah, wusste ich ihn gar nicht zuzuordnen. Mit seinem purpur-glänzenden Gefieder mutet er etwas fremd an auf dem leicht maroden S-Bahn Zugang. Viel zu schick für das Ambiente, wie „overdressed“ auf einer „Bad Taste“ Party. Immerhin gibt es wohl genug für ihn zu essen, sicher der Hauptgrund für seine Anwesenheit. Zum Dank und zur Unterhaltung der Reisenden erfreut uns der Star, um den es sich hier nämlich handelt, dann mit den feinsten Melodien. Sozusagen ein echter Megastar.

Stadtbewohnerin

Nebelkrähe vor Baugerüst

Wenn es rund um einen Papierkorb in Berlin aussieht, als wäre in seinem Innersten eine Bombe explodiert, könnte sie dahinterstecken, Corvus cornix, die Nebelkrähe. Als intelligente Stadtbewohnerin und Allesfresserin hat sie in der Zwischenzeit gelernt, dass es oftmals weniger anstrengend ist, die menschlichen Hinterlassenschaften nach Nahrungsresten zu durchsuchen, als mühsam nach Schnecken oder anderem Krabbelgetier Ausschau zu halten, noch dazu im Winter. So sieht man die Nebelkrähe oft mit Dönerpapier, Pizzaschachteln oder Nudelbechern kämpfen, um noch ein paar Kalorien zu erhaschen. Oft balgt sich auch kreischend und hüpfend eine ganze Gruppe um das begehrte Futter.

> Fotografiert mit der Olympus OM-D E-M5 mit 150mm, einer 250stel Sekunde und Blende 5.6, ISO bei 640.