Liebe ist …

… überall Liebesschlösser anzubringen. Ob in Köln über dem Rhein, auf Zingst auf der Seebrücke, in Warnemünde am Geländer gegenüber dem Standesamt, oder wie auf dem Bild, am Osthafen an der Spree, überall finden sich stählerne Zeugen unvergänglicher Liebe. Steffi&Jan, Kevin&Chantal, Oskar&Rico, alle verbinden mit dem Anbringen der Schlösser, und dem gemeinsamen Versenken des dazugehörigen Schlüssels, die Hoffnung auf immerwährende Zweisamkeit.

Aber wie es so ist im Leben, nichts ist für die Ewigkeit. Und so verkünden mancherorts noch Schlösser die Unverbrüchlichkeit zweier gemeinsamer Seelen, während im echten Leben davon längst schon keine Rede mehr sein kann. Aber allein der Wille es immer wieder zu versuchen, und die Hoffnung das es eben doch „für immer“ sein möge, hält diese Tradition am Leben.

In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern einen guten Rutsch, wir lesen uns wieder in 2017. Dem Jahr dem hoffentlich nicht ganz so viele unserer Idole geopfert werden. 2016, es wird Zeit: Verpiss dich!

Mark II

Nachdem meine Olympus OM-D E-M5 im letzten Urlaub zum dritten Mal seinen Geist mit dem selben Fehler aufgegeben hatte – der Verschluss blieb hängen und nichts ging mehr – musste irgendwas passieren. Ich wollte ja gern weiter fotografieren und gern auch mit Olympus. Also Kamera wieder an den Service geschickt, mit der Option es entweder zu reparieren, am Besten endgültig, oder über einen Ersatz nachzudenken. Bei „Ersatz“ ging ich allerdings von einem 1:1 Umtausch aus, also E-M5 kaputt, gegen E-M5 nicht kaputt.

Umso größer war die Überraschung und die Freude, als ein mattschwarzer Karton ankam, dem anzusehen war, dass es sich um etwas Außergewöhnliches handeln musste. Das „Replacement“, was im beiliegenden Servicebrief beschrieben wurde, hatte mir eine funkelnagelneue OM-D EM 5 II beschert. WOW! Und ohne Zuzahlung. Einfach so. Neue Kamera. BÄÄÄM. Ich hatte noch ein wenig die Befürchtung, dass irgendjemand einen Fehler gemacht haben könnte, aber nein, hatte alles seine Richtigkeit. Da bleibt mir nur zu sagen: Danke Olympus, perfekter Service. Kundenbindung vom Feinsten.

Zusammen stehen

Heute ist Donnerstag, zwei Tage nach dem furchtbaren Anschlag an der Gedächtniskirche. Ein Anschlag auf unsere Art zu leben, ein Anschlag gegen die Menschlichkeit, anders kann man es nicht bezeichnen. Dienstagabend war ich in Frankfurt, 600 Kilometer entfernt von zu Hause und trotzdem verbunden. Im Schrecken. In der Ohnmacht. Im Nichtverstehen.

Ich hatte bisher gehofft wir bleiben verschont, dass der Terror Deutschland doch nicht erreicht. Aber das war wohl Wunschdenken. Und dann noch auf diese unvorstellbar perfide Weise. Aber auch wenn die Bildzeitung am Tag danach über die halbe Seite „ANGST“ tituliert, gehen die Berliner weiter ihren Beschäftigungen nach, besuchen die Weihnachtsmärkte, machen letzte Weihnachtseinkäufe und gedenken der Opfer. Und demonstrieren gegen die, die aus dem Anschlag politisches Kapital schlagen wollen. Gegen die Pauschalierer und rechten Populisten. Gegen die Angstmacher und Rattenfänger. Das macht Hoffnung.

Ich wünsche allen Lesern meines kleinen Blogs trotz unruhiger Zeiten ein ruhiges und friedvolles Weihnachtsfest.

Einsen und Nullen

Da liegt er auf dem Bürgersteig, der kaputte Fernseher aus der Röhrenzeit. Die Platinen herausgebrochen, die Dioden stehen in der Schlange, als warten sie auf Ihre Kündigung. Bekommen die dicken Schwarzen eine höhere Abfindung als die Roten, oder die noch kleineren Blauen? Oder werden sie einfach gefeuert? Sorry Jungs, aber eure Zeit ist leider vorbei. Ihr seid zu groß, wie die Dinosaurier, und passt leider nicht mehr in die Zeit. Die Miniaturisierung habt ihr verpasst. Das wars. Tschüss.

