Neben unserer Wohnung, habe ich sicher die meiste Zeit in Berlin am Potsdamer Platz zugebracht. Im dortigen Hochhausensemble steht nämlich der „Bahntower“, die Zentrale der Deutschen Bahn AG. Seit 2001 mein fester Arbeitsplatz in der internen Kommunikation. Zuerst im 20. Stock, später etwas nach unten gerutscht, in den 8. Stock. Zentraler ging zu der Zeit nicht. Hier hab ich Medwedew in seiner schwarzen Limousine im gegenüberliegenden Hotel vorfahren, zigmal die Winterwelt auf- und abbauen sehen, Demos, Streiks, Promiaufläufe im Sony-Center. Mittendrin statt nur dabei.
Weiterlesen „Berlin-Blues #11“Berlin-Blues #10
Ich weiß gar nicht, wie oft ich in den 22 Jahren Berlin an ihm vorbeigelaufen bin, mit dem Fahrstuhl dann in den 3. Stock, ihn noch mal von oben betrachtend, um dann abzubiegen zu diversen Fotoausstellungen, z.B. der Ausstellung der Bilder des jährlichen „World-Press-Photo-Awards„, dem weltweit größten Wettbewerb für Pressefotografie.
Aktuell wird die Ausstellung zu den „Sony World Photography Awards“ zum neunten Mal gezeigt. Der offene Wettbewerb feiert die Kraft eines einzelnen Bildes. Die Gewinnerfotos werden dabei aufgrund ihrer Fähigkeit, eine eindrucksvolle visuelle Botschaft zu vermitteln, und ihrer hervorragenden technischen Umsetzung ausgewählt. Vernissage ist am 16.11.23, danach läuft die Ausstellung noch bis Februar 2024. Auf jeden Fall empfehlenswert.
Weiterlesen „Berlin-Blues #10“Berlin-Blues #9
Der Checkpoint Charlie war einer der Berliner Grenzübergänge durch die Berliner Mauer zwischen 1961 und 1990. Er verband in der Friedrichstraße – zwischen Zimmerstraße und Kochstraße – den sowjetischen mit dem amerikanischen Sektor und damit den Ost-Berliner Bezirk Mitte mit dem West-Berliner Bezirk Kreuzberg.

Heute ist er sicherlich einer DER Hotspots in Berlin für Besucher aus aller Welt. Das hat vielleicht auch damit zu tun, dass seit dem Jahr 2000 dort ein nachgebautes Kontrollhäuschen steht, dass sich prima für Selfies anbietet. Die „Sandsäcke“ vor der Baracke sind allerdings mit Beton statt Sand gefüllt. Bis 2019 standen dort auch Studenten, die sich als GI’s und andere Soldaten verkleidet hatten, um – gegen einen kleinen Obulus – die Bilder „anzureichern“. Das wurde allerdings zwischenzeitlich unterbunden.
Weiterlesen „Berlin-Blues #9“Berlin-Blues #8
Was mich alles so verbindet mit Berlin, ergibt sich so langsam im Rahmen des kleinen „Berlin-Blues“ Projektes. Den allerersten Flug meines Lebens hatte ich Mitte der 90er tatsächlich nach Berlin. Mit einer Abgeordnetengruppe durften wir – von Frankfurt aus – drei Tage Berlin besuchen. Wir landeten meines Wissens in Tegel, auch wenn zu der Zeit Tempelhof noch geöffnet war.



Das endete erst im Oktober 2008, als eine JU 52 – der alte Rosinenbomber – und eine DC 3 mit ihren Starts den Schlusspunkt einer bewegten Vergangenheit setzten. Als rasender Reporter „Harry Hirsch“ war ich natürlich dabei und stand wie hundert andere Planespotter und Nostalgiker mit der Kamera am Zaun. Seitdem war ich oft auf dem Tempelhofer Feld, was per Volksentscheid im Jahr 2014 dazu verurteilt wurde, immer zu sein und niemals zu werden.
Weiterlesen „Berlin-Blues #8“Berlin-Blues #6
Als Reichsbahner, in einem anderen Leben, wäre ich vielleicht in den 30er Jahren, mit dem D356 von Frankfurt/M aus, am Anhalter Bahnhof in Berlin angekommen, statt mit dem ICE erst 2001 am Bahnhof Zoo, um meine neue Stelle anzutreten. Aber so war er kurz nach meiner Geburt bereits Geschichte. Seit der Sprengung der Bahnhofshalle 1959 steht nur noch der Portikus. Einst ein wichtiger Berliner Fernbahnhof, wurde er im Krieg stark beschädigt, so dass – trotz Proteste der Berliner Bevölkerung – ein Abriss erfolgte und nur das Portal erhalten blieb. Die beiden Figuren „Tag & Nacht“ stehen heute im Technikmusem in Berlin.