Kann sein, aber vielleicht gehen sie auch einfach nur in ihre wohlverdiente Rente. Ich würde es ihnen gönnen, haben sie sich doch lange Zeit für uns auf- und entladen und für unsere Entspannung gesorgt. Machts gut ihr Einsen und Nullen.

Die Gaukler

„Hereinspaziert meine Damen und Herren, kommen Sie, staunen Sie, haben Sie keine Angst, wir sind die Herren über das Feuer.“ Die Zuschauerrunde lauscht fasziniert den beiden Gauklern, die sich auf dem antiken Weihnachtsmarkt auf dem RAW Gelände bereit machen, um mit ihren Fackeln zu jonglieren. Fotografisch nicht ganz einfach. Die Unterschiede zwischen hell und dunkel sind extrem und der Autofokus ist permanent auf der Suche nach dem Punkt auf den er scharf stellen kann. Die Ausschussquote entsprechend hoch, aber immerhin sind verwertbare Bilder dabei. Auf der Olympus OM-D E-M5II sitzt das 25/1.8 mm, mit komplett offener Blende. Das Bild entstand mit 1/60stel Sekunde mit noch vertretbaren ISO 1250.

Höllentrip

Bereits vor dem Betreten des großen Weihnachtsmarktes am Alexa wähnt man sich im ersten Ring von Dantes „Inferno“. Schreien und Kreischen überall, die Schmerzen müssen furchtbar sein. Sie kommen von armen Seelen die im freien Fall 90 Meter in die Tiefe stürzen, immer und immer wieder. Von Geknechteten, die weit hinaus in die dunkle Nacht geschleudert werden, um sich nach überstandener Tortur, freudig den nächsten Qualen hinzugeben. Von Erniedrigten die durch dunkle Höllenschlunde einfahren. Die Hölle. Weiterlesen „Höllentrip“

East Side

Immer enger ziehen sich die Neubauten um die – einst als Solitär im Nichts stehende – Mercedes Benz Arena. Der große Parkplatz zwischen Warschauer Brücke und Halle ist Geschichte, es wird gebuddelt, um das Fundament für eine neue – tataaaa – Mall zu schaffen. Neben bereits ca. 60 vorhandenen Einkaufscentern – neudeutsch „Malls“ – in Berlin, bekommt nun Friedrichshain auch noch eine Weitere. Dicht an den Touristenmagneten „East Side Gallery“, Oberbaumbrücke und Spree durchaus ein attraktiver Standort. Bereits 2018 soll sie fertig sein. Vielleicht zeitgleich mit dem BER. Und vielleicht wird sogar der seit Jahren im Bau befindliche neue S-Bahnhof Warschauer Straße bis dahin fertig. Zeit würde es ja. Lets go shopping.

Kranballett

Gestern Abend beschien die untergehende Sonne die Kräne die am Bau des neuen Stadtschlosses beteiligt sind und lassen sie wie einen Scherenschnitt über der Skyline erscheinen. Der Ballon der „Welt“ ergänzt die Szenerie.

Himmelspalast

Das Tempodrom in Kreuzberg fordert Fotografen durchaus heraus. Das helle, reine weiß, kombiniert mit einem strahlend blauem Himmel gibt einen schönen Farbkontrast. Umgewandelt in schwarz-weiss, mit leichten Wolkenschlieren und Langzeitbelichtung ergibt es edle Fineart-Prints. Ich war dort Anfang Herbst an einem leicht bedeckten Morgen. In der Nachbearbeitung gefiel mir die Option das Bild insgesamt aufzuhellen, um auch noch Struktur in die Bäume zu bekommen. Das Filigrane der Spitzen durch einen leichten Weichzeichner unterstreicht zusätzlich das Mystische. Ich hätte noch etwas warten können, bis alle Spitzen von Raben besetzt gewesen wären, aber leider hatte ich einen Termin. Aber auch so sieht es doch ein wenig aus, wie die geheimnisvolle Burg eines magischen Prinzen, oder?