Ich kann mich dunkel entsinnen, Mitte der 80er Jahre mal in Berlin gewesen zu sein, als im Rahmen der 750 Jahrfeier und der Ausstellung „Mythos Berlin“, der Aktionskünstler Wolf Vostell eine komplette Dampflokomotive wie eine Schildkröte auf den Rücken legte. Die auf dem Kopf stehende Skulptur nannte er La Tortuga. Sie sollte als Mahnmal auf den Missbrauch von Industrie und Technik für den Krieg hinweisen und symbolisch den Niedergang alter Industriezweige versinnbildlichen. Ich habe damals auch ganz sicher Fotos gemacht, aber die sind leider im Orkus der Vergangenheit verschwunden.

Das ist nur einer der vielen Bahnhöfe meines Lebens, wo die Weichen für später gestellt wurden, ohne dass ich zu der Zeit davon auch nur geahnt hätte.
Berlin-Blues #5
Wir bleiben noch etwas im Kiez und tun so, als hätten wir in einer der vielen Bars was getrunken. Ähnlich könnte dann der Blick über die Spreee hinaus bis zur Oberbaumbrücke aussehen, auch wenn es dann vermutlich eher Nacht wäre. Obwohl, in Berlin im Hellen aus einer Bar zu kommen grundsätzlich möglich ist. Es gibt ja hier immer noch keine Sperrstunde, wie im Rest der Republik.
Aber in diesem Fall hat die Funktion meiner Kamera geholfen, die hat nämlich einen „Doppelbelichtungsmodus“. Man stellt die Funktion ein, drückt ab, das erste Bild bleibt im Sucher stehen. Dann kann man ein zweites Bild nachschiessen, was sich dann mit dem ersten Blid mischt. Passt nicht immer, aber hier finde ich es okay, zeigt es doch gleichzeitig beide Seiten der Spree von der Schillingbrücke in Richtung Osten.
Beleuchtung 45/52
Noch 7 Wochen bis zum Finale der #52WochenFotoChallenge von Norbert Eder. Das Thema der KW 45 lautet „Beleuchtung“. Städte ohne Licht würden gar nicht funktionieren und jeder versucht den anderen zu übertreffen, um Kunden zu locken. Schon die ollen Motten flogen und fliegen auf Licht. Im Gegensatz zur Dunkelheit, dem Thema der letzten Woche, sehnen sich Menschen geradezu nach Licht und Helligkeit. Suggeriert sie doch Sicherheit und Wärme. Aber nicht vergessen: Wenn es eng wird, NIEMALS ins Licht gehen. Ihr wisst ja wo das endet.
Wasser 44/52
Die letzten Wochen unserer Herbsttour waren wir ja fast ausschließlich am Wasser. Zuerst am Atlantik, später dann am Mittelmeer. Da habe ich auch den „Turtle Rock“ gefunden, der Stein in Sète, der aussieht wie eine Schildkröte. Also wenn man etwas Fantasie hat. Ist sogar extra in Google Maps als POI hinterlegt. Hätte ich ja sonst gar nicht gefunden.
Das ist der 44. Beitrag der #52WochenFotoChallenge zum Thema #wasser. Noch 10 Beiträge, dann ist auch 2023 Geschichte.
Alles hat seine Zeit
22 Jahre wohnen wir jetzt in der quirligen Metropole Berlin. Mitten drin statt nur dabei. In Friedrichshain, nicht in Wilmersdorf oder Spandau. Kurz nach unserem Herzug haben wir unsere Idee des Reisens umgesetzt und 2005 zum ersten Mal ein Wohnmobil gemietet. Es schien uns für eine Reise nach Norwegen als die perfekte Wahl. Die Fjorde entlang, die Berge hinauf, zu den Gletschern und – ganz aus Versehen – gleich noch zum Nordkapp. Erster!



Da es uns diese Art des Reisens gut gefallen hat, fahren wir im Folgejahr gleich noch mal nach Norwegen, aber nur in den Süden. Stehen mit den Beinen im Geirangerfjord, erklimmen den Prejkestolen und wagen uns auf den Kjeragbolten. In Alesund sehen wir unser erstes Kreuzfahrtschiff, die MV Century. Zufällig bietet eine lokale Berliner Zeitung ein Jahr später eine Norwegenkreuzfahrt mit eben diesem Schiff an. Da wir das schon immer mal probieren wollten, schlagen wir zu und sind 2007 zum dritten Mal in unserem Lieblingsland Norwegen, was wir später noch mehrfach besuchen werden.
Weiterlesen „Alles hat seine Zeit“Technik 41/52
Wo kann man mehr Technik sehen, erleben und darüber staunen als in einem Technikmuseum. In einem Land wie Deutschland, wo die Automobiltechnik der Motor für Wohlstand ist, oder eben auch Berlin, wo Technik mit den Siemenswerken eine lange Geschichte hat. Das Foto zeigt einen 6-Zylindermotor als Explosionsobjekt im Technikmuseum Berlin. Eine Technik, die über kurz oder lang verschwinden wird, da Motoren dieser Art aussterben werden. Ein E-Motor ist wesentlich unterkomplexer und wahrscheinlich auch weniger fotogen. Daher ist dieser Art Technik im Museum gut aufgehoben.
Das Thema #motor ist der 41. Beitrag der #52WochenFotoChallenge von Norber Eder aus dem sozialen Netzwerk „Mastodon“. Das Foto wurde mit der Olympus OM-D E-M5II aufgenommen und und in Lightroom berarbeitet.